Wenn sich die Kunstwelt unters Volk mischt

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Mit Begeisterung hat der Escher Kulturschöffe Jean Tonnar die dritte Auflage der „Nacht der Kulturen“ angekündigt. Sie soll die Straßen der Stadt in eine lebendige Schaubühne verwandeln und die Kulturinstitutionen öffnen.

Der Ruf der Industriestadt mit rauchenden Schloten braucht Esch schon lange nicht mehr zu verteidigen. Als künftige Universitätsstadt muss es sich jedoch noch profilieren. Wo die Wissensgesellschaft zu Hause ist, da ist auch Kreativität gefordert. Das entsprechende Angebot gibt es in Esch schon lange. Manchmal ist es jedoch gut, wieder daran zu erinnern. Dafür bietet die dritte Auflage der „Nuit de la culture“, die am kommenden 3. Mai über die Bühne geht, reichlich Gelegenheit.

Das Fest, das die Gemeinde zusammen mit den Kultureinrichtungen der Stadt ausrichtet, beginnt um 17.00 Uhr und geht bis spät in die Nacht. Erst um 3.00 Uhr früh schließt die Rockhal als Letzte ihre Türen.

Die Feste so richtig feiern

Die Idee der Veranstalter ist einfach: Sie wollen einem breiten Publikum eine so unterschiedliche Unterhaltung anbieten wie nur möglich. Und das an allen möglichen Orten der Stadt: auf den Straßen und Plätzen, aber natürlich auch in den Kulturhäusern selbst.

Hier sind die Vorführungen allerdings so konzipiert, dass sie höchstens 45 Minuten dauern. Der Besucher soll ja nicht, wie gehabt, ins Theater oder ins Konzert gehen, sondern von allem ein wenig kosten können.

Keine kulturelle Kraftprobe

Dieses Kulturmarathon, das in der Kulturfabrik beginnt und auf Belval endet, soll jedoch nicht zum Dauerlauf ausarten. Ein Buspendeldienst wird die einzelnen Bühnen bequem miteinander vernetzen. Im Zehn-Minuten-Takt werden Busse zwischen den einzelnen Punkten verkehren.

Das Herzstück dieser Dienstleistung ist der Bahnhof in Esch. Damit sollen die Besucher aus den anderen Ortschaften dazu angehalten werden, den öffentlichen Transport zu benutzen und die Möglichkeit bekommen, sich in Esch mühelos fortzubewegen. Natürlich stehen auch die Parkplätze und -häuser der Stadt zur Verfügung. Das Parkhaus Brill ist ab 17.00 Uhr unentgeltlich benutzbar. Die Geschäftswelt schließt sich der kulturellen Initiative ebenfalls an: Die Läden werden bis 22.00 Uhr geöffnet bleiben.

Drei Optionen haben sich die Veranstalter der Nacht der Kulturen ausgedacht: Wer Kultur „In einem Dreieck“ genießen möchte, der kann in der städtischen Bibliothek anfangen, wo Emile Hengen um 19.00 Uhr den Auftakt der Lesungen macht, gefolgt von Serge Basso und den beiden Escher Brüdern Guy und Nico Helminger sowie Enrico Lunghi und der Schweizer Lyrikerin Friederike Migneco.

Vielfalt der Kulturen

Von dort aus geht es weiter in die Galerie Schlassgoart, in der die Bilder und Skulpturen der „Société du salon d’automne à Paris“ ausgestellt sind. Weiter geht es in die Kulturfabrik, wo neben Musik aus aller Welt zum polnischen Nationalfeiertag „Polonia Rock“ ansteht und dem Haus Mousset, wo eine Porträtausstellung angesagt ist.

„In einem Viereck“ heißt die zweite Option, die von der neu eröffneten „Casa d’Italia“ über das Kino Ariston, das Konservatorium (in dem die Schüler aufspielen), die städtische Galerie, die Galerie des Photo-Clubs, die Galerie Schortgen bis zum Resistenzmuseum führen wird. Den Abschluss dieses Karrees bildet das Theater, das sich an diesem speziellen Tag dem zeitgenössischen Tanz verschrieben hat. Die Showeinlagen sind kurz, der Eintritt ist, wie an allen anderen Orten, an diesem langen Abend frei. „In einem Kreis“ nennt sich die dritte und letzte Option, die die Besucher ins Belvalplaza entführen wird, wo Ausstellungen, Theater und Musik programmiert sind.

Von diesem ersten Rendezvous aus geht es zu der Massenoire, die eine Ausstellung über die künftige Entwicklung des neuen Eschs zeigt, es geht zur Rockhal, die an diesem Tag ihre Kulissen öffnet und den Besucher zwischen 15.00 und 17.00 Uhr „Backstage“ empfängt , bevor ein „Elektro-Abend“ beginnt, bei dem ab 22.00 Uhr nationale und internationale DJs und Spezialisten der technischen Einrichtungen auftreten. Der kulturelle Spaziergang endet im Kino Utopolis Belval, das luxemburgische Produktionen programmiert hat.
Natürlich besteht kein Zwang. Jeder kann sich frei nach Lust und Laune genau das ansehen, was er will. Am 3. Mai.