Zäher Informationsfluss: Zuglinie 60B im Kayltal seit knapp zwei Wochen lahmgelegt

Zäher Informationsfluss: Zuglinie 60B im Kayltal seit knapp zwei Wochen lahmgelegt
Auf den Schildern steht nicht, ob und wann der Bahnverkehr wieder aufgenommen wird

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Seit fast zwei Wochen ist der Zugverkehr im Kayltal komplett lahmgelegt. Als Grund gibt die CFL an, dass bestimmtes Material nicht zur Verfügung steht. Betroffene wurden lediglich über ein Schild am Bahnsteig informiert – nur wenige Tage zuvor.

Weil die Strecke Nörtzingen – Kayl – Tetingen – Rümelingen eine der am wenigsten genutzten Teilstrecken des Zugverkehrs ist, wurde sie – mangels funktionsfähigen Materials – kurzerhand eingestellt. Laut einer Zählung der CFL nutzten in den Spitzenstunden nur maximal 20 Personen die Zuglinie.

Die Passagiere werden mittels eines Schildes darauf hingewiesen, auf die Buslinie 197 umzusteigen. Laut Pressemitteilungen der „déi gréng“-Sektion Kayl-Tetingen und der DP-Sektionen Kayl-Tetingen und Rümelingen sei die Buslinie 197 allerdings zu den Stoßzeiten schon maßlos überfüllt.

Auf Nachfrage heißt es von der CFL: „Nach Rücksprache mit den für die Linie 197 zuständigen Busunternehmen wurde uns nicht mitgeteilt, dass dieser Bus regelmäßig überfüllt ist.“ Wann und ob die Linie 60 wieder fahren wird, bleibt für die Betroffenen unklar. „Ich habe durch die Medien davon erfahren, dass mein Zug nicht mehr fährt“, sagt Caroll Ewen, die regelmäßig mit der Linie 60 von Tetingen aus zur Arbeit fährt.

Zugausfall nicht rechtzeitig mitgeteilt

Ewen bestätigt zwar, dass die Linie nicht von sehr vielen genutzt wurde, doch trotzdem macht es sie wütend, dass der Zugausfall den Passagieren nicht rechtzeitig mitgeteilt wurde. Ihren Alltag muss sie jetzt umplanen. „Ich habe den Zug immer um kurz vor 8.00 Uhr genommen. Jetzt muss ich seit fast zwei Wochen mit dem Bus fahren.“

Den muss sie allerdings schon vor 7.00 Uhr nehmen, um rechtzeitig anzukommen. „Ich stehe im prall gefüllten Bus im Stau, statt gemütlich im Zug zu sitzen.“ Dazu kommt noch die Angst, dass die Zuglinie überhaupt nicht mehr fahren könnte. Hierzu ist die Kommunikation am Bahnsteig nämlich auch unklar. Auf der Webseite der CFL ist allerdings nachzulesen, dass die Linie nur zeitweise außer Betrieb ist. Auf Nachfrage heißt es, sie werde im Februar wieder aufgenommen.

Auch Sabine Röhler hat täglich die Linie 60 genutzt, um von Kayl nach Belval zu gelangen. „Würde ich jetzt den Bus nehmen, müsste ich jeden Tag mindestens zwei Stunden Arbeitsweg einrechnen. Das ist für mich keine Option“, sagt sie. Deshalb ist sie inzwischen wieder aufs Auto umgestiegen, mit dem sie höchstens 30 Minuten braucht.“ Ihre flexiblen Arbeitszeiten könne sie nur ausnutzen, wenn der öffentliche Transport sie dabei unterstützt – und nicht behindert.

Sowohl die DP als auch „déi gréng“ fordern ein kurzfristiges Einsetzen von ausreichend Bussen auf der Linie 197 sowie die Wiedereinführung von Direktfahrten zwischen Rümelingen nach Luxemburg im Taktsystem. Letztere waren im Dezember 2017 eingestellt und durch nur drei Züge am Morgen und am Abend ersetzt worden. Der LSAP-Abgeordnete Yves Cruchten verfasste diesbezüglich ebenfalls eine parlamentarische Anfrage. Caroll Ewen, Sabine Röhler und die anderen Nutzer der Linie 60 können im Februar wieder ihren gewohnten Arbeitsweg nehmen. Auch wenn nur 20 Passagiere den Zug vom Kayltal aus nehmen, sind dies immerhin 20 Autos weniger auf den überfüllten Straßen des Südens.

L.Marx
24. Januar 2019 - 20.13

"„Ich habe durch die Medien davon erfahren, dass mein Zug nicht mehr fährt“, sagt Caroll Ewen, die regelmäßig mit der Linie 60 von Tetingen aus zur Arbeit fährt." Ganz so regelmässig dann wohl doch nicht, sonst wäre sie über eines der Schilder gestolpert. Übrigens rollen auch zwischen Esch und Audun-le -Tiche seit zwei Wochen keine Züge mehr. Das technische Problem mit den hier normalerweise eingesetzten Z 2000 Triebwagen haben die CFL gegenüber RTL schon vor einigen Tagen erläutert: Ausfall einer Maschine um die Radreifen regelmässig nachzuschleifen,

roger wohlfart
24. Januar 2019 - 18.22

So wird der öffentliche Transport zur Farce. Dass die potentiellen Kunden dann lieber in ihrem Auto im Stau stehen, der durch solche Ausfälle und Pannen ja nicht kleiner wird, ist nur allzu verständlich. Aber in der Hauptstadt gibt es die Tram, die wird alle Probleme lösen, vorausgesetzt, man schafft es bis dorthin.

Claude Louschetter
24. Januar 2019 - 15.07

Welch durchschaubares Manöver Erst werden die direkten Verbindungen gestrichen um die Linie unattraktiv