Schriftsteller Max Gallo gestorben

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Max Gallo, französischer Schriftsteller, Publizist, Politiker und „Académie française“-Mitglied, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Das teilte sein Verlagshaus Edition XO am Mittwoch mit. Gallo litt seit Jahren an Parkinson.

Max Gallo war ein Vielschreiber. Rund hundert Romane, Biografien und Essays verfasste der am 7. Januar 1932 in Nice geborene Sohn italienischer Einwanderer.

Aus seiner Feder stammen populäre Biografien geschichtlicher Figuren wie Robespierre, Napoléon Bonaparte, Jean Jaurès, Charles de Gaulle, Louis XIV, Rosa Luxemburg und Garibaldi. Historische Ereignisse versuchte er in romanhafter Form dem Leser näherzubringen. Eines seiner letzten Werke befasste sich mit der russischen Oktoberrevolution 1917 und insbesondere der dabei von Wladimir Lenin gespielten Rolle („Le Révolution russe, Une histoire vraie“). So richtig bekannt geworden war Gallo 1975 mit dem ersten Buch („La baie des Anges“) seiner Romantrilogie, die das Leben einer italienischen Immigrantenfamilie in Nice erzählt.

Der 2007 in die „Académie française“ aufgenommene Gallo war zeitlebens politisch interessiert. Seine erste politische Heimat hatte er als junger Mann in der Kommunistischen Partei Frankreichs gefunden. Diese sollte er jedoch 1956 verlassen. Es folgte eine politische Karriere in den 1980er und 1990er Jahren. So war er von 1981 bis 1983 PS-Abgeordneter und anschließend Sprecher der sozialistischen Regierung von Premierminister Pierre Mauroy (1983-1984) unter Präsident François Mitterrand.

Danach war er zehn Jahre lang Europaabgeordneter in Straßburg (1984-1994). In dieser Zeit kommt es zum Bruch mit der Linken. 1993 verließ er die PS. Eine Folge dieser Entwicklung sollte 2007 seine Unterstützung für den damaligen Präsidentschaftskandidaten Nicolas Sarkozy sein.

Seine berufliche Laufbahn hatte Max Gallo als Journalist begonnen. Während zehn Jahren war er u.a. Leitartikler im L’Express.

Die Trauerfeierlichkeiten finden am Freitag in der Kirche von Saint-Etienne-du-Mont in Paris statt. Der Bürgermeister von Nice, Christian Estrosi (LR), hat gestern angekündigt, die Stadt werde einen Boulevard nach dem Verstorbenen benennen.