Die Gummipuppe des neuen Jahrtausends

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Die Gummipuppe des neuen Jahrtausends existiert schon heute. Für rund 10.000 Euro werden Sex-Roboter angeboten. Diese Entwicklung steht unter heftiger Kritik.

Die Fortschritte in der Robotik und der künstlichen Intelligenz katapultieren die aufblasbare Gummipuppe in das neue Jahrtausend. Der heutige Stand der Technik erlaubt es, Sex-Roboter zu marktgerechten Preisen zu bauen. So bietet ein Unternehmen aus den USA für knapp 10.000 Euro den Fembot „Roxxxy“ und seinen männlichen Gegenpart „Rocky“ an.

Das Unternehmen ist stolz auf seine Ingenieure, Computerexperten, Makeup-Künstler und Roboterspezialisten, die einen androiden Roboter entwickelt haben, der nicht nur dem Menschen verblüffend ähnlich sieht, sondern auch eine (frei wählbare) Persönlichkeit hat. Die Sex-Spielzeuge können sprechen, aber auch zuhören und Gespräche führen. Doch die meisten Nutzer werden sich für andere Spezifikationen interessieren.

Sexpuppe deluxe

Die androiden Roboter können sich, laut Herstellerangaben, bewegen, auf Berührungen reagieren und sogar Orgasmen vortäuschen, wenn der Nutzer dies denn so will. Darauf ist das Unternehmen stolz. „Der erste Roboter dieser Art, die Trudy aus dem Jahr 1993, war nicht so nutzerfreundlich“, so der Besitzer des Unternehmens. Die Trudy sei sehr verkrampft gewesen und hätte gewirkt, als sei sie verletzt, und konnte auch nicht sprechen. Doch nun seien diese Roboter „zum Leben gebracht“ worden, so der Unternehmens-Chef.

Die neue Generation könnte sich auf die Vorlieben ihrer Besitzer einstellen. Fünf unterschiedliche Persönlichkeiten seien schon vorprogrammiert. Der Nutzer kann wählen zwischen der „wilden Wendy“, der „S&M-Susanne“, der „reifen Martha“, der „frigiden Farah“ und der „jungen Yoko“. Durch die Sex-Roboter würden reale Menschen weniger ausgebeutet und so gäbe es weniger Sittlichkeitsdelikte und Sexualverbrechen.

„Kampagne gegen Sex-Roboter“

Doch diese Meinung wird nicht von allen geteilt. In den USA wurde eine „Kampagne gegen Sex-Roboter“ gegründet. Wenn Sex-Maschinen gebaut werden, die aussehen wie Frauen oder Kinder, würden schädliche Effekte für die Gesellschaft entstehen. Frauen und Kinder würden noch mehr zu Sexobjekten degradiert werden. Die wahrgenommene „Inferiorität“ dieser Personen würde zunehmen und die menschliche Empathie zurückgehen.

Auch das Argument, dass durch Sex-Roboter die sexuelle Ausbeutung von und Gewalt gegen reale Personen zurückgehen würde, lässt die Kampagne nicht gelten. Durch das Zusammenschmelzen von Technik und Sex der vergangenen Jahre (z.B. Web-Angebote) hätten sich die beiden Bereiche gegenseitig verstärkt und die Nachfrage nach „menschlichen Körpern“ würde steigen.