Hass auf Wehrlose

Hass auf Wehrlose

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Wehrlose Kinder, die gewaltsam von ihren Eltern getrennt werden, weinende Kinder, die wie Vieh in Maschendrahtverhaue eingesperrt werden. Diese Bilder sind schockierend.

Doch sie stammen keineswegs aus einem Bürgerkriegsgebiet am Arsch der Welt oder Europas, sondern vielmehr aus den USA, dem selbst ernannten Leuchtturm der Freiheit. Ein Leuchtturm, unter dessen Bestreichungskegel es jedoch zusehends zappenduster wird.

Der Rassist Trump macht nun Nägel mit Köpfen: Untermenschen aus Lateinamerika werden mitsamt ihrer Brut des Landes verwiesen. Irgendwelche Gefühlsduseleien sind beim Vollzug dieses Deportationsprogramms ausdrücklich unerwünscht.

Dabei ist es nicht nur Trump selbst, der in diesem Trauerspiel durch Unmenschlichkeit zu brillieren versucht. Sein Justizminister Sessions, dessen wieseliges Mardergesicht Spiegel schwerster charakterlicher Defekte zu sein scheint, hat für die Rechtfertigung dieser verbrecherischen Vertreibungskampagne sogar den Apostel Paulus zwangsrekrutiert, der im 13. Kapitel seines Römerbriefes die Christen in der Hauptstadt des damaligen Imperiums zum bedingungslosen Gehorsam gegenüber der Obrigkeit aufgerufen haben soll.

Über die korrekte Auslegung dieser Bibelstelle streiten sich die Theologen zwar schon seit Jahrhunderten, doch die Tatsache, dass sie immer wieder von den Sklavenhaltern der Südstaaten und den burischen Herrenmenschen aus Südafrika herangezogen wurde, um die brutale Unterdrückung der Schwarzen zu legitimieren, müsste eigentlich jeden anständigen Menschen daran hindern, sie zur Förderung seiner politischen Ziele zu verwenden.

Sessions ließ sich bezeichnenderweise davon aber nicht beirren. Was uns vor dem Hintergrund seiner bisherigen Karriere auch nicht weiter wundern sollte. Präsident Reagan hatte einst darauf verzichtet, ihn zum Bundesrichter zu ernennen, weil seine Vergangenheit in Rassenfragen ein paar dunkle Flecken aufwies: So witzelte er einmal, dass „der Ku Klux Klan für mich okay war, bis ich herausfand, dass sie Gras rauchen“.

Doch derlei Kinkerlitzchen sind in der heutigen Republikanischen Partei ganz offensichtlich kein Hinderungsgrund mehr für eine Karriere in Politik oder Justiz . Die Partei Lincolns verkommt – unter ihrem Caudillo Trump – zur Heimat von praktizierenden Rassisten.

Die ultrakonservative Kommentatorin Ann Coulter entblödete sich denn auch nicht, die verzweifelten Latino-Kinder auf Fox News – Trumps Leib-und-Magen-Propagandamaschine – als „Child actors“ zu diffamieren.

Ein weiterer Beweis dafür, dass dem Kaderpersonal der Trumposphäre langsam, aber sicher jedes Gefühl des Anstandes abhandenkommt.

roger wohlfart
29. Juni 2018 - 15.20

Bravo, Herr Zeyen! Leider sind wir, besonders in diesen Zeiten, weit davon entfernt , bei jeder Ungerechtigkeit aufzustehen ( geschweige denn ) dagegen anzugehen ". Traurig und bedenklich stimmend!

Grober J-P.
22. Juni 2018 - 19.46

Green Cards kann man sogar gewinnen! Da verwechselt jemand Einwanderer mit Flüchtlingen. Trump hat es 2017 auf 50000 Flüchtlinge beschränkt. Wenn wir so viele Flüchtlinge aufnehmen würden wie der Libanon z.B. rechnen sie mal wie viele das wären.

