Save the last dance: „Food For Your Senses“-Neuauflage ist auch das Ende des Festivals

Save the last dance: „Food For Your Senses“-Neuauflage ist auch das Ende des Festivals

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Nachdem das Festival im August 2017 erstmals auf dem Kirchberg stattgefunden hatte, war es eine Weile ruhig geworden, bis dann Ende des gleichen Jahres mitgeteilt wurde, dass 2018 kein Festival stattfindet. Nun meldete sich das „Food“-Team zu Wort und kündigte an, eine letzte gemeinsame Runde drehen zu wollen. Im Mai 2019 findet das alternative, ehrenamtlich organisierte Festival, das ohne Zweifel luxemburgische Festivalgeschichte geschrieben hat, zum letzten Mal in etwas kompakterer Form auf einer kleineren Fläche statt.

Sie wirkte fast endlos, die Suche nach einem passenden Gelände für das „Food For Your Senses“, das eher ungewollt im Laufe seiner Existenz zum Nomaden wurde. Vor zwei Jahren wurde man dann auf dem Kirchberg fündig, jedoch hatte es sich hierbei von Anfang an um eine mittelfristige Lösung gehandelt. Dennoch sei schon vor Vertragsschluss kommuniziert worden, es könne zu Komplikationen kommen, da es sich bei dem genutzten Gelände in der Nähe der RTL-Studios auch um eine Fläche handele, die in einem bestimmten Rhythmus von Bauern bestellt werden müsse, erklärt Luka Heindrichs, einer der Hauptveranstalter.

Es war also klar, dass bestimmte Abschnitte zu bestimmten Moment nicht genutzt werden könnten. Versuche, noch eine andere Lösung zu finden, wurden unternommen, endeten jedoch leider nicht mit dem erhofften Ergebnis. Ebenso habe aber auch festgestanden, dass nach vielen finanziellen (z.B.: Konstruktion einer Container-City an genanntem Ort) sowie zeitlichen Investitionen nicht noch einmal ein Umzug woandershin stattfinden solle und könne.

Es gibt den etwas klischeehaften Spruch, man solle gerade dann aufhören, wenn es am schönsten sei. Wenn Luka Heinrichs auf die Entwicklungen des Festivals in den vergangenen zehn Jahren zurückschaut, so hält er diese Aussage für gar nicht mal so unzutreffend: „Es soll ein schöner, krönender Abschluss werden. Für jene, die uns und die wir begleitet haben. Das gilt ebenso für die zahlreichen Künstler, das Publikum und die unzähligen Freiwilligen. Wir ziehen es vor, dem Ganzen bewusst ein Ende zu setzen, statt nochmals eine Auszeit zu nehmen und eventuell ins Wanken zu geraten. Auch ist es uns sehr wichtig, nicht aufzuhören nach einer Festivalauflage, die nicht als Schluss gedacht war.“

„Good news for people who love bad news“

Daher haben der Verein und das gesamte Team hinter dem „Food For Your Senses“-Festival beschlossen, sich im Mai 2019 mit einer letzten Ausgabe zu verabschieden. „Wir wollen dann eine wunderbare letzte Ehrenrunde drehen, in die wir alles einbringen, was uns am Herzen lag und liegt.“ Leicht sei die Entscheidung nicht gefallen, so Heindrichs: „Natürlich gab es an einem gewissen Punkt im Laufe unserer Entwicklung die Ambition, das Festival zu etwas zu machen, an dem wir das ganze Jahr über, nicht nur nebenher, sondern eben als Fulltimejob arbeiten können.“ Dies sei klar ein Traum bestimmter Personen gewesen, die unglaublich viel Zeit und Kraft in dieses Projekt gesteckt hätten. Jetzt sei man jedoch auf Probleme gestoßen, die bei derartigen Projekten nicht außergewöhnlich seien. Einerseits fehle es an einer wirklich längerfristig festen Location, anderseits habe das Festival den Punkt nicht erreicht, an dem es ökonomisch so gut gelaufen wäre, dass man hätte Personen fest einstellen können.

„Das klingt jetzt ein bisschen unromantisch, aber als wir noch studiert haben, gestaltete sich das alles etwas anders. Wenn wir Zeit investieren wollten, besuchten wir zeitweilig unsere Vorlesungen nicht. Jetzt, da viele von uns feste Jobs haben oder selbstständig sind, wird das viel komplizierter.“ Luka Heindrichs gesteht sich ein, dass das Festival den Sprung vom gut organisierten Amateur- zum hochprofessionellen Event nicht vollständig geschafft hat. Leider habe man diesen Punkt nicht erreicht, obwohl man es ehrlich versucht habe.

Klar sei auf jeden Fall, dass es für das Team stets eine ernste Angelegenheit gewesen sei, die auch jetzt nicht an Wichtigkeit verliere. Sicherlich seien manche traurig, dass es bald vorbei sein werde, aber Luka Heindrichs fügt hinzu: „Egal wie man sich dazu positioniert, man kann auf etwas zurückschauen, das gleichzeitig ein Symbol für einen sehr wichtigen Lebensabschnitt und auch eine essenzielle Entwicklung innerhalb der luxemburgischen alternativen Festivalszene darstellt. Es darf vor allem als Beispiel dafür gelten, dass man etwas erreichen kann, wenn man es wirklich will und sich gemeinsam engagiert.“

Cornichon
6. Dezember 2018 - 11.24

recht machen sollte es heissen. Entschuldigung.

Cornichon
5. Dezember 2018 - 16.09

Es ist schade dass sowohl FFYS als auch RaF die Pforten schliessen. Persönlich bin ich der Meinung dass die Festivals zu sehr versuchen es jedem gerecht zu machen mit Lineup, Essensständen, Unterhaltung, etc. Man könnte doch einfach jedes Jahr ein Themengebiet abdecken. Z.b. ein Jahr Hip Hop, ein Jahr Rock/Metal, ein Jahr Pop, ein Jahr Folk, etc. Die meisten die ich kenne gehen aufs Festival wegen 1 Band und bezahlen aber für 30 Bands. Trotzdem wollen alle unter der Sonne stehen und mit Freunden ein Bier trinken.