„Ich glaube an Esch“

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Serge Rihm schätzt die zusätzliche Werbung, die er von der Logis-Kette erhält.

Der „Patron“ des Hotel-Restaurants „Acacia“ ist zwar kein richtiger „Minettsdapp“, er ist jedoch in Esch/Alzette verankert. Als Mitglied der Logis-Gruppe fühlt er sich und seinen Betrieb auch international gut eingebunden, hat er Claude Wolf erzählt.

„I support Esch 2022“ steht auf einem Transparent an der Eingangstür. „Das ist eine einmalige Chance für unsere Stadt“, bestätigt Serge Rihm, Besitzer und Küchenchef des Hotel-Restaurants „Acacia“ in der rue de la Libération. Den Vorwurf, Esch habe nicht genügend Hotelzimmer, um in vier Jahren der Herausforderung der Europäischen Kulturhauptstadt gerecht zu werden, will er so nicht gelten lassen. Der Süden des Landes könne sich in Sachen Aufnahmekapazitäten mittlerweile durchaus sehen lassen.

Serge Rihm weiß, wovon er spricht. Er ist seit fast 40 Jahren in der Minettemetropole tätig. Von Anfang an mit einem Hotel-Restaurant. Das Lokal hatte sein Vater, der ehemalige „Hei Elei“-Fernsehkoch Marc Rihm, 1980 ausfindig gemacht, als der Sohn noch in der Ausbildung war. Anfangs arbeiteten beide zusammen, sehr schnell jedoch machte sich Serge Rihm selbstständig. Ein Familienbetrieb ist das „Acacia“ jedoch nicht. Seine Frau arbeitet als Lehrerin, die beiden Kinder haben sich beruflich anders orientiert.

Die Kundschaft wird immer anspruchsvoller

Das nimmt Serge Rihm vorerst nicht den Spaß an seiner Tätigkeit. Sein Hotelbetrieb mit seinen 25 Zimmern und vier Suiten, den 60 Restaurantplätzen und einer 17-köpfigen Belegschaft war anfangs vornehmlich auf eine Business-Kundschaft ausgerichtet, diese hat sich mit dem Ausbau von Belval mit seiner Uni, seinen Forschungsinstituten und nicht zuletzt auch mit der „Rockhal“ mittlerweile jedoch vervielfältigt. „Eine Chance für Esch“, wiederholt der Hotelier in Bezug auf das Universitäts- und Businessviertel.

Den Vorwurf einer fehlenden Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem neuen Stadtteil lässt er nicht gelten. „Sie brauchen hier, gleich nebenan, nur in den Zug zu steigen und sind dann an der nächsten Station schon in Belval.“ Mit diesem Tipp macht er auch seinen Kunden den Besuch im Konzertsaal schmackhaft.

Die Bühne habe ihm eine zusätzliche Kundschaft beschert. Stars seien zwar bislang noch nicht bei ihm untergeschlüpft, dafür aber interessierte Fans, die mitunter für ein Konzert von weit her reisen. Den Rekord hält ein Inder, der speziell für ein Konzert kam. Serge Rihm arbeitet auch mit dem Theater, dem Konservatorium und der Kulturabteilung der Stadt Esch.

Ein „place to be“

Doch der Hotelier will nicht nur nehmen: Bei der Kulturnacht Anfang Mai hat er mit Dornröschen eine der Attraktionen in einer Suite des Hotels untergebracht. Es war ein voller Erfolg, die Warteschlangen waren mitunter recht lang, erzählt ein zufriedener Serge Rihm, der von Braderie über Radsport bis hin zu Kulturveranstaltungen viele Escher Initiativen unterstützt bzw. mitorganisiert.

„Das sind alle meine Kunden“, sagt er mit Seitenblick auf die Initiatoren der verschiedenen Events. Tatsächlich ist das „Acacia“ in Esch auch für die lokale Kundschaft längst eine Institution, ein „place to be“.

Seine Küche ist gastronomisch, mit saisonalem und auch regionalem Einschlag. Zurzeit haben die Krebse Saison. „Ein klassisches Gericht, das heutzutage nicht mehr häufig im Angebot ist“, sagt Rihm, dessen Kunden diese Spezialität mit Ungeduld erwarten.

