„Fritten und Kerosin“

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Serge Braun: „Mir ist bewusst, dass das Buch nicht jeden anspricht, aber immerhin habe ich versucht, hiermit ein nicht so populäres Thema zu belichten, das aber sicherlich zur Geschichte Luxemburgs gehört.“

Flugzeugfreaks dürfen sich freuen, denn vor kurzem ist ein einmaliges Nachschlagewerk über Airlines und deren Flugzeuge am Luxemburger Flughafen Findel erschienen. Buchautor Serge Braun erzählt im ersten von insgesamt drei Bildbänden die Geschichten des nationalen Flughafens, der einheimischen Fluggesellschaften und berichtet über seltene sowie auch reguläre Airlines, die zwischen 1937 und 2017 auf Findel landeten.

Illustriert ist das 280- seitige Buch mit rund 560 Schwarzweiß-Fotos wie auch Farbaufnahmen, zu denen es zweckdienliche Erklärungen sowie Anekdoten in drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) gibt. Allein schon der Anblick und die Vielfalt der diversen Flugzeugtypen dürften jeden Flugzeugbegeisterten zum Abheben bringen.
Im simplen Wortlaut beschreibt Braun in seinem Bildband „Erstes Flughafen-Luxemburg-Findel-Flugzeugbuch“ die Entstehung des Flughafens Findel ab Mitte der 30er Jahre bis hin zum gegenwärtigen internationalen Airport.

Entwicklungen der Luxemburgischen Fluggesellschaften

Ausführlich geht Braun auch auf die spannenden Geburten und Entwicklungen der Luxemburgischen Fluggesellschaften ein, die am 9. Januar 1948 mit der Gründung der „Luxembourg Airlines Compagnie“ erstmals ihre Flügel streckten. Ein großer Teil des Nachschlagwerks ist somit auch der Luxair und der Luxavia sowie deren Flugzeugen gewidmet. Im Bild zeigt Serge Braun sämtliche Maschinen, die für oder im Auftrag der nationalen Fluggesellschaft geflogen sind. Ebenfalls sind auch die wichtigsten Fluggesellschaften sowie Exoten am Findel, deren Flotten, Routen, Geschichte und Entwicklung im Buch beschrieben und illustriert.

Der Duft der weiten Welt

Wissen wollten wir natürlich vom Autor, seit wann er vom Flugfieber gepackt sei. „Nun, das begann eigentlich schon in meiner Kindheit in den 70er Jahren, als ich noch im Schweichertal wohnte. Es war die Zeit, als der Findel stark expandierte und so manche Flieger über uns den Findel anflogen oder starteten. Mit Papas Fernglas sah ich mir die Dinger genauer an und äußerte den Wunsch, auch mal zum Flughafen zu dürfen. Am Tag, als ich zusammen mit meinen Eltern zum ersten Mal die damalige Terrasse des alten Terminals bestieg, war es heiß, aus der Entlüftung des Flughafenrestaurants strömte der Geruch der Fritten. Dieses Gemisch von Fritten und Kerosin bedeutete für mich der Duft der weiten Welt“, schmunzelt Serge Braun.
Ab hier war der Sprössling völlig losgelöst und es verging kaum mehr ein Sonntag, an dem Serge Braun nicht am Zaun des Airports stand. Beruflich wollte er Zeichenlehrer oder aber Fluglotse werden. Letzteres wurde ihm jedoch verwehrt, weil er in seiner Schulzeit auf einer „classe artistique“ war und nicht die damals für Fluglotsen geforderte Mathematiksektion gewählt hatte.

