Auf Abkommen mit Trump ist nur bedingt Verlass

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Auf Abkommen mit Donald Trump ist kein Verlass, schreibt Francis Wagner in seinem Editorial. Mit seinen Lügen verstrickt sich der US-Präsident immer wieder in Widersprüche.

Fürs Erste wurde letzte Woche ein für beide Seiten – die EU wie die USA – desaströser Handelskrieg wohl abgewendet. Jean-Claude Juncker hat es offenbar geschickt verstanden, das Ego des Narziss aus dem Weißen Haus zu bauchpinseln, ohne dafür substanzielle Zugeständnisse zum Nachteil Europas in Kauf zu nehmen.

So weit, so gut. Aber: Pourvu que ça dure. Denn wie die New York Times schreibt, sind Zollschranken eine der wichtigsten Waffen in Trumps Arsenal, um sich bei den Industriearbeitern aus einer Reihe von wahlentscheidenden Swing States lieb Kind zu machen.

Wie so oft muss sich der Präsident dabei mit den ungeplanten Konsequenzen seiner eigenen Lügengeschichten rumschlagen. Denn die Jobs im Rust Belt, jenen Gebieten in den nördlichen USA, in denen die traditionellen Industrien zum größten Teil den Bach runtergegangen sind, sind zu einem guten Teil nicht von irgendwelchen zwielichtigen Mexikanern oder hinterhältigen Asiaten geklaut worden, sondern Robotern zum Opfer gefallen, die von einigen wenigen, miserabel bezahlten – weil gewerkschaftlich nicht organisierten – amerikanischen Arbeitern in den US-Südstaaten bedient werden. Dieses sind demnach Arbeitsplätze, die keine Zollschranke dieser Welt wieder aufleben lassen wird. Und irgendwann werden das auch seine treuesten Blue-Collar-Fans schnallen.
So hat der Industriegigant General Electric jüngst seine Lokschmiede in Erie, Pennsylvania, eines der größten Werke seiner Art weltweit, geschlossen und die Produktion nach Fort Worth, Texas verlagert.

In den alten Sklavenhalter-Bundesstaaten weiß man halt auch heute noch, wie man ein Maximum an Arbeit für ein Minimum an Kosten aus seinen Untergebenen rausquetscht. Und daran hat der große Arbeiterfreund Donald Trump auch noch nie etwas auszusetzen gehabt.

Denn Arbeiterfreund ist er immer nur so lange, wie er mit diesem Theater seinen inländischen Förderern, die ihm geholfen haben, seine Wahl zu kaufen, nicht auf den Schlips tritt.

Der US-Nährstand aber hat den Bumerang der Trump’schen Strafzölle bereits voll auf die Baseballmütze gekriegt. Chinesischem Borstenvieh schmeckt brasilianisches Soja nämlich genauso lecker wie US-amerikanisches.

Und so musste der Potus nun versuchen, den drohenden Aufstand mistgabel- und schrotflintenbewehrter Agrarier mit einem Instant-Baxter von zwölf Milliarden Dollar abzuwenden.

Was ihm aber lustigerweise vonseiten der staatsfeindlichen und marktfundamentalistischen Tea-Party-Fraktion der Republikaner nun den Vorwurf einbringt, in God’s own country sowjetische Zustände schaffen zu wollen.

Die aus Trumps populistischem Opportunismus notwendigerweise erwachsenden Widersprüche verstricken ihn immer wieder in Konflikte, aus denen er sich mit immer neuen Volten, Lügenmanövern und Aggressionen zu befreien sucht.

Und deshalb kann heute auch noch niemand wissen, ob Junckers gewiss anerkennenswerter Verhandlungserfolg in ein paar Wochen noch Bestand haben wird.

Laird Glenmore
2. August 2018 - 15.09

könnte leider passieren, was ich nicht verstehe ist warum er so rassistisch eingestellt ist, da seine Wurzel ja bekanntlich in Deutschland sind und er seine Frauen immer aus Osteuropa hat, da kann man schon seine Falschheit sehen.

Thomas Bosch
2. August 2018 - 12.57

Die Mehrheit kapiert leider nicht viel. Trump hat immer noch sehr viele Anhänger. Ich würde mich sehr wundern wenn er nicht wieder gewählt werden würde. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht und einige unliebsame Wahrheiten vielleicht doch nicht mehr zu vertuschen sind, so dass Trump zurück treten müsste, bekommt er mit Sicherheit eine zweite Amtszeit.

Laird Glenmore
2. August 2018 - 11.28

ob Junckers gewiss anerkennenswerter Verhandlungserfolg in ein paar Wochen noch Bestand haben wird. Wahrscheinlich nicht, in den USA laufen die größten Verbrecher herum, sei es bei der Waffen Lobby, den Banken oder der groß Industrie, aber der größte und verlogenste Verbrecher ist Donald Trump mit seinem Familienclan, die interessieren sich doch überhaupt nicht um das Wohl der USA mit seiner Bevölkerung die denken nur daran sich selber zu bereichern, ich hoffe das die Amerikaner bei der nächsten Wahl jemanden wählen der mehr von Politik versteht und nicht so ein oder eine verlogene hinterhältige Person ist. Trump muß weg wann kapieren die Amis das endlich.