Logis-Hotels in Luxemburg

An dieser Stelle werden wir in den kommenden Wochen Luxemburgs Mitglieder
der französischen Logis-Hotelvereinigung
und deren Restaurants vorstellen.
Am 7. Juli folgt das Porträt des „Hotel & Restaurant Aux Anciennes Tanneries“ in Wiltz.

Ein weiterer Klassiker ist der Hummer, den er wahlweise als Frikassee mit frischen Nudeln, vom Grill mit einer Sauce béarnaise oder als Ragout mit einer Sauce armoricaine zubereitet. Eine weitere beliebte Spezialität des Hauses ist die „Tête de veau“. Und dann verarbeitet der passionierte Jäger auch gerne das von ihm erlegte Wild.

Eine Küche für Gourmets und Liebhaber

Stilvolle Atmosphäre im Speisesaal. Fotos: Editpress/Didier Sylvestre

Gourmets und Liebhaber verwöhnt Rihm mit einem „Menu des gens d’affaires“, auf dem wahlweise zwei Vorspeisen, ein Hauptgericht und Käse oder Dessert im Angebot sind (50 Euro plus 15 Euro mit Wein und Kaffee). Zurzeit sind das Spargel aus der Champagne oder gedämpfte Pfifferlinge mit einer Schalotten-Soße, gefolgt von einer Jakobsmuschel mit Selleriepüree oder einem Kalbsbries und entweder einem halben gratinierten Hummer oder einem Lammfilet. Den Abschluss machen eine Käseauswahl oder Erdbeeren.

Das „Menu des saveurs & Menu végétarien“ (30 Euro) wechselt jede Woche. Es bietet drei Vor-, drei Haupt- und drei Nachspeisen, mit jeweils einer vegetarischen Variante zur Auswahl. Bei unserem Besuch Anfang der Woche gab es entweder einen Fischsalat, eine Fleischpastete oder einen Frühlingssalat mit Äpfeln und Chicorée, gefolgt von Kabeljau mit Sauce mousseline, Hühnerbrust oder Spargel sowie Käse, Nougateis oder Obsttorte.

Auf Allergien und Unverträglichkeiten wird ebenfalls den Vorschriften entsprechend Rücksicht genommen, das ist allerdings kein Problem, denn die meisten Betroffenen können damit umgehen.

An ein veganes Angebot mit völligem Verzicht auf tierische Produkte hat sich Rihm bisher noch nicht herangewagt, das Frühstücksbüffett des Hotels bietet jedoch auch eine vegane Ecke, aus der Käse, Eier, Joghurt und Frühstücksschinken verbannt wurden. Auslöser dafür war der Weltkongress der Veganer, der jährlich in der Kulturfabrik stattfindet.

Die weitgehende Suite entspricht den modernen Standards und den Erwartungen der Kunden

Vor diesem sehr urbanen, bürgerlichen Hintergrund stellt sich natürlich die Frage nach der Zugehörigkeit zur Kette der Logis, die eher einen ländlichen Anstrich hatte. „Sie hilft uns viel“, bestätigt Rihm. Die Unterstützung sei in den letzten Jahren sehr professionell geworden. Das beginnt bei den Buchungen und geht bis hin zu Ratschlägen bei Verbesserungs- und Umbauarbeiten. Regelmäßig besuchen die regionalen Beauftragten der Kette ihre Mitglieder – in Luxemburg sind das zehn Betriebe – und beantworten anstehende Fragen. „Die Kundschaft wird immer anspruchsvoller. Wir müssen da mithalten“, bestätigt Rihm. So wurden die 25 Zimmer des „Acacia“ im Laufe der Zeit regelmäßig renoviert und zum Teil auch vergrößert. Die erste Etage, in der viele private Gesellschaften oder Service-Klubs tagten, wurde diesem Trend inzwischen geopfert, hier befinden sich zwei neue Suiten. Esch 2022 kann demnach kommen.

Ujheen
4. Juli 2018 - 17.27

Eng gudd an éierlech Kichen mat enger net ze grousser Koart, waat en Zeechen fir d’Qualitéit vum Iessen an dem Haus ass! Et ass e Stéck vun Esch!

Jankó
29. Juni 2018 - 13.55

Alles Gudd beim Serge, Iessen an Ambiance! Och d’Rëmelenger komme gären ëmmer ërem?