Doch nicht „Santo subito“

Doch nicht „Santo subito“
(Editpress/Isabella Finzi)

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Kersch kein Kirchenmediator

Fast hätte er es geschafft und dann wollte er doch nicht. Innenminister Dan Kersch sollte, jedenfalls meldete der Internetdienst von RTL dies, als Vermittler zwischen Bistum und Kirchenfabriken auftreten.

rschneider@tageblatt.lu

Prompt frohlockte die CSV, die auf diese blendende Idee offensichtlich noch nicht gekommen war beziehungsweise die sich via Mediationsaktion nicht die elektoralen Finger verbrennen möchte (man könnte es sich ja mit einem nicht unerheblichen Teil der Stammwählerschaft verscherzen), der Innenminister gebe seine Blockade-Haltung endlich auf.

Und fragte, nicht ganz ohne unchristliche Unverfrorenheit, ob Dan Kersch denn die bestmögliche Schlichterwahl sei; immerhin habe er das Feuer via unausgereiften Gesetzestext gelegt, sei also nicht unbedingt der ideale Feuerwehrmann.
Solchermaßen gescholten und ohnehin mit der Reform des Rettungswesens (zu dem die Feuerwehren ja nunmal gehören) beschäftigt, verzichtete dieser im Tageblatt-Interview hurtig auf die Schlichterrolle und somit auf die einzigartige Gelegenheit zur schnellen Heiligsprechung.

Ein einziges Wunder reicht – wie wir seit der schnellen Selig- und Heiligsprechung des polnischen Papstes Jean-Paul wissen – zur Beförderung in diesen mehr als selig machenden Stand. Mit der Auflösung der Blockade, für die Kersch im Übrigen nichts kann, da die kircheninternen Parteien sich selbst blockieren, wäre dieses Wunder wohl wirklich von ihm gewirkt worden.

Die Trennung von Staat und Kirche fordert somit ein weiteres Opfer …