Luxemburger Kulturexport

Luxemburger Kulturexport
(Alfonso Salgueiro Lora)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Es war ein großer Wunsch der Philharmonie Luxemburg, noch während der Eröffnungssaison der neuen Pariser Philharmonie dort mit dem OPL aufzutreten.

Dieser Wunsch ging am Wochenende in Erfüllung .Mit Carl Orffs „Carmina Burana“ hat sie den Saalim Rahmen der Veranstaltungsreihe „Orchestres en fête“ nicht nur von Seiten der Bühne mit über 300 Musikern gefüllt, sondern auch im Publikum war so gut wie kein Platz mehr frei.

Das Projekt „side by side“, welches das Zusammenspiel zwischen dem OPL („Orchestre philharmonique du Luxembourg“) und Musikern der drei Konservatorien des Landes ermöglicht, fand dieses Jahr zum dritten Mal statt. Mit Pierre Cao als Dirigent und der Unterstützung des „Choeur symphonique de la Grande Région“, des „Pueri Cantores“-Knabenchors und von Solisten wie Rosa Feola, Alexander Kaimbacher oder etwa Rodion Pogossov hatte das Projekt dieses Jahr einen großen Erfolg: am vergangenen Freitag in der Luxemburger, aber vor allem auch am Samstag in der Pariser Philharmonie. Die 67 Schüler der verschiedenen Konservatorien durften sich zwei Abende lang das Notenpult mit einem Profi teilen. Der Auftritt auf Kirchberg war allerdings nur eine Art Generalprobe. Erst am Samstag wurde es richtig spannend! In Busse und Züge verteilt reisten die Teilnehmer nach Paris. Nur eine Woche lang konnten sie Orffs „Carmina Burana“ gemeinsam proben.

Ausgelassene Stimmung

Wie Dirigent Pierre Cao betonte, war die Stimmung bei den Proben allgemein sehr ausgelassen, aber es wurde überaus diszipliniert gearbeitet. Es habe ihm viel Spaß gemacht, mit so jungen, enthusiastischen Menschen musizieren zu können. Es sei zwar manchmal schwierig gewesen, für Ruhe unter den rund 300 Musikern zu sorgen, aber dies hätte trotzdem gut geklappt. Die Atmosphäre zwischen professionellen Musikern und Schülern sei des Weiteren eine ganz besondere gewesen. „Man übernimmt eine gewisse Verantwortung, immerhin hat man eine Vorbildfunktion“, erklärt der erste Cellist Aleksandr Khramouchin.

Natürlich konnten die Schüler sich immer wieder Tipps geben lassen. So stand, auch noch nach der Probe, Konzertmeister Philippe Koch für eine Art Privatunterricht bereit. Die Jugendlichen konnten ihn auch einfach über Beruf und Karriere ausfragen. Auch für die Mitglieder des OPL war es am Samstag die erste Begegnung mit der neuen Pariser Philharmonie. Kaum in der französischen Hauptstadt angekommen, war die Aufregung auch schon zu spüren.

Nach einer kurzen Probe strömten bereits die ersten Zuschauer herein. Der Auftritt von über einer Stunde gelang dann genauso wie am Freitagabend „zu Hause“ auch. Das Publikum war begeistert und einige Zuschauer boten sogar Standing Ovations!

Nach dem Konzert reichte die knappe Zeit nur noch für ein letztes Foto zusammen und schon wurde wieder die Rückreise nach Luxemburg angetreten. Die Zeit war geradezu verflogen. Dirigent Cao zeigte sich von der Ästhetik der Philharmonie besonders begeistert: „Einen solchen Saal hat Paris gebraucht!“