Der Proll

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In seinem Editorial beschäftigt sich Francis Wagner mit dem Bild, das US-Präsident Donald Trump vor der Weltöffentlichlichkeit abgibt: Er ist seines Amtes schlicht unwürdig.

Es gab bereits mehr als einen US-Präsidenten, der sich im Amt schwerer Verbrechen schuldig machte, indem er z.B. fremde Länder mit Krieg überzog und zerstörte. Reagans dreckiger Contra-Krieg gegen Nicaragua oder der massenmörderische Überfall, den George W. Bush auf den Irak anordnete, sind zwei Beispiele.

Dabei handelt(e) es sich bei den beiden offenbar um Menschen, die im direkten Umgang als durchaus angenehme und anständige, ja sympathische Personen eingestuft werden.

Jedenfalls konnte man weder von „Gipper“ noch von „W.“ behaupten, dass sie durch ihr Verhalten ihres Amtes unwürdig gewesen wären. Ganz im Gegensatz zu Donald Trump. Die New York Times hat vor ein paar Tagen den zweiten Teil von „The Republican’s Guide to Presidential Etiquette“ veröffentlicht, ein Manifest an die Adresse der Parteikollegen des Präsidenten, in welchem seine schlimmsten Fauxpas fein säuberlich aufgelistet werden.
Die Liste ist erschreckend lang. Und erschreckend tout court.

Es kann in der Tat für den Rest der Welt nicht gut sein, wenn im Weißen Haus ein rassistischer, sexistischer, habgieriger und vor allem restlos verlogener Proll das Zepter schwingt.

Ein US-Präsident ist immer eine der wichtigsten Figuren auf dem Schachbrett der Weltpolitik. Er hat die Macht, mit seinem Bombenarsenal einen Krieg anzuzetteln, welcher der gesamten Menschheit den Garaus machen würde.
Man dürfte also von einem solchen Menschen verlangen, dass sein Auftreten seiner enormen Verantwortung angepasst ist, dass jemand, der eine solche schwere Bürde zu tragen hat, sich ihrer würdig zu benehmen weiß.

Es ist ja nun kein Zufall, dass in der Diplomatie meist auf ausgefeilte Umgangsformen Wert gelegt wird, nicht zuletzt um Missverständnisse mit
potenziell desaströsen Konsequenzen zu vermeiden.

Es sollte denn auch eigentlich unvorstellbar sein, dass der Staatschef der Vereinigten Staaten von Amerika andere Nationen als „Dreckslöcher“ bezeichnet. Oder andere Staatschefs mit Spitznamen à la „Raketenmann“ belegt, nur um „for good measure“ gleich noch einen Schwanzlängenvergleich darüber, wer wohl den größten „Roten Knopf“ habe, nachzuschieben.

Leider scheinen immer noch die wenigsten US-Bürger zu merken, in welchem Ausmaß dieser neureiche Yokel das Ansehen ihres Landes, das sie so gerne als „God’s own“ bezeichnen, in den Dreck zieht.

Jacques Zeyen
26. Januar 2018 - 9.28

Der Mann macht sich mehr Sorgen um seinen synthetischen Haarschopf und die High Heels seines Models als um den Rest der Welt. Er beschädigt das Amt des US-Präsidenten bei jedem seiner Auftritte.

J.C. KEMP
24. Januar 2018 - 17.00

EIn schwerstreicher Asozialer!