Zeitungsbotin findet Baby vor Haustür – Unterkühlter Junge außer Gefahr

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Ein neugeborener Säugling liegt an einem kalten Märzmorgen vor einer Haustür in Schwerin. Eine Zeitungszustellerin findet den Jungen und ruft die Retter. Dann läuft die Suche nach der Mutter an.

Einen neugeborenen Jungen hat eine Zeitungsbotin in der Kälte vor einer Haustür in Schwerin gefunden. Die Frau alarmierte am Freitagmorgen gegen fünf Uhr die Rettungskräfte, wie die Polizei mitteilte. Der Säugling war in eine Decke gewickelt. Er habe laut geweint, berichtete Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern.

Das Baby war am Vormittag außer Lebensgefahr, wie ein Sprecher der Helios Kliniken Schwerin mitteilte. „Es war sehr stark unterkühlt“, sagte er. Ansonsten sei das Baby äußerlich gesund. Die Klinik habe das Jugendamt der Stadt informiert, das nach Angaben einer Sprecherin für Findelkinder zuständig ist. Wie mit dem Kind weiter verfahren wird, sei noch unklar. Zunächst werde nach den Eltern gesucht. Vorläufig betreue die Klinik das Baby.

Suche mit Spürhund hat keinen Erfolg

Indessen fahndet die Polizei nach der Mutter des wenige Stunden alten Säuglings. Die Suche mit einem Spürhund in dem Plattenbauviertel im Süden Schwerins habe keinen Erfolg gehabt, sagte ein Polizeisprecher. Der Hund habe versucht, anhand der Wolldecke, in die das Kind gewickelt war, die Fährte aufzunehmen. Bei der feuchten Witterung und der niedrigen Temperatur von einem Grad plus habe er die Spur aber nicht weiterverfolgen können.

In Schwerin können Frauen, die ungewollt ein Baby zur Welt bringen, das Kind in der sogenannten Babyklappe der Helios Kliniken ablegen. Außerdem können Schwangere, die ihr Kind nicht selbst großziehen wollen, in Deutschland seit 2014 anonym entbinden. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Sozialministeriums drei bis vier solcher vertraulichen Geburten pro Jahr angezeigt worden.