Spurensuche

Spurensuche

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

48 Jugendliche aus vier Lyzeen zusammen auf der Bühne in einem mehrsprachigen und multidisziplinären Stück: Das ist "Traces", das fünfte Projekt aus der "ID"-Reihe.

Einer nach dem anderen kommen die jungen Schauspieler auf die Bühne und stellen ihre Schuhe vorne auf die Bühne. Dabei sagt jeder von ihnen ein einziges Wort, welches sein Paar charakterisiert. Für die einen ist es die Farbe, für die anderen die Marke oder sogar der Ort, wo das Paar gekauft wurde.

Infos

Öffentliche Vorstellungen:

• CarréRotondes:
Fr., 27.2., 20.00 Uhr (Premiere);
Sa., 28.2., 20.00 Uhr;
Do., 26., & Fr., 27.2., 10.15 Uhr

• „opderschmelz“ (Düdelingen): Di., 31.3., 10.15 Uhr

Konzept:
Linda Bonvini

Künstlerische Betreuung:
Linda Bonvini, Catherine Elsen, Katrin Trierweiler

Inszenierung und Kostüme:
Céline Leuchter

Schminken:
Justine Valence

Lichtdesign und technische Regie:
Nico Tremblay, Elric Vanpouille

Pädagogische Betreuung der Schulgruppen:
Carine Schleich und Carine Parada (LTC), Lis Kirsch und Marie-Claire Ludwig (LTB), Martine Trierweiler und Sandrine Hoeltgen (Lycée Bel-Val), Sonia Rodrigues, Sascha Hermann und Christophe Olivier (Lycée Nic Biever Dudelange)

Nächste Szene: Zwei der jugendlichen Schauspieler, die offenbar Lehrer darstellen, sagen einigen Jugendlichen, was nicht gut an ihren Schuhen ist und dass sie sich neue kaufen müssen. Eine Schülerin schreit heraus: „Müssen, müssen, immer nur müssen.“

„Schuh“ im Mittelpunkt

Dass das Alltagsobjekt „Schuh“ im Mittelpunkt des Projekts stehen würde, sei am Anfang nicht geplant gewesen, erklärten die künstlerischen Betreuerinnen des Werkes, Linda Bonvini und Katrin Trierweiler, bei der gestrigen Pressevorstellung des Projekts.

Das habe sich so ergeben, als man gemerkt habe, dass fast alle teilnehmenden Jugendlichen Probleme damit hatten, ihre Schuhe auszuziehen und mit den nackten Füßen auf der Bühne zu stehen. Man habe das Problem thematisiert, und so wurde der Schuh zum Symbol für die Schicksale seiner Träger.

Geschrieben sei das Stück größtenteils von den Schülern selbst. Das Prinzip von „Traces“ sei das „biografische Theater“. Die Teilnehmer bringen ihre eigenen Erfahrungen mit ein. Man habe sich dabei der Technik des „Drei-Minuten-Fragments“ bedient. Die Schüler mussten während drei Minuten alles aufschreiben, was ihnen spontan eingefallen ist, was zu erstaunlichen Resultaten geführt habe. Die Erzählungen der Jugendlichen werden durch Gesang und Tanz ergänzt. Zudem ist das Stück mehrsprachig, wie eben die Schüler selbst, die nicht alle die gleiche Muttersprache haben.

„Gutt Kollegen“

Ahmed aus dem LT Nic-Biever etwa, kommt aus Montenegro. Er habe aus Neugierde Theater ausprobieren wollen, sagt er. Insgesamt beurteilt er das Erlebnis bis jetzt sehr positiv. Am Anfang habe es zwar noch Probleme unter den verschiedenen Gruppen gegeben, jetzt seien sie aber alle „gutt Kollegen“. Die junge Kally, halb Luxemburgerin, halb Französin aus dem gleichen Lyzeum, ist schon das zweite Mal beim Projekt dabei. Sie z.B. mag das Improvisieren auf der Bühne.

Was den einzelnen Jugendlichen insbesondere gefällt, ist unterschiedlich. Gemeinsam ist allen der Spaß am Mitmachen, neue Freunde kennenzulernen und an etwas mitzuwirken.