Schande Deutschlands

Schande Deutschlands

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Sachsen versinkt immer tiefer im rechten Sumpf, warnt Francis Wagner.

Das sich lachhafterweise selbst als „Freistaat“ bezeichnende Bundesland Sachsen ist dabei, zur Schande Deutschlands auszuwachsen.

Vor gut 20 Jahren war der Urheber dieser Zeilen auf Einladung der Bundesregierung vor Ort, um sich vom Aufbruch Sachsens in die Moderne überzeugen zu lassen. Funkelnagelneue Mikroprozessorfabriken, umfangreiche Investitionen in öffentliche Einrichtungen und der Wiederaufbau Dresdens sollten ein Bild von einem Gemeinwesen vermitteln, das zutiefst entschlossen sei, mit voller Energie den während der 40-jährigen SED-Herrschaft aufgelaufenen Rückstand wieder wettzumachen.

Doch heute verströmt Sachsen zusehends den Eindruck einer europäischen Hochburg des braunen Miefs. Zwar leben in diesem Bundesland relativ wenige Immigranten, und doch feiern hier Hass, Rassismus und patridiotische Borniertheit fröhlich Urständ.
Dabei besteht kein Zweifel daran, dass eine große Mehrheit der Sachsen ehrliche und anständige Menschen sind, die mit dem Fascho-Gesocks nichts am Hut haben.
Die Tatsache aber, dass die örtliche Polizei regelmäßig weder willens noch in der Lage zu sein scheint, den braunen Umtrieben Einhalt zu gebieten, sowie die offensichtliche Passivität der politisch Verantwortlichen gegenüber rechtsextremistischen Auswüchsen geben uns westlichen Nachbarn zusehends Anlass zur Sorge.

Der rechte Mob, der die Straße erobert und Hatz auf Andersdenkende und „Nichtarier“ macht, eine „Pegizei“, die dem Mob bestenfalls desinteressiert zuschaut, sowie Politiker, die verzweifelt darum bemüht zu sein scheinen, es sich nicht mit den Wutbürgern, die eine starke Fraktion des Wahlvolkes darstellen, zu verderben: Hier braut sich was zusammen, das bei der nunmehr ältesten Generation in unserem Lande böse Erinnerungen heraufbeschwört.

Besonders besorgniserregend an der jüngsten Gewaltorgie in Chemnitz ist der Entrismus der gewalttätigen Rechten in bürgerliche Kreise. Teile der Letzteren, die „Das wird man ja aber doch wohl noch sagen dürfen“-Fraktion, nehmen die brutalen Exzesse der Neonazis offensichtlich billigend in Kauf. Auch wenn sie sich selber niemals die Hände blutig machen würden, freuen sie sich dann aber doch klammheimlich darüber, wenn die Glatzen „Nigger“ und „Kanaken“ klatschen.

Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman zitierte dieser Tage einen Freund, der kurz nach dem Fall der Mauer lästerte, dass Osteuropa mit dem Untergang des Kommunismus wieder zu seinem wahren historischen Pfad zurückkehren könne: dem Faschismus.
In Sachsen kann man jedenfalls derzeit studieren, was dabei rauskommt, wenn es die Politik aus Feigheit und Opportunismus versäumt, Leuten, die weder moralisch noch kulturell jemals im demokratischen Rechtsstaat angekommen sind, rechtzeitig in die Parade zu fahren.

GuyT
7. September 2018 - 1.31

Nach dem Staatsanwalt und dem Ministerpräsident von Sachsen widersprechen nun auch der auch hier verbreitenden Darstellung der Demonstation in Chemnitz, so äußert sich der Chef vom Verfassungsschutz Maaßen "Die Skepsis gegenüber den Medienberichten zu rechtsextremistischen Hetzjagden in Chemnitz werden von mir geteilt. Es liegen dem Verfassungsschutz keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben"

Mephisto
31. August 2018 - 10.19

Die Hypokrisie der Neonazis wird zb dadurch bewiesen, dass sie vorgeben wegen eines Mordes aufgebracht zu sein und andererseits im Internet den norwegischen Massenmörder Anders Breivik zutiefst verehren. Die Bluttat von Chemnitz soll von der Justiz behandelt werden laut geltendem Recht ( was mit der Verhaftung der Verdächtigen ja begann) und die Nazis sollten sich raushalten. Und die aufrechten Sachsen sollten den Faschisten das klarmachen !

roger wohlfart
31. August 2018 - 8.27

Ein Zeichen, dass besonders in den neuen Bundesländern Nachholbedarf an der Aufarbeitung der NS Zeit besteht. Wehret den Anfängen, wenn es nicht schon zu spät ist. Die wirkliche Gefahr kommt nicht vom Mob der auf den Strassen randaliert, sondern von den schweigenden Mitläufern, die sich unverstanden und ungerecht behandelt fühlen. In Thüringen und Sachsen ist die AfD mittlerweile 2. stärkste Kraft. Da müssen sich die Etablierten sich doch zu Recht fragen, was sie falsch gemacht resp. versäumt haben.

