Die Kathedralen der Industrie

Die Kathedralen der Industrie
(Alain Rischard/editpress)

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Am 1. März hat der Abriss der "Centrale thermique" auf dem Escher "Crassier Terre Rouge" begonnen. In 18 Monaten soll sie dem Erdboden gleichgemacht sein. Über 60 Jahre lang hat das 40 Meter hohe Gebäude das Escher Stadtbild entscheidend mitgeprägt.

Der Abriss wird schon seit zehn Jahren geplant. Eine Erhaltung wurde weder von politischer Seite noch vom Besitzer ArcelorMittal ernsthaft ins Auge gefasst.

Luc Laboulle llaboulle@tageblatt.lu

Dabei ist die „Centrale“ im Hinblick auf die baldige Eröffnung der Universität perfekt gelegen. Bis nach Belval sind es nur knapp 20 Minuten zu Fuß, bis zum Stadtzentrum nicht einmal die Hälfte. Auf einer Fläche von noch ausbaubaren 5.000 Quadratmetern hätten beispielsweise mehr als 100 geräumige Studentenwohnungen in stilsicherem Ambiente entstehen können.

Trotz konkreter Pläne eines Privatpromoters kam es dazu aber nicht. Zu groß, zu teuer, zu viel Asbest lauteten die Argumente der Stadt Esch und des Staats. Doch die Sanierung hätte ArcelorMittal so oder so durchführen müssen. Wieso fiel die Entscheidung, die „Centrale“ abzureißen, denn so leicht? Wegen der unter ihr verborgenen Schlacken, mit denen neue Straßen und Gebäude gebaut werden? Wegen des fahrlässigen Umgangs mit dem Erbe der Industriekultur in Luxemburg? Oder weil man sie nicht erst entweihen musste?

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