Kugel-Gate und Co.

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Philip Michel macht sich Gedanken über Amateure im Luxemburger Fußball.

„Avec Paul Philipp, on regarde en arrière en direction de 1960, pas vers le futur et 2020“: F91-Mäzen Flavio Becca hat in Anbetracht der Düdelinger Erfolge auf internationaler Ebene eine regelrechte Medienoffensive gestartet und rechnet dabei wie im einleitenden Zitat aus dem Le Quotidien-Interview mit einer ganzen Reihe von Entscheidungsträgern ab. Im Visier des Bauunternehmers sind v.a. die Verantwortlichen des nationalen Fußballverbands FLF um Präsident Philipp.

Becca ist auf Expansionskurs in Sachen Fußball und dürfte das Geschäftliche bei seinen Aussagen durchaus im Hinterkopf haben. Nichtsdestotrotz bergen seine Vorwürfe durchaus Diskussionsstoff, angefangen mit der Frage, ob die FLF den Sprung ins 21. Jahrhundert schon bewältigt hat. Der nationale Fußballverband ist dank der großzügigen Unterstützung der internationalen Fußball-Dachverbände die bei weitem reichste Sportföderation des Landes. Das Geld wurde und wird vor allem in das Nachwuchszentrum in Monnerich investiert, was maßgeblich für den bemerkenswerten Aufschwung der luxemburgischen Nationalmannschaft war und ist.

Gleichzeitig leistet sich die FLF einen (vergleichsweise) gewaltigen Beamtenstab. Was nicht verhindert, dass nach außen hin in schöner Regelmäßigkeit ein erschreckender Amateurismus demonstriert wird. Anfang der Woche machten sich die sozialen Netzwerke über die Slapstick-Auslosung der Coupe de Luxembourg lustig. Dabei kann man dem Verband noch zugutehalten, dass die Auslosung immerhin am Tag nach der letzten Pokalrunde stattfand. In der Vergangenheit war das anders, da musste Fußball-Luxemburg wochenlang warten, ehe überhaupt eine Auslosung terminiert wurde.

Die FLF sieht das „Kugel-Gate“ als Lapsus und wenig dramatisch an. Mag sein, auf der anderen Seite aber ist das, was am Montag geschehen ist, nichts anderes als ein Armutszeugnis für den Luxemburger Fußball. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der dieser dank des F91 und der Nationalmannschaft in aller Munde ist.

Dass die FLF mit der Professionalisierung ihrer Mannschaften nicht Schritt hält, zeigen andere Probleme, die seit Jahrzehnten bekannt sind, aber nicht ernsthaft angegangen werden. In Zeiten, in denen das Freizeitangebot immer größer wird, bringt es Fußball-Luxemburg nicht fertig, wie im Ausland einige Spieltage im Voraus fest zu programmieren (und zu kommunizieren). Da braucht man sich dann nicht zu wundern, dass die Zuschauerzahlen seit Jahren stagnieren. Der ständige Verweis auf die Verantwortung der Vereine in dieser Sache hilft nicht. Ein Dachverband ist dazu da, Probleme zu lösen, zumal wenn diese schon jahrelang der positiven Gesamtentwicklung schaden. Und er muss sich trauen, auch mal für den einen oder anderen unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Jedem kann man es eh nicht recht machen.

Die Problematik der in den zweiten Mannschaften absitzbaren Sperren ist ein ähnliches Beispiel, das seit Jahren für Unmut am Spielfeldrand sorgt. Genau wie die Transferbestimmungen oder die Terminierung der Jugendspiele.

So gesehen hat Flavio Becca wohl leider recht, wenn er den Luxemburger Fußballverband noch im letzten Jahrtausend wähnt, zumal auch die Kommunikation der FLF alles andere als zeitgemäß ist. Unter dem Strich nämlich unwürdig für einen Verband mit solchen Mitteln.  Genau wie die peinliche Auslosung am Montag.

Mulles
27. September 2018 - 13.54

Wann ech den Video do kucken kréien ech d'Gefill wi wann sie am Ufank di eidel Bullen einfach zreckgeworf hun bei die voll. Den Mann den se zréckwerft mierkt einfach dass et eng eidel ass an sicht dann no enger wou nach een Ziedel dran ass. Nee...??? Duerno hun sie opp eemol 2 Schosselen do stoen....eng fir die voll an eng fir di eidel Bullen.

C Schneider
26. September 2018 - 18.09

La FLF perd la boule!

WiWaWichtelchen
26. September 2018 - 11.31

Ech mengen do misse mer nach warden bis verschidde Lait a Pensioun gin bis sech do eppes deet.Well dem Herr Phillip och perseinlech guernaischt virwerfen,hien huet ganz vill fir de lëtzebuerger Fussball gemach. Mais irghendwann as et mol Zait dat dei nächst Generatioun iwerhëllt.

ronald
26. September 2018 - 7.47

et ass einfach un der Zeit dass wei bei aneren Gremien och hei elo en Generatiounswiessel statt fënt ! En H.Philipp ass „ fin de série“ an soll vleicht drun denken vun der Bühn ofzetrieden ..... ech gleewen nëtdass en Stadion no him benannt wärt ginn ..