Jacques Zeyen
21. Juni 2018 - 22.34

Wissen sie was auf dem Sockel der Freiheitsstatue steht und in der Verfassung der USA? "Gib mir deine Armen,deine Verzweifelten,sende diese Heimatlosen zu mir..." " Jeder Bürger ist verpflichtet bei jeder Ungerechtigkeit aufzustehen und dagegen anzugehen." Aber unter solchen Leuten wie Bush oder Trump ist die Verfassung eine Farce.

weit
21. Juni 2018 - 17.06

Die USA nehmen jedes Jahr 1 Million Einwanderer auf,legal über green cards.Eine unkontrollierte Einwanderung kann kein Land sich leisten und das einzige Mittel das den USA, und auch uns in nächster Zukunft, übrig bleibt ist Abschreckung.Lieber Herr Wagner, sagen sie uns doch mal wie sie das Problem einer massiven illegalen Einwanderung lösen wollen.

roger wohlfart
21. Juni 2018 - 16.43

Trump ist ein Rassist. Ja. Er ist ein herzloser, unberechenbarer Mensch, der sich nie in Frage stellt und der die Bibel nach seinem Gutdünken auslegt, so wie sie ihm zupass kommt.

Scholer
21. Juni 2018 - 13.04

"In God we trust", und das werden auch die Nach-Trump Politiker nicht ändern.

Jacques Zeyen
20. Juni 2018 - 19.38

Genau.Und weil gerade in Amerika 60% der Bürger an Engel und Wunder glauben und es mehr Religionen gibt als Götter,wird ein angehender Präsident der zum Beispiel seinen Atheismus zugesteht,niemals in die zweite Runde bringen. So ist das mit der Indoktrination. 90% der Wissenschaftler in den USA sind Atheisten oder Agnostiker,dürfen es aber nicht zugeben denn sonst werden ihnen Etat und Lizenz gestrichen. NSA- Nikolaus Sieht Alles.

Mephisto
20. Juni 2018 - 16.21

Alles ist allein die Schuld der Demokraten ? Ich verstehe nicht was Sie sagen wollen . Von welchen Lösungsansätzen reden Sie ?

Jean
20. Juni 2018 - 11.48

Das ganze ist doch allein die Schuld der Demokraten. Wenn diese nicht jeden Lösungsansatz kategorisch ablehnen würden, dann währe die Regierung um Trump nicht gezwungen so zu handeln. Aber diese Tastache wird immer wieder verschwiegen um den Republikanern die Schuld an allem zu geben.

Epikur
20. Juni 2018 - 9.26

Die Bibel entspricht schon lange nicht mehr dem moralischen Zeitgeist. Es ist ein archaisches Buch, welches nur noch religiösen Eiferern dient, um ihre Macht zu bewahren. "Heilige" Bücher hatten vieleicht einen Sinn, als sie geschrieben wurden; heute muss sich die Menschheit von ihnen emanzipieren und eine humanistische Ethik suchen. Sonst werden uns Fundamentalisten aller Religionen ihre dogmatische Willkür aufzwingen. Keine Religion ist demokratisch. Alle sind totalitär und werden nur noch von einer Minderheit praktiziert. Leider meinen auch die demokratisch gewählten Machthaber, sie müssten nach religiösen Regeln regieren.

Jacques Zeyen
20. Juni 2018 - 8.25

" Wenn Englisch gut genug war für Jesus,dann ist es das auch für mich." So ein Kommentar eines Senators zur Frage,ob die Bibel in Amerika auch in anderen Sprachen angeboten werden sollte. Man sieht ,um Senator zu werden braucht man keinen IQ-Test zu absolvieren. Was den epileptischen Erfinder des Christentums Paulus angeht,da hätten diese Leute doch besser andere Heilige die reineren Gewissens waren,bemühen sollen. Paulus war ein Parvenu der schlimmsten Sorte,der um jeden Preis Karriere machen wollte.Und was liegt näher als eine neue Religion zu gründen. Und wenn man Jesus nie begegnet ist,kriegt man halt eine Vision.Wie praktisch. Leute wie Trump schwören auf zwei Bibeln um die Welt an den Abgrund zu bringen,aber Visionen haben sie keine. Aber wie gesagt,da wären ja auch noch die Wähler. Wenn wieder gewählt wird,hat sich Amerika total isoliert.Das hilft vielleicht.