Fatwa gegen Filmkomponist

Fatwa gegen Filmkomponist
(Matt Sayles)

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Der indische Komponist und Oscar-Preisträger A.R. Rahman hat sich dafür entschuldigt, dass er für einen iranischen Film über den Propheten Mohammed die Musik geschrieben hat.

Seine Entscheidung dafür habe er in gutem Glauben getroffen, er habe nicht die Absicht gehabt, jemanden zu beleidigen, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. In der vergangenen Woche war gegen Rahman und dem iranischen Regisseur des Films von einer muslimischen Organisation eine sogenannte Fatwa ausgesprochen worden.

Was ist eine Fatwa?
Die Fatwa ist im Islam ein Rechtsspruch gegen ein Verstoß des muslimischen Rechts. Eine Fatwa wird normalerweise von einem Experten der islamischen Jurisprudenz erteilt.

Darin wird Rahman aufgefordert, seinen Glauben durch Rezitieren der Lehrsätze des Islams nochmals zu bestätigen und seine Ehegelübde zu wiederholen, um seinen Status als Muslim wiederherzustellen. In der Fatwa verlangte die Organisation zudem, die indische Regierung müsse die Sendung des Films verbieten. Dieser erzählt die Geschichte des Propheten von seiner Geburt bis zum Alter von 13 Jahren.

Konversion zum Islam

Rahman hat Musik für mehr als 130 indische Filme komponiert. 2009 hatte er für „Slumdog Millionaire“ den Oscar für die beste Filmmusik und den besten Song erhalten. Der 48-Jährige war als Hindu geboren worden, konvertierte aber 1989 zum Islam und nahm den Namen Allah Rakha Rahman an.

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