Die Welt des Wunderbaren

Die Welt des Wunderbaren
(Tageblatt/François Aussems)

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Ob Handtaschen, Kinderspielzeug, Schmuck, Abendkleider oder Keramik: Beim „Marché des créateurs“, der am Wochenende im Mudam sein fünfjähriges Jubiläum feierte, fand wohl jeder ein außergewöhnliches Geschenk oder seinen persönlichen „Coup de coeur“.

Es riecht nach frischem Leder, die Handtaschen und Gürtel von Michael Guérisse O’Leary sind so weich, dass man sie am liebsten sofort umhängen möchte, die Farben so warm, dass man sich gar nicht entscheiden kann, zwischen einem dezenten Blaugrau oder einem kräftigeren Braun. „Ich arbeite mit der letzten traditionellen Färberei in Belgien zusammen“, erzählt er. „Sie arbeiten nur mit ökologischen Farben.“ Das Material ist Guérisse O’Leary, der von Beruf Architekt ist, sehr wichtig.

Michael Guérisse O’Leary.

Seinem Traum ein Stückchen näher

Seit das Mudam vor fünf Jahren seinen ersten „Marché des créateurs“ ausgerichtet hat, ist Michael Guérisse O’Leary dabei, in den Jahren ist er seinem Traum, den Architektenjob an den Nagel zu hängen und sich nur noch mit seinen Lederwaren zu beschäftigen, immer ein Stückchen näher gekommen. Jetzt sucht er gerade noch nach einem geeigneten Standort, um gemeinsam mit einer Freundin, die Schmuck herstellt, einen Laden in Brüssel zu eröffnen. Auch Sandrine Soyez aus Liège hat es geschafft. Seit nun sechs Monaten kann sie von ihrer Marke „Three Little Monkeys“ leben.

„Ich bin nun völlig unabhängig“, sagt sie und strahlt. Ausgebildet wurde Sandrine Soyez zur Grafikerin, doch als sie ihre drei Kinder bekam, sattelte sie um und arbeitete als Kindermädchen. „Ich bin sozusagen immer in der Welt der Kleinen geblieben“, erzählt sie, doch suchte sie nach einem Ausgleich, nach etwas eigenem, einer Sache, die nur ihr gehörte. Abends, wenn die Kleinen schlafen und sie sich um sich selbst kümmern kann.

Farben, Motive und Materialien

Farben, Materialien, Motive – alles das fasziniert Sandrine Soyez und eines Abends kam ihr die Idee, selbst Kinderspielzeug, vornehmlich Kuscheltiere, herzustellen. Gesagt, getan. Vor vier Jahren gründete sie dann ihre eigene Marke mit dem Namen „Three Little Monkeys“.

Einen Stand weiter steht Anne Fontaimpe aus Nancy. Für sie ist der diesjährige „Marché des créateurs“ die erste Gelegenheit, ihre Produkte in Luxemburg auszustellen und zu verkaufen. Welchen Eindruck sie hat? „Das Ambiente könnte nicht schöner sein“, sagt sie und erzählt, dass sie das Gefühl hat, dass die Luxemburger sehr kauffreudige Menschen sind.

Auch Enrico Lunghi hat sich etwas gekauft. Der Direktor des Mudam, der zwar noch ein wenig unter Jetlag leidet – er kam direkt aus Montreal, wo die vorher im Mudam gezeigte Ausstellung von David Altmejd eröffnet wurde –, genießt die Stunden auf dem „Marché des créateurs“. Besonders beeindruckt ist er in diesem Jahr von den Keramik-Kreation von Huifang Wu aus Taiwan. Keine Tasse, kein Teller gleicht dem anderen. Hier kommen sich Kunst und Kunsthandwerk sehr nahe …