Mehr Touristen als Solisten

Mehr Touristen als Solisten

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der "Deutschland sucht den Superstar"-Truck machte Dienstagnachmittag auf dem Knuedler halt. Das Interesse war gering, aber Sebastien Hype hat seine Chance genutzt.

Seit knapp einer Woche ist das Gefolge von Pop-Titan Dieter Bohlen wieder auf Europas Straßen unterwegs, um neue Unikate für seine erfolgreiche Castingshow aufzuspüren. Luxemburg war dabei eine der ersten Stationen der „Offenen Castings“, zu denen man ohne Voranmeldung erscheinen darf.

Im deutschen RTL-Fernsehen, in einer Facebook-Anzeige und in den Luxemburger Medien wurde während der vergangenen Tage immer wieder auf die große Chance in der Hauptstadt hingewiesen. An mangelnder Werbung kann es also nicht liegen, dass sich das DSDS-Team bereits am frühen Nachmittag zu langweilen schien. Kein Gedränge vor den Absperrungen, keine Schlange am Anmeldezelt, die Stühle im futuristischen Wartezelt die meiste Zeit unbesetzt. Kein Vergleich zum letzten Jahr, als der Superstar-Truck zum ersten Mal hierzulande Halt machte und wegen des starken Andrangs nicht alle vorsingen konnten.

Sebastien Hype ist weiter

Dennoch kann sich schon gegen 15 Uhr ein Kandidat über eine Einladung zum „Jurycasting Workshop“ in Köln freuen. Sebastien Hoffmann Oliveira aus Differdingen, auch bekannt unter seinem Künstlernamen „Sebastien Hype“, konnte Bohlens zwei Vertreter im Truck überzeugen. Neu im Geschäft ist der 27-Jährige nicht. Der Pop- und Rocksänger tritt regelmäßig bei Events und in der Luxemburger Bar-Szene auf. „‘Hype‘ nenne ich mich, weil ich ziemlich crazy bin, das sagen mir die Leute auch immer wieder. Ich verleihe meiner Stimme gerne so richtig Nachdruck, deshalb meine Vorliebe für akustische Live-Performances,“ erzählt er Tageblatt.lu vor Ort.

Weitere große Leidenschaften von Sebastien sind das Tanzen und der Laufsteg, wo er bei „Miss & Mister Grande Region“ selbst bereits auf der anderen Seite des Casting-Tisches saß und über Erfolg und Misserfolg entscheiden durfte. Der extrovertierte junge Mann, von Beruf Filialleiter eines Modegeschäfts, scheint ein künstlerisches Gesamtpaket zu sein und somit ein Traumkandidat für die deutsche Primetime-Show: „Ich hoffe, dass ich weit komme und ich werde mich auch dementsprechend vorbereiten – am 19. September in Köln geht’s in die nächste Runde.“

Zu wenig Gefühl?

Besonders nervös war Sebastien Hype nicht, denn es war nicht sein erstes Casting: „In der belgischen DSDS-Ausgabe bin ich vor rund acht Jahren ziemlich weit gekommen. Bei ‚The Voice of Germany’ hatte ich mich ebenfalls beworben.“ Ohne zu zögern liefert er eine Probe seines Könnens für die Kamera – genau wie Jessica Tavares aus Ettelbrück, die jedoch nicht weiter gekommen ist. „Ich bin schon etwas beleidigt,“ meint sie trotzig, aber nicht ohne ein Lächeln. „Ich singe viel Gospel in meiner Freizeit und dann sagen die zu mir, ich hätte nicht genug ‚Gefühl‘ in der Stimme. Ich habe ‚I will always love you‘ von Whitney Huston geungen, mehr Gefühl geht doch wohl nicht!“

Eindrucksvoll beweist sie der kleinen Runde von Schaulustigen, die sich um sie versammelt hat, dass sie es kann – und erntet Applaus. Während wir vor Ort waren, lösten sich nur wenige Mutige wie Jessica und Sebastien aus der überschaubaren Ansammlung von Touristen und Journalisten heraus, um in dem abgesperrten Superstar-Bereich zu verschwinden. Ab und an blieben kleine Gruppen stehen und warten darauf, dass sich etwas tut – vergebens.

„Creep“ von Radiohead, gesungen von Sebastien Hype für Tageblatt.lu:

Sebastien Hype singt für Tageblatt.lu

Ist das Luxemburgs #DSDS-Star?Mehr zum heutigen Casting auf dem Knuedler und wieso man auf der #Schueberfouer länger anstehen musste: http://bit.ly/1hZGeSG

Posted by Tageblatt on Dienstag, 25. August 2015

Die Aufzeichnung unseres Pericope-Livestreams können Sie sich noch bis Mittwoch um 17 Uhr ansehen: (VIDEO – hier klicken)