Hier spielt die Musik

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music:LX, professionelle Struktur in Luxemburg zur Unterstützung und Vermarktung von luxemburgischen Künstlern im Ausland, stellte am Donnerstag in der Philharmonie seine Bilanz und die besten Export-Künstler des Jahres 2014 vor.

Für 2014 hat music:LX in drei Kategorien Preise vergeben. Cathy Krier wurde als beste Exportkünstlerin im Bereich „Klassik“ ausgezeichnet. 1985 in Luxemburg geboren, begann sie mit fünf Jahren ihr Klavierstudium am Luxemburger Konservatorium. Cathy Krier wurde von der European Concert Hall Organisation (ECHO) für die Saison 2015/16 als „Rising Star“ ausgewählt. Ihr Album „Rameau. Ligeti“, im August dieses Jahres veröffentlicht, wurde sehr positiv von der Kritik aufgenommen

Zahlen zu music:LX

Luxemburgische Künstler traten im Ausland bei 972 Konzerten auf: Frankreich (256), Deutschland (216), Großbritannien (82).

1.245 Artikel erschienen in der ausländischen Presse über luxemburgische Musiker.

22 Alben erschienen bei ausländischen Labels.

Finanzielle Unterstützung:
450.000 Euro vom Kulturministerium; 40.000 Euro von der Sacem („Société des auteurs, compositeurs et éditeurs de musique“).

Die Investitionen von luxemburgischer Seite erwirtschafteten einen „retour sur investissement“ von 700.000 Euro. Diese Summe setzt sich zusammen aus Gagen, Autorenrechten, CD-Verkäufen, Reportagen, „Merchandising“, usw …

Quelle: music:LX

www.musiclx.lu

Der Preis in der Kategorie „Jazz“ ging an Michel Reis. Der Pianist und Komponist lebt in New York. Reis trat bereits in den bekanntesten Jazz-Clubs und Festivals auf, wie z.B im „Blue Note Jazz Club“ in New York, und auf dem „Montreux Jazz Festival. 2014 absolvierte er eine Tournee durch China und Japan. Als bemerkenswert gelten seine Jazz-Versionen von Maurice Ravel.

Als bester Rock-Export wurde Natas Loves You gewählt. In Frankreich wurde die Gruppe begeistert von der Presse gefeiert. Mehr als 60 Konzerte gab die Band 2014, und spielte u.a. auf den Festivals „Primavera Sound“, „Printemps de Bourges“ und den „Francofolies de La Rochelle“. Sehr wenige Gruppen würden dieses Triple schaffen, erklärte music:LX-Direktor Patrice Hourbette am Donnerstag vor der Presse.

Positive Bilanz

Music:LX wurde erst vor drei Jahren gegründet, aber seine Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. Die Anzahl von Auftritten im Ausland stieg im zweiten Jahr hintereinander – 749 im Jahr 2012, 910 voriges Jahr und dieses Jahr 972 –, es gab zum ersten Mal mehr Konzerte in Frankreich als in Deutschland, obwohl a) Frankreich als schwieriger Markt bezeichnet wird und b) Deutschland traditionell die erste Anlaufstelle für luxemburgische Künstler sei, erklärte Hourbette. Drei luxemburgische Künstler oder Gruppen sind sogar im renommierten Olympia in Paris aufgetreten: das Reis/Demuth/Wiltgen-Trio, Bossmen und Lisa Berg (an der Seite von Bertrand Cantat, dem Ex-Sänger von Noir Désir). Im Verhältnis zur Größe des Landes besitze Luxemburg ein Übermaß an Talent. Deswegen brauche Luxemburg auch noch professionellere Strukturen: Künstleragenturen, eine Aufnahmeindustrie, Musikverlage, meinte Kulturministerin Maggy Nagel am Donnerstagmorgen. Da für all diese Sachen unser Land aber zu klein sein, müsse man über dessen Grenzen hinausblicken. Und das könne nur durch private Initiative vollbracht werden.

Auf die Frage, warum die Regierung im Rahmen der Sparmaßnahmen den „congé culturel“ abgeschafft habe, erklärte Nagel, dieser müsse neu geregelt werden. Laut ihrem Berater, Bob Kriebs, sei dieser Urlaub in seiner aktuellen Form ungerecht. Sehr wenige Künstler des Privatsektors beantragten ihn, da er bei den privaten Unternehmen unbeliebt sei. Dem müsse Rechnung getragen werden. Die meisten Anträge kämen aus dem öffentlichen Dienst.