„Cabaret“ wieder am Broadway

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Mit "Cabaret" ist ein Musical-Klassiker an den Broadway zurückgekehrt. Für die Show über das flirrende Berliner Nachtleben im Schatten der Nazizeit geben sich in New York die Schauspieler Michelle Williams und Alan Cumming die Ehre.

„Willkommen, Bienvenue, Welcome!“ Der Kit Kat Klub, ein fiktionaler Berliner Nachtclub der 30er Jahre, steht wieder offen – zumindest in New York, wo das Musical „Cabaret“ einmal mehr an den Broadway zurückgekehrt ist. Mit auf der Bühne: Alan Cumming und Michelle Williams.

Zum dritten Mal und bis Anfang 2015 erfährt die Show ein Revival. Zuletzt hatte das auch diesmal tätige Roundabout Theatre von 1998 bis 2004 die Geschichte um den berüchtigten Club und seine spärlich bekleideten Tänzer während der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Berlin erzählt. Die Erstaufführung von 1966 gewann den Tony Award als bestes Musical.

Bekannter Schauspieler

Alan Cumming, bekannt unter anderem aus Blockbustern wie „X-Men“ oder dem James-Bond-Film „GoldenEye“, gibt den Master of Ceremonies (Emcee) in dem Etablissement, in dem sich die Liebesgeschichte des jungen amerikanischen Schriftstellers Cliff und der britischen Tänzerin Sally entwickelt.

Michelle Williams, die zuletzt in Filmen wie „My Week with Marilyn“ und „Die fantastische Welt von Oz“ auf großer Hollywood-Leinwand glänzte, übernimmt den Part der mittelprächtigen Kabaretttänzerin Sally Bowles, und beerbt damit Schauspielerinnen wie Liza Minnelli und Natasha Richardson aus früheren Inszenierungen.

Die Geschichte

Nachdem Sally, der Star des Kit Kat Klubs, gefeuert worden ist, zieht sie mit Cliff zusammen, der in Berlin nach Inspiration für ein neues Buch sucht. Unter dem ungünstigen Stern der Nazi-Machtübernahme verglüht die Liebe – der junge Schreiber entschließt sich zur Rückkehr in die USA, während Sally weiter auf eine Karriere in Berlin setzt und hofft, den politischen Sturm zu überstehen. Als weitere – unglückliche – Liebe erzählt das Musical die Geschichte der Vermieterin Fräulein Schneider und dem jüdischen Herrn Schultz.

Die Show basiert auf einer Sammlung von Kurzgeschichten des Autors Christopher Isherwood und zieht den Zuschauer hinein in das funkelnde, freigeistige Nachtleben Berlins der späten 20er und frühen 30er Jahre. Mit Hitlers Machtübernahme werden unbeschwerte Unterhaltung und sexuelle Freiheit bald von antijüdischer Stimmung und der Verachtung gegenüber Homosexuellen verdrängt.

Gegen Diskriminierung

„Warum können sie uns nicht in Ruhe lassen“, singt der Emcee, während er mit einem als Frau verkleideten Gorilla tanzt. Themen wie Toleranz und der Kampf gegen Diskriminierung, welche die Show intensiv porträtiert, haben auch heute nicht an Aktualität eingebüßt.

Der Zuschauer kann sich zurücklehnen. Das Roundabout Theatre hat sein Studio 54 in eine stilechte Nachtclub-Kulisse verwandelt. Das Publikum nimmt an Tischen Platz – und genießt die Vorzüge der vorhandenen Bar. „Cabaret“ wird bis zum 4. Januar 2015 aufgeführt.