Er war Doof

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Vor 50 Jahren starb der britische Komiker Stan Laurel, besser bekannt als der "Doof" des berühmten Paares "Dick & Doof". Das Duo steht schon seit Generationen für zeitlose Unterhaltung der Spitzenklasse.

Stan Laurel (editpress)

Stan Laurel hat seine Drohung wahr gemacht. „Wenn einer von Euch bei meiner Beerdigung heult, dann spreche ich kein Wort mehr mit ihm“, hatte er noch zu Lebzeiten gewarnt. Der Engländer war in Hollywood zusammen mit Buster Keaton, Charlie Chaplin und seinem guten Freund Oliver Hardy einer der größten Komiker der Stummfilmzeit und in der Phase danach.

Als „Stan und Olli“ – in Deutschland „Dick & Doof“ – brachte das Duo ganzen Generationen Freude, zunächst über die Kinoleinwand, später auf dem TV-Bildschirm. Laurel, der für seine Verdienste einen Oscar für sein Lebenswerk erhalten hatte, starb am 23. Februar 1965.

Lob von den Kollegen

„Ich war nicht der lustigste, Chaplin war nicht der lustigste, dieser Mann war der lustigste“, sagte Buster Keaton über Stan Laurel, dessen Markenzeichen neben Fliege und Melone sein markantes Grinsen wurde. In seinem legendären Duo mit Oliver Hardy gab Laurel stets den Prügelknaben. Er brauchte nur das Gesicht zu verziehen, schon brüllte der Kinosaal vor Lachen.

Stan Laurel, Sohn zweier Theaterleute und früh an die Bühne gewöhnt, trat in insgesamt 190 Filmen auf. Einmal machte das Duo „Laurel and Hardy“ einen Vertrag mit dem Filmverleih 20th Century Fox, acht Filme in nur sechs Monaten zu produzieren. Das war die Zeit, in der die Filme nicht mehr stumm waren und der Stern der großen Komiker zu sinken begann.

Das private Leben von Stan Laurel war längst nicht so lustig wie seine Filme. Viermal war er verheiratet, eine Frau heiratete er sogar zweimal. Den größten Einfluss dürfte aber seine Freundin Mae Dahlberg auf ihn gehabt haben. Der amerikanische Filmproduzent Hal Roach schickte die Australierin schließlich nach Hause nach Down Under, weil er die Beziehung nicht positiv fand für Laurels Karriere – ohne Rückflugticket.

Er entwickelte sich weiter

Stan Laurel schaffte in seiner Karriere zwei große Transformationen. Zunächst von der Bühne, wo er 1910 mit Charlie Chaplin zusammen auftrat, zum Stummfilm. Und später vom Stummfilm zum Tonfilm. Das Erfolgsrezept blieb immer das gleiche: Er gab den sympathischen Verlierer, in etwas zu großen Klamotten, häufig verwickelt in nicht zu gewinnende Kämpfe mit seinem Gegenüber Hardy. Körperliche Rohheiten gehörten zum Slapstick.

Den Tod seines kongenialen amerikanischen Partners im Jahr 1957 verwand Laurel nie. Acht Jahre später, mit nur 74 Jahren, musste auch der starke Raucher Laurel gehen. Auf seinem Grabstein wird er als „Meister der Komödie“ gewürdigt. „Sein Genie in der Kunst des Humors brachte Freude in die Welt, die er liebte“, steht auf dem Grab in Los Angeles.

In seiner britischen Heimat erinnern noch heute zahlreiche Statuen und Büsten an einen der größten Komiker der Geschichte. Der Laurel-and-Hardy-Fanclub «Sons of the Desert» hält die Erinnerung an das Duo hoch.