Sportliches Theater

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Am kommenden 28. Februar tritt ein luxemburgische Team gegen ein belgisches an. Nein, nicht im Fußball, nicht im Tennis, sondern auf einer Bühne. Das Ganze nennt sich Improvisationstheater.

Dass Sport oft mit Theater zu tun hat, wissen wohl alle Sportbegeisterten. Etliche Profifußballer z.B. zeigen bei ihren Schwalben reichlich komödiantisches Talent. Das Unschuldslamm mimen gehört zum Repertoire jedes Fußballers, wie Einwurf und Ball stoppen.

Aber wussten Sie, dass Theater auch sportlich sein kann? Dass auf einer Bühne Wettkämpfe mit komödiantischen Mitteln und sportlichen Regeln ausgetragen werden können? Das Ganze nennt sich Improvisationstheater und ist eigentlich gar nicht so neu. Die Kunst des Improvisierens ist uralt (s. Kasten unten rechts), und trotzdem in unseren Gefilden noch keine Disziplin, die die Massen bewegt. In Luxemburg bemüht sich die „Ligue d’improvisation“ seit 1998, die Kunstform populär zu machen. 2003 gründete sie die „Improtozaures“, die mittlerweile rund zehn Mal im Jahr ein Spektakel präsentieren. Wie läuft das Ganze ab? Es gibt verschiedene Austragungsvarianten dieses „Sports“.

Zehn gegen zehn

Beim „Mitch-Match Impro“ stehen sich zwei Mannschaften von je zehn (Schau-)Spielern gegenüber. Jede Partie dauert zweimal 45 Minuten, mit einer Pause von zehn Minuten. Bei einem Vergleichskampf müssen die beiden Teams nacheinander zum gleichen Thema improvisieren. Bei einem „gemischten“ Wettstreit müssen ein bis zwei Spieler jeder Mannschaft zusammen zu einem Thema improvisieren.

Etwas anders verläuft die Disziplin „Catch-Impro“. Hierbei stehen sich je zwei Schauspieler aus zwei Teams im Ring gegenüber und improvisieren während zwei Halbzeiten von je 45 Minuten zu Themen, die vom Schiedsrichter vorgegeben werden.

Ob „Mitch-Match“ oder „Catch“, der Gewinner des Theaterkampfes wird jedes Mal vom Publikum bestimmt, das mit einem zweifarbigen Karton für die Mannschaft seiner Wahl abstimmt. Die Gegner der „Improtozaures“ kommen meistens aus Brüssel, Namur, Lüttich, Cannes oder Le Havre. In Belgien und Frankreich gibt es mittlerweile auch professionelle Improvisationstheater. 20 Mitglieder haben „Les Improtozaures“. Sie sind jedoch immer auf der Suche nach neuen Mitspielern. Neben schauspielerischem Talent muss ein „Improtozaurus“ seinem Gegenüber gut zuhören können. In der „Ecole du théâtre Luxembourg“ werden Kurse angeboten. Denn Improvisation ist nicht nur Talent, sondern auch Technik, und die kann man lernen.