Kirk Douglas wird 100

Kirk Douglas wird 100
(Paul Buck/ dpa)

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Eine Hollywoodlegende lässt sich zum 100. Geburtstag feiern. Van Gogh und Spartacus: Kirk Douglas spielte Rollen für die Ewigkeit.

Für das Feiern ist Kirk Douglas keineswegs zu alt. Seinen 100. Geburtstag am Freitag wird er im Kreis von 200 Verwandten und Freunden begehen. Organisiert wird das Fest von zwei weiteren großen Filmstars – seinem Sohn Michael Douglas und dessen Frau Catherine Zeta-Jones.

Kirk Douglas, der seit einem Schlaganfall vor 20 Jahren sprechbehindert ist, bereitet mit Hilfe einer Sprachtherapeutin eine Ansprache vor. Ratschläge dafür, wie sich ein dreistelliges Alter erreichen lässt, will er dabei aber nicht geben. Solche Tipps habe er nicht, schrieb er in einem Beitrag für das Promi-Magazin „Closer Weekly“.

„Goldene Zeitalter“ in Hollywood

Douglas ist einer der letzten Überlebenden aus dem „Goldenen Zeitalter“ Hollywoods. Seinen Legendenstatus hat der einstige Frauenschwarm durch eine Vielzahl von Rollen für die Ewigkeit erworben – seine wohl bekannteste ist die des Titelhelden in „Spartacus“ (1960), Stanley Kubricks Monumentalfilm über den Anführer des Sklavenaufstands im antiken Rom. Weitere Rollen, mit denen sein Name für immer verknüpft sein wird, sind die des Seemanns Ned Land in der Jules-Verne-Verfilmung „20.000 Meilen unter dem Meer“ (1954) oder des Malers Vincent van Gogh.

Der Legende nach soll der kleine Sohn Michael schreiend während der Dreharbeiten zu „Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft“ (1956) davongelaufen sein – weil er die Szene für echt hielt, in der sich der Künstler das Ohr abschneidet. Kirk Douglas wuchs als Sohn russischer Einwanderer in ärmlichen Verhältnissen in New York auf. Dank eines Stipendiums konnte er an der berühmten Schauspielschule American Academy of Dramatic Arts studieren. Er hatte erste Engagements am Broadway und diente dann als Marinesoldat im Zweiten Weltkrieg, bevor er zur Schauspielerei zurückkehrte, zunächst wieder im Theater und dann auch im Film.

Mehr als 80 Filme

Seinen ersten Riesenerfolg landete der Newcomer mit der kräftigen Statur, dem stählernen Blick und der markanten Kinngrube dann schon nach wenigen Jahren mit „Zwischen Frauen und Seilen“ von 1949 – für die Rolle eines Boxers und Frauenhelden erntete er seine erste von drei Oscar-Nominierungen. Douglas trat in mehr als 80 Filmen auf. Doch obwohl er über lange Zeit einer der populärsten Hollywoodstars war, bekam er – im Gegensatz zu seinem Sohn Michael – für keine seiner Rollen einen Oscar.

Erst 1996 verlieh ihm die US-Filmakademie einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Seine glanzvolle Karriere wurde in späteren Jahren von schweren Schicksalsschlägen begleitet. 1991 überlebte Douglas ein Hubschrauberunglück – sein Helikopter war in der Luft mit einem Flugzeug kollidiert, zwei Menschen starben. Fünf Jahre später folgte der Schlaganfall. Douglas verlor zeitweise sein Sprechvermögen. Nach eigener Schilderung war er derart am Boden, dass er an Suizid dachte. Durch monatelanges Training konnte er die Sprache jedoch teilweise zurückerlangen.

Familientragödien

Auch Familientragödien überschatten die Spätphase seines Lebens. Eric Douglas, einer seiner vier Söhne aus zwei Ehen, starb 2004 an einem Alkohol- und Medikamentencocktail. Sein Sohn Michael, der aus seiner ersten Ehe stammt, wurde 2010 mit Krebs diagnostiziert. Und Michaels Sohn Cameron verbrachte wegen Drogendelikten sieben Jahre hinter Gittern.

Kirk Douglas schreibt seiner zweiten Ehefrau, der in Hannover geborenen Anne Buyden, einen maßgeblichen Anteil an seiner Langlebigkeit zu. Mit ihr ist er seit mehr als sechs Jahrzehnten zusammen. In Buyden habe er eine „Seelenverwandte“ gefunden, die ihm geholfen habe, „alle diese Dinge zu überleben“, schrieb er jetzt zu seinem großen Geburtstag. Douglas‘ Frau wird denn auch in seiner Ansprache sicherlich eine prominente Rolle einnehmen.