Bis zu den Asteroiden ist es ein langer Weg

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Auch wenn das Start-up Planetary Resources Finanzierungsschwierigkeiten hat, bedeute dies nicht, dass die Space-Resources-Initiative ein Misserfolg war, meint Editorialist Jean-Philippe Schmit.

Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt, der Weg bis zu den Asteroiden ist besonders lang. Mit der Schaffung von gesetzlichen Rahmenbedingungen hat Luxemburg den ersten Schritt in den Weltraum bereits gemacht.

200 Millionen Euro kann der zuständige Minister Etienne Schneider ausgeben, um private Unternehmen bei den Schritten zwei und drei finanziell zu unterstützen. Durch die Mitgliedschaft bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA ist das Großherzogtum ohnehin angehalten, 100 Millionen in die Erforschung des Alls zu investieren.

Das Geld soll auch dazu dienen, Start-ups nach Luxemburg zu locken. Mit Erfolg. Deep Space Industries und Planetary Resources kamen, genauso wie die japanische Ispace und Kleos Space, aus Großbritannien. Der Staat Luxemburg ist nicht der einzige Wagniskapitalgeber für diese Unternehmen, die Google-Gründer Larry Page und Eric Schmidt gehörten auch zu den Finanziers.

Eine Eigenschaft von Start-ups ist nun einmal: Das Risiko, das sie für das investierte Kapital darstellen, ist nicht null. Kein Geschäftsmodell kann garantieren, dass ein neu gegründetes Unternehmen die ersten fünf Jahre überlebt. Dies gilt insbesondere auch für Start-ups, die nach den Sternen greifen. Auch in dieser Industrie entwickelt sich bei weitem nicht jedes Start-up zu einem „Einhorn“, einem Unternehmen, das nach kürzester Zeit eine Milliarde an der Börse wert ist.

Das muss es auch nicht. Die Schwierigkeiten, in denen Planetary Resources steckt, verdeutlichen dies. Ein Investor sprang ab und nun hat das Unternehmen Probleme, das Geschäftsmodell zu finanzieren. Dies ist nicht das Ende der Space-Resources-Initiative und zeigt, dass selbst die Google-Gründer fehlbar sind und ihr Kapital manchmal auf das falsche Pferd setzen. Dies wird die beiden jedoch nicht davon abbringen, in andere Unternehmen zu investieren. So wie es bei O3B, einem anderen Weltraumunternehmen, der Fall war. Auch hier gehörte Google zu den Kapitalgebern der ersten Stunde.

Im Gegensatz zu Planetary Resources hat sich O3B zu einem Erfolg entwickelt. Auf der ganzen Welt wird das Satelliten-Internet genutzt – und bezahlt. Mittlerweile gehört das Unternehmen zu 100 Prozent zur luxemburgischen SES und ist dort für zweistellige Wachstumszahlen verantwortlich. Ähnlich könnte es auch bei den Space-Mining-Start-ups laufen. Man weiß es nicht – noch nicht. Ohne das Risiko der Startfinanzierung auf sich zu nehmen, wird man es auch nie wissen.

Hätte Luxemburg vor über dreißig Jahren darauf verzichtet, die Ucits-Direktive vor den anderen Staaten umzusetzen und Vermögensverwalter ins Großherzogtum einzuladen, wäre das Land heute nicht der zweitgrößte Fondsplatz der Welt. Alleine die Steuereinnahmen für den Staat bewegen sich im Milliardenbereich.

Wenn man sich damals von Rückschlägen von einzelnen Unternehmen hätte entmutigen lassen, würde das wirtschaftliche Umfeld heute ganz anders aussehen. Luxemburg wäre ärmer. Ob sich Space Mining in Zukunft zu einer neuen Einnahmequelle für das Land entwickeln wird, muss sich erst noch zeigen. Je weiter das Ziel entfernt liegt, desto weniger schwer wiegt ein einzelner Rückschritt.

Jacques Zeyen
2. August 2018 - 22.08

Was kostet dann ein Kilogramm von "irgend etwas",wenn wir dann erfolgreich waren und wozu wird es gebraucht? Wir verhungern und haben bald kein brauchbares Trinkwasser mehr,aber wir fliegen zum Mars und bohren vorbei fliegende Steine an. Wie hieß der Baron der sich mit den Haaren aus dem Wasser gezogen hat? Schneider kanns nicht gewesen sein.

Jon A Gold
31. Juli 2018 - 14.32

Mir kommen mol net mei zreck op den Mound, wei sollen mer dann een Asteroid treffen, do landen an minen. Science fiction mat ganz vill fiction.

Le Républicain
31. Juli 2018 - 14.01

Der Vergleich Umsetzung der UCITS Direktive hinkt, sorry, weil beim Space mining die Technology noch nicht so weit forgeschritten ist als Luxemburg (durch die SES) die Satellitentechnologie ausnutzte, weil damals schon erprobt war dass man Satelliten ins Weltall schießen konnte und auf Umlaufbahnen bringen konnte. Aber bei space mining sind wir weit davo entfernt es konkret umsetzen zu können im Vergleich zur SES damals.. auch wenn ich glaube dass in 10-15 Jahren diese Sache ausgereifter sein wird...jetzt jedoch nur eine Geldvernichtung Geschichte...