Weinwelt heute: „demokratisch und weiblich geprägt“

Hunderte von Referenzen aus namhaften Anbaugebieten, zahlreiche Rosé-, Weiß-, Rot- und Schaumweine, mehrere Winzer vor Ort – ab Montag, dem 5. März dreht sich in der Filiale der belgischen Supermarktkette im City Concorde alles um den Wein. Zwei Mal jährlich im Frühjahr und im Herbst stehen die traditionellen „Foires aux vins“ an, bei Cora besser bekannt unter dem Namen „Le Guide du vin“. Die erste Ausgabe in diesem Jahr wird offiziell mit einer „Soirée d’inauguration“ eröffnet, an der geladene Gäste pröbeln, mit Fachleuten und Cora-Concorde-Sommelière Melissa Soltys über die ausgesuchten Weine fachsimpeln können.

Die Frühjahrs-Ausgabe sei die kleine Schwester der Herbst-Verkostungstage, erklärte Stéphane Meintzer, Manager „Rayon liquide“. Dennoch sind beide durch ähnliche Merkmale gekennzeichnet: Hauptanbaugebiet in diesem Frühling bleibt das Bordeaux, klassische Weine wie Baron de Rothschild sind gefragt und das Bestreben, das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Neben Größen in der Weinwelt wie Frankreich, Spanien, Portugal stellt sich Moldawien dem Luxemburger Publikum mit einer kleinen Auswahl vor.

Klassiker treffen Trends

Seit langer Zeit im Geschäft, verfügt auch Stéphane Meintzer über einen großen Erfahrungsschatz über Produkte und Produzenten, über Markttendenzen, den er gerne mit seinem Gegenüber teilt. „Waren Rosé-Weine früher nur während der Grillsaison gefragt, werden sie heute vom 1. Januar bis zum Ende Dezember getrunken.“ Eine Veränderung, die sich in der Branche bemerkbar macht – die Nachfrage nach höherer Qualität steigt kontinuierlich, ebenso wie die Bereitschaft, mehr dafür zu bezahlen.

„Le Guide du Vin Édition 2018“

Verkostungsabend am 5. März ab 20.30 Uhr (auf Einladung)

Dauer: Vom 27.Februar bis zum 24. März

Die Eckdaten:
– 150 Referenzen aus Bordeaux (Jahrgänge 2003-2015, davon 70 millésimes 2015).
– 90 Weine aus dem Rhône-Tal.
– 80 ausländische Weine, 60 Champagner und 40 Bio-Weine.
– Ehrengäste im Frühjahr 2018 sind Spanien, Portugal, Moldawien und Libanon.
– Während der „Foire“ stehen drei Weinexperten und Sommelière Melissa Soltys den Kunden mit Rat und Tat zur Seite.

Weineinkauf wird zur Frauendomäne

„Mehr noch: Weine sind heute weiblich“, heißt es bei der Präsentation nur wenige Tage vor dem Weltfrauentag am 8. März. Immer mehr Frauen würden Wein einkaufen, da sie hauptsächlich den Wocheneinkauf erledigen, ebenso wie Singles oder alleinerziehende Kundinnen. „Sie verlangen eine ausführliche Beratung und mausern sich immer mehr zu den neuen Weinkennern“, so die übereinstimmende Beobachtung der Experten.

Nicht nur mehr Frauen, sondern auch viel mehr junge Menschen entdecken die Welt der Weine für sich. Und das nicht nur im Einstiegssegment. Die Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von einer Art „Demokratisierung“. Eine kompetente Beratung wird vorausgesetzt. „Die Herausforderung besteht darin, das eigene Fachwissen über die Produkte in einer allgemeinverständlichen Sprache zu vermitteln. Eine mit Fachbegriffen gespickte Erklärung ist nicht der richtige Weg“, ist Meintzer überzeugt.

Jung und neugierig

Neben der Kommunikationsart schätzen die Kunden immer mehr ein moderneres Design – im Sinne von Grafik und Erklärungen auf dem Etikett –, wie das Beispiel von „Corbière N°3“ der Cave de Castelmaure zeigt.

Eine dritte Tendenz in diesem Bereich ist vor allem durch strengere Regeln im Straßenverkehr und die gesellschaftliche Akzeptanz des Weingenusses geprägt. „Sei es beim Mittagessen oder beim Ausgehen, die Menschen genießen wohlüberlegter, oft nur ein Glas Wein.“

Das Glas Wein stellt jedoch die neue Möglichkeit dar, hochwertigere Produkte kennenzulernen. Gastronomen haben inzwischen darauf reagiert und bieten immer öfter Grands Premiers Crus auch im Glas an, so die Experten.

Unabhängig von den Veränderungen, zu denen auch die wachsende Zahl an „Bars aux vins“ zählt, blieb eine Konstante bis heute: „das gemütliche, gesellige Zusammensein am Tisch mit Familie, Freunden rund um einen guten Wein gab es früher und wird es auch künftig geben“.

Corbières n°3 Caves de Castelmaure

Ausdrucksstarker Rotwein mit Noten von roten Früchten und Gewürzen. – Sehr gut zu kräftigem Käse und Kleinwild. – Lagerungspotenzial bis zu zehn Jahren.

Vin de France Blanc 2013 Domaine Zind-Humbrecht

Ein Weingut aus dem Elsass mit jahrhundertealter Tradition – Bio-Wein aus 65% Chardonnay und 35% Auxerrois-Trauben – Aromen von Zitrusfrüchten, mineralische Noten – Eine zweijährige Lagerung empfohlen

Châteauneuf-du-Pape 2015 „Cuvée Anonyme“ Xaviers Vins

Xavier Vignon vereint hier Rotweintraubensorten wie Grenache, Vaccarèse oder auch Terre Noire, im Barriquefass ausgebaut. – Aromen von Waldfrüchten, Süßholz, Röstaromen – Vor dem Genuss dekantieren – Passend zu Charcuterie fine, T-Bone-Steak oder Schokoladen-Dessert – Lagerung bis zu 20 Jahren