Für jeden leicht verständlich

Nichtsdestotrotz starteten vom Findel aus immer mehr Flugzeuge, während Braun bei der Eisenbahn landete und als Fahrdienstleiter die Züge zum rollen brachte.
Die Fliegerei blieb aber weiterhin sein ewiges Hobby. Braun blätterte in diversen Fachzeitschriften und war vom Jetstream so fasziniert, dass er eine Kandidatur als Korrespondent stellte, die prompt angenommen wurde. „Dabei öffneten sich für mich ganz andere Pforten und so konnte ich bei wichtigen Flugevents hautnah dabei sein“, erzählt Braun. So kam dann immer mehr Fachwissen hinzu, aber vor allem der Berg an Fotomaterial wuchs auf rund 150.000 Aufnahmen, bis eines Tages auf Anraten von Freunden die Idee des Buches entstand.

Das Buch ist ab sofort zum Preis von 44 Euro im Buchhandel erhältlich und kann auch bequem online unter www.ernster.com bestellt werden. ISBN: 978-99959-93-43-6

Es soll ein Buch sein, das für jeden leicht verständlich ist, sei es für Jugendliche oder auch für „Profis“. „Mir ist bewusst, dass das Buch nicht jeden anspricht, aber immerhin habe ich versucht, hiermit ein nicht so populäres Thema zu belichten, das aber sicherlich zur Geschichte Luxemburgs gehört“, gibt Braun zu verstehen.
Trotz der vielen Fotos sieht Braun das Buch auch nicht als ein reines Planespotter-Buch. „Eingefleischte Spotter suchen immer das Postkartenmotiv, ich hingegen fotografiere bei allen Lichtverhältnissen, mir gefallen auch die verschiedensten Perspektiven, es muss nicht immer der seitliche Blattschuss sein. Was für mich aber neben der Fotografie äußerst wichtig erscheint, ist die Historie des abgelichteten Flugzeuges, u.a. woher es kam und warum es in Luxemburg landete. Ich gebe mich erst dann zufrieden, wenn all diese Fragen beantwortet sind. Deshalb würde ich mich auch eher als ‚Fligergeck‘ und nur als ‚Halb-Spotter‘ bezeichnen.“

Serge BRAUN
1. November 2017 - 22.50

Bonjour a merci fir aeren mi kritischen Kommentar iwert de Findel a mäin Buch. Dir musst wessen datt et sech beim Buch (1 Deel vun 3) ëmt een Bildband handelt, deen a kurzer an einfacher Art a Weis de Léit (ob Laien oder Profi) wéißt waat alles am Beräich PASSAGEIERFLIGER um Findel geflunn as (fréier an haut) an dëst an 3 Sproochen D.F.GB. Datt de FINDEL och Problemer matt sech brengt, gët am Buch nët behandelt. Daat war och net mäin Ziel. All di Problemer di där opzielt kommen gréisstendeels vun der Verbrennung vun fossilen Brennstoffen duerch d'Fligermotoren. Dëst as awer een globale Problem a mir (als gesamt Menschheet) mussen ons Méi gin an duerfir suergen datt mer eng besser a mi gesond Energiequell fannen fir d'Zukunft. Doduerch waert ons Liewensqualitéit zouhuelen an d'Natur erhöllt sech. Et läit ganz aleng un ons. MfG S.B.

Geowolf
29. Oktober 2017 - 7.40

Ech fannen bedenklech, datt Medien a Buchautoren generell esou eesäiteg iwwer de Findel berichten. Déi blann Findel-Euphorie ass jo schéin a gutt, mais wéi ass et mat der Lärmbelästegung, den Emweltschied, an den Auswierkungen op d’Gesondheet vun de Menschen déi do schaffen an am ganze Land wunnen? Wéi ass et mat der Feinstaubbelastung an der Loft an de Konequenzen op d’Kriibsstatistiken rondrem de Findel an och soss am Land? Wivill Fluhäfwn brauch Europa an ons Groussregioun iwwerhaapt wierklech? Géif reng organisatoresch net ee Flughafen pro Kontinent / Insel duergoën? Steet doriwwer och eppes am Buch a wann neen, wisou ass dat Buch dann laut Angaben vun dësem Artikel esou interessant? Interessant heescht jo och kritesch, an net just eesäiteg.