Der ewige Punk

Der ewige Punk
(Jack Plunkett/AP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der wilde Mann des Rock wurde 60.

Am Dienstag, dem 30.11.2015, ist Billy Idol, der Rocker mit den hellblonden Stachelhaaren, 60 Jahre alt geworden. Da kann man ihn schon mal als „Künstler der Woche“ sehen. „Rebel Yell“, „Sweet Sixteen“, „Flesh For Fantasy“ und „Eyes Without A Face“ hießen Songs, die ganze Generationen beeinflusst haben und für das Feeling der Punk-Zeit standen. Rebellisch und finster gab sich der Musiker, den Geschmack der Szene bediente er geradezu perfekt.

Auch sonst erfüllte er in seinem früheren Leben so ziemlich alle Rockerklischees, wie er in seiner Autobiografie bereitwillig einräumt. Seine Zeit in New York etwa, das Mantra hieß damals: „Musik, Sex, Drogen, clubben, schlafen und alles wieder von vorn.“

Billy Idol hat viel gesehen: Er erlebte schon die Punkszene im London der 70er-Jahre, als die Sex Pistols rebellierten. Nach längerer Pause meldete er sich dann vergangenes Jahr zurück. „Kings & Queens Of The Underground“ hieß der Titelsong des Albums, ein weiterer Song „Postcards From The Past“ – es war ein Gruß aus einem Rockzeitalter, das längst vergangen war. Idols Gitarren, die Stimme, alles klingt ziemlich wie früher, nicht alle Fans fanden das sonderlich prickelnd.

Mischung zwischen Elvis Presley und Johnny Rotten

Den „wilden Mann des Rock’n’Roll“ nennen ihn manche Kritiker, andere meinen, er sei „eine Mischung zwischen Elvis Presley und Johnny Rotten“, extrem erfolgreich, extrem reich, und noch dazu ein Sexsymbol.
Idol selbst bekannte im Interview: „Das war das Problem, plötzlich hatte ich das Geld, um es mit dem Konsum zu übertreiben. Ich habe alles zu 100 Prozent überzogen.“

Und: „Es ist aufregend, so nah am Abgrund zu leben. Du weißt, dass der Tod nah ist, aber das macht es noch spannender.“ Das klingt heute ziemlich schräg und wie eine Botschaft aus versunkener Zeit, wo nichts schräg und düster genug sein konnte. Heute sei er clean und trinke lediglich ab und an ein bisschen. Und rocken tut er noch, noch immer mit der rauen Stimme, noch immer mit gefärbten Haaren.