MWa
31. August 2018 - 0.18

Schon kurz nach dem Mauerfall war eines offensichtlich: man nahm gern und reichlich alles, was man kriegen konnte. Im Gegensatz war man aber absolut gegen Ausländer, die sollten wir unbedingt im Westen behalten. Ich habe nur in Dresden und Umland gearbeitet und hatte nur Kontakt zu Menschen aus dieser Region. Diese üblen Sprüche habe ich von diversen Einheimischen gehört. Dazu gehörten auch Menschen aus dem neuen Kollegenkreis. Nachdem meine Arbeit erledigt war, bin ich, bewusst entschieden, nie mehr dort hin gefahren.

Grober J-P.
31. August 2018 - 0.08

Eher Schande Europas. Kommt davon da die etablierten Parteien das große S seit längerem vergessen haben: lSap, cSv, Spd, pS, cSu, pSi, Spö usw. Sind alle dem "Geld" auf den Leim gegangen! Schande! Europas Schicksal wiederholt sich und alle schauen zu und es wird böse enden, vielleicht nicht morgen aber bestimmt übermorgen. Unsere Kinder werden es zu spüren haben. Danke an alle.

Guyt
30. August 2018 - 13.44

Pauschalierung ohne Maß: Deutschland ist nicht Sachsen, Sachsener Bürger auch solche die protestierene sind nicht alle Nazis. „örtliche Polizei regelmäßig weder willens noch in der Lage zu sein scheint, den braunen Umtrieben Einhalt zu gebieten“ Sind diese schwerwiegenden Vorwürfe auch zu belegen? Welchen Anzeigen wäre die Polizei nicht nachgegangen?

Grober J-P.
30. August 2018 - 13.15

Ich versteh immer noch nicht wie Nazis aus Deutschland, Frankreich, Polen, Ungarn, Österreich usw. überhaupt miteinander können, die können mit Fremden, ist ja irre. Das ist doch ein Widerspruch an sich. Entweder ist deren IQ so niedrig oder es besteht irgendwo eine Blockade in einer der Gehirnhälften.

Jacques Zeyen
30. August 2018 - 10.55

...und es wurden Hallen und Straßen nach ihnen benannt. Hans Martin Schleyer-Halle z.B. HM Schleyer,ein aktiver SS-Offizier unter R.Heydrich in Prag. Wird von Terroristen getötet und flugs zum Nationalhelden. Daher der Ausdruck: verschleiern

Obi-Wan
30. August 2018 - 10.36

"Dichter und Denker" oder wie sagte es Karl Kraus vielleicht treffender: "Das Volk der Richter und Henker". Es ist anscheinend an der Zeit sein Buch "Die dritte Walpurgisnacht" wieder zu lesen. Nicht das hinterher wieder alle sagen, sie hätten von nichts gewusst: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kraus#%E2%80%9EDie_Dritte_Walpurgisnacht%E2%80%9C

Scholer
29. August 2018 - 18.56

Nach 1945 wurden alte Nazis in Deutschland wieder schnell zu hohen Ämtern berufen.Verantwortliche aus Justiz, Wirtschaft,Medizin wurden nie ihrer braunen Vergangenheit zur Rechenschaft gezogen. Erst als die Mehrzahl der Naziverbrecher tot waren, schleppt man einige Greise Mitläufer vor den Kadi. Und nun wundern wir uns, dass das braune Gedankengut überlebt hat.Deutschland hat seine Vergangenheit noch immer nicht bewältigt.

Jacques Zeyen
29. August 2018 - 17.21

Die Passivität der politisch verantwortlichen Merkel ist ja bekannt. Sie dreht sich einfach um und sagt:"Alle stehen hinter mir." Oder der einstige Minister für Innereien Schäuble: " Einfach nicht beachten." Gesagt getan und schon hat man eine AfD an der Backe und die Springerstiefel marschieren wieder. Das Land der Dichter und Denker....oh weh.

Fred
29. August 2018 - 13.56

Ende er Achtziger Jahre fanden in demselben Sachsen Montagsdemonstrationen statt, Leipzig, Dresden usw waren der Anfang vom Mauerfall. Viele westliche Länder klatschten in die Hände. Heute heulen diese Länder wieder und fürchten zurecht diese "rechte" Entwicklung. Sollte man nicht wieder zu Montagsdemonstrationen aufrufen um so gegen den "rechten Mobb" und ihre politischen Helfer (AfD) vorzugehen?

Grober J-P.
29. August 2018 - 11.27

Schade um Europa, langsam aber sicher gesellen sich andere dazu, Polen, Ungarn, Italien. Wie sagte meine Mutter (94) : Wann déi esou weider machen, ech weess nët. Mir haten dat do jo schon, passt nëmmen op, dir an är Kanner kréien dat nach ze spieren.