Gesundheitsoffensive

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Das Luxemburger Gesundheitssystem ist eines der besten - aber auch nicht perfekt, findet Robert Schneider.

Es wird zugegebenerweise auf hohem Niveau geklagt: Das Luxemburger Gesundheitssystem hat sich im Laufe der Zeit wegen ausreichender Geldmittel und dank seines solidarischen Aufbaus zu einem der besten entwickelt. Dies wird einem besonders dann bewusst, wenn man vergleicht, mit Südeuropa etwa, wo oft noch geeignetes Gerät fehlt, fachkundiges Personal Mangelware ist und die Kosten viele davon abhalten, sich der notwendigen Behandlung zu unterziehen bzw. Probleme haben, teure Medikationen finanzieren zu können. Von den sogenannten Entwicklungsländern ganz abgesehen, wo eine korrekte medizinische Versorgung reine Glückssache ist und zumeist wenigen Privilegierten vorenthalten ist.

Dennoch gab und gibt es Möglichkeiten zur Verbesserung; da Krankheiten neben dem Wetter eines der am häufigsten vorkommenden Gesprächsthemen sind, steht Gesundheitspolitik schnell im Fokus des öffentlichen Interesses und tut dies zurzeit denn auch. Ob es ein Zufall der parlamentarischen und der Regierungsarbeit ist oder ob es eine bewusste vorweihnachtliche medizinische Bescherung sein sollte, ist uns nicht recht klar … Klar ist hingegen, dass sich die Nachrichten aus dem Gesundheitswesen während der letzten Wochen und Tage häuften und vieles, was da verbreitet wurde bzw. konkrete Form annahm, im Interesse der Menschen ist.

Nachdem Cannabis für medizinische Zwecke endlich legalisiert wurde und damit vielen Patienten, denen mit herkömmlicher Pharma-Chemie nicht geholfen werden kann, Entlastung von ihrer Pein ermöglicht wird, meldete sich die CNS mit neuen Leistungen zu Wort, die manche Behandlung noch günstiger werden lässt und das Kredo der nationalen Gesundheitspolitik, dass sie unabhängig von der sozialen Situation des Patienten die gleiche für alle sein soll, näher an die Realität bringt.

Die Krankenhausreform ist ebenfalls auf gutem Wege. Eigentlich wollte die Gesundheitsministerin sie noch bis zum Ende des laufenden Jahres ins Parlament bringen, aufgrund einer Reihe von Nachbesserungen, die u.a. vom Staatsrat angemahnt wurden, wird die legale Prozedur nun voraussichtlich Anfang kommenden Jahres ihren gesetzlichen Niederschlag finden und das Krankenhauswesen effizienter gestalten, mehrere Kompetenzzentren, darunter auch ein wichtiges neues für die Schmerzbehandlung, schaffen. Auch die lange verlangte umweltmedizinische Kompetenz wird in das nationale Spitalwesen einziehen …

Die Regierung hat weiter den Grundstein dafür gelegt, dass die Chiropraktiker, die heute bereits vielen Menschen helfen (allerdings nur gegen Bezahlung aus der eigenen Tasche), offiziell anerkannt werden und eine Kostenrückerstattung durch die Gesundheitskasse in absehbare Nähe rückt.

Dass die Wartezeiten in den Notdiensten zu lange dauern, ist ein weiteres gerne öffentlich diskutiertes Ärgernis, wobei es kaum Zweifel an der Qualität der dort geleisteten medizinischen Arbeit gibt. Nun, nachdem verlässliches Zahlenmaterial vorliegt, ist auch klar, warum. Prozentual nutzen viel mehr Menschen in Luxemburg diese Dienste, als es im Ausland der Fall ist. Ein Aktionsplan soll nun auch diese Situation bereinigen oder zumindest verbessern. Schließlich wird heute noch von Lydia Mutsch ein Plan gegen die beunruhigende Verbreitung der ansteckenden Hepatitis vorgestellt. Für eine Regierung, der manche unterstellen, sie sei zehn Monate vor den nächsten Wahlen bereits in elektoraler Untätigkeit erstarrt, ein ziemliches gesundheitspolitisches Programm.

Wir wünschen schon mal ein gesundes neues Jahr …

Naturmedizin
19. Dezember 2017 - 18.52

@Grober Jean-Paul gute Frage Würde ich auch gerne wissen

Jeannosch
19. Dezember 2017 - 7.29

Wer Geldmache mit Qualität verwechselt, war in diesem Staate nie krank.

mossong nico
19. Dezember 2017 - 0.43

BIN Schon lange Kunde in Ungarn da bekommt man ein Implantat 650 Euro und hier 2000 Tausend Euro ..Das ist ja ein Witz für die selbe Marke..

Grober Jean-Paul
18. Dezember 2017 - 19.36

Hallo Herr Schneider könnten Sie eventuell, bei Gelegenheit, in Erfahrung bringen warum Mann, Frau hier im Lande, für ein Zahnimplantat doppelt soviel bezahlt wie z.B. in einer Spezialklinik in München, Implantat der selben Marke wohlbemerkt? Liegt das am Implantat oder am Implantierer? Bisher keine zufriedenstellende Antwort bekommen.