Elegante Dandys

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The National sind zurück und ihre erste Auskopplung vom kommenden Album „Sleep Well Beast“ liefert wieder diese einmalige hymnische Eleganz – diesmal sogar mit einem bescheidenen Gitarrensolo.

Bryce Dessner von The National ist so ein fast ärgerlicher, da im Vergleich zur Allgemeinheit übertalentierter Tausendsassa, der soeben mit Sufjan Stevens, James McAlister und Nico Muhly „Planetarium“ herausgebracht hatte – ein Album, das quasi als Fortsetzung zu Sufjans „The Age of Adz gelten kann.

Mit dem neuen Track vom kommenden The National Album „Sleep Well Beast“ wird es weniger esoterisch, deswegen aber wieder genau so diskret-hymnisch, wie wir es von dieser Band gewohnt sind. Matt Berningers dunkler Bariton beginnt betörend mit „Maybe I listen more than you think“, bevor es mit „We said we only die of lonely secrets“ weitergeht.

Der Song wird diskret von Chören und Trompeten begleitet, alles ist hier so perfekt, elegant und detailverliebt dosiert, dass man anfänglich gar nicht merkt, dass dies hier ein lupenreiner Hit ist, ein Ohrwurm, den man zur Abwechslung mal ganz gerne nicht mehr aus dem Kopf bekommt. The National bleiben weiterhin elegante Dandys, der Song hat aber vielleicht eine größere Dringlichkeit als noch auf dem Vorgänger „Trouble Will Find Me“.

Und nach zwei Minuten kommt dann das Unerwartete: ein Gitarrensolo, obwohl man eigentlich dachte, es wäre aus dem zeitgenössischen Indierock längst verbannt und exorzisiert worden. Interessanterweise passt das Solo hier gerade deswegen, weil es der Eleganz und der Leichtigkeit des Klangbildes unterliegt und ausnahmsweise nicht den Angeberzwecken eines altbackenen „Guitar Heros“ dient. Laut Bandaussagen wird es mehrere dieser Gitarrensolos auf Albumlänge geben. Also: im Kalender schon mal den 8. September markieren.