Glamrock-Band Sweet mit „Finale“ in der Rockhal

Glamrock-Band Sweet mit „Finale“ in der Rockhal
(Sweet)

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Ein bisschen genervt waren sie schon, die Musiker von Sweet, als sie erfuhren, dass sie zeitgleich mit den Chippendales in der Halle nebenan auftreten würden, aber sie nahmen es mit Humor.

„Jetzt verstehe ich, warum so viele junge Damen in die Main Hall stürzten!“ stellte Andy Scott, Gitarrist und Sänger, vor dem Konzert fest. Scott ist das einzige Originalmitglied der aktuellen Sweet-Formation. Pete Lincoln, attraktiver Frontman und Bassist der Band, fügte während des Auftritts hinzu: „Sie stehlen uns die schönsten Ladies weg!“.

Doch das war wohl nicht der Fall, denn die beiden Shows hatten ihre eigene Fangemeinschaft, die alters-und geschmacksmäßig unterschiedlicher nicht sein konnte. Und somit kamen die Sweet-Fans, die den typischen Sound und die Songs der britischen Glamrock-Ära aus den Siebzigern recherchierten, voll auf ihre Kosten.

Umgekehrt auch: Sweet konnte auf ein begeistertes, laut mitsingendes Publikum zählen, das die faszinierende Epoche der Plateau-Schuhe, langen Mähnen und glitzernden Kostümen selbst miterlebt hat oder sie von den Eltern kennt. Hits wie „Fox on the Run“, „Love is like Oxygen“, „Hell Raiser“ und „Teenage Rampage“ sind immer noch populär und sorgen mit ihrem Mix aus fetzigem Rock’n Roll, Bluesrock und Disco für Partystimmung. Mit Pete Lincolns Worten „Are you ready for a party?“ nach den einleitenden Songs „Action“ und „New York Groove“, begann somit auch das Konzert am Sonntag im Rockhal-Club.

Back in die Seventies

Ob auf Schlagzeug (Bruce Bisland), Keyboard (Tony O’Hora) und lauten Gitarren oder im gefühlvollen akustischen Set wussten die vier „Sweeties“ ihre Energie und Lust am Spielen auf die Menge zu übertragen. Zwischendurch gedachten sie der beiden Gründungsmitglieder, die nicht mehr am Leben sind: Frontman Brian Connolly und Drummer Mick Tucker.

Die musikalische Zeitreise in die Seventies endete, unter tosendem Applaus, mit dem Riesenhit „Ballroom Blitz“ und dem Versprechen der Band, bald wieder zu kommen. Andy Scott (der übrigens keine Perücke trägt, wie viele vermuten) will nämlich mit dem Album und der Tour „Finale“ keinen Schlussstrich ziehen, nein, er will einfach nur ein bisschen langsamer treten, um seine Gesundheit zu schonen. Aber mit der Musik aufzuhören kommt für den 67-Jährigen gar nicht in Frage.