Zu teuer? In Esch bezieht das Tourist Office die ehemalige Apotheke Letellier

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Die Stadt Esch hat für 2,5 Millionen Euro ein 460 Quadratmeter großes Geschäftslokal in der Alzettestraße gekauft. Dort will sie unter anderem das Tourist Office unterbringen. Zu teuer, sagt die Opposition. Der Schöffenrat verteidigt die Entscheidung mit einer besseren Sichtbarkeit des Fremdenverkehrsamts und einer besseren Zusammenarbeit.

Das Fremdenverkehrsamt „Esch City Tourist Office“ (ECTO) wird einen neuen Sitz bekommen. Der Gemeinderat der Stadt Esch hat am Freitag (25.1.2019) mehrheitlich entschieden, der Immobiliengesellschaft Eschô SA von Jean-Louis und Thierry Beaujean die sogenannte „Maison Beaujean“ in der Alzettestraße abzukaufen. Noch bis vor einigen Jahren war in dem Gebäude die Apotheke Letellier untergebracht. Nach deren Schließung wurde das Haus aufwendig renoviert und steht seitdem leer.

Allerdings kauft die Stadt Esch nicht das ganze Haus, sondern lediglich zwei Geschäftslokale im Erd- und Untergeschoss mit einer Gesamtfläche von insgesamt 460 Quadratmetern. 2,5 Millionen Euro bezahlt die Kommune für diese beiden Räume, die noch zu Ende saniert werden müssen. Wie gestern zu erfahren war, müssen unter anderem noch eine Heizung installiert und Kabel verlegt werden.

Verkaufspreis „viel zu hoch“

Neben dem ECTO sollen auch die kommunale Behörde zur Wirtschaftsförderung („promotion économique“), der „Service marchés et fêtes foraines“ und das „Office régional du tourisme Sud“ in dem neuen Lokal in der Alzettestraße 85 unterkommen, wie Bürgermeister Georges Mischo (CSV) darlegte. Als Grund für die Investition und den geplanten Umzug nannte der für Kultur und Wirtschaftsförderung zuständige Schöffe Pim Knaff (DP) den Umstand, dass das aktuelle Lokal des ECTO direkt neben dem Rathaus zu versteckt liege und einer Europäischen Kulturhauptstadt nicht würdig sei. Zudem könnten in der „Maison Beaujean“ mehrere kommunale Dienste unter einem Dach versammelt werden, was nicht nur die „Stimmung“, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen diesen Ämtern verbessern werde.

Die Opposition störte sich vor allem an dem ihrer Ansicht nach zu hohen Verkaufspreis. LSAP-Fraktionssprecherin Vera Spautz rechnete einen Quadratmeterpreis von 5.450 Euro vor. Durch solche Investitionen würden die Immobilienspekulation und der Anstieg der Preise nur noch weiter angeheizt, sagte Spautz. Bei der Anschaffung der „Maison Beaujean“ habe sich der Schöffenrat „über den Tisch ziehen lassen“. Für genau die gleiche Summe hätte man auch das Ariston-Gebäude kaufen können, das der Schöffenrat in einer Sitzung Anfang Dezember ab gelehnt hatte.

Auch Rat Marc Baum („déi Lénk“) kritisierte die hohen Anschaffungskosten von 2,5 Millionen Euro für gerade einmal die Hälfte des Hauses (550 Tausendstel). Bei diesem Betrag hätte man schon ein Vorzeigeprojekt erwarten können. Das Ariston hätte ein solches werden können, meinte Baum, der die im Rahmen der Haushaltsdiskussionen vom Schöffenrat genannten Renovierungskosten für das Ariston von 4 bis 5 Millionen Euro als übertrieben darstellte.

Rat Jean Tonnar (LSAP) fand wie gewohnt deutliche Worte und wies darauf hin, dass die „Maison Beaujean“ schon seit drei Jahren im Verkauf sei und der Besitzer bereits „jeden“ angesprochen habe, „um seinen Keller loszuwerden“. Der Verkaufspreis sei „viel zu hoch“, fand auch Tonnar.

 

Architecte
28. Januar 2019 - 9.22

MDR. Do huet d'Gemeng sech awer gutt uschmiere gelooss. Net beis gemengt : mä wei domm sin di op der Gemeng? Ech verstinn dat absolut mat der Visibilitéit. Mä dat dote Local hätten se awer vill mei belleg misse kreien. Well ech denken net datt de Proprio sou schnell e Locataire/Keefer fonnt hätt.

L.Marx
27. Januar 2019 - 14.34

"dass das aktuelle Lokal des ECTO direkt neben dem Rathaus zu versteckt liege und einer Europäischen Kulturhauptstadt nicht würdig sei." Merkwürdige Argumentation von Pim Knaff. Extra für die Kulturstadt hat die Gemeinde doch schon einen der hässlichen Betonklötze am Brillplatz für teures Geld angemietet. Schon bemerkenswert, dass gerade ein CSV-Bürgermeister sich derart dagegen strebt, den "oeuvres paroissiales" das Ariston abzukaufen und lieber 2,5 Mio. in ein Gebäude investiert, das seit Jahren dem freien Markt als unverkäuflich gilt. Selbst mit 4-5 Mio. an Renovierungskosten wäre das Ariston da wohl am Ende interessanter gewesen. Ganz davon abgesehen, dass der Ankauf des Ariston im Koalitionsprogramm von CSV, DP und Grünen steht. Dies Papier ist gerade mal ein Jahr alt ...

Zuang
27. Januar 2019 - 11.18

Dat ass dach gutt fir d‘Touristen. Allen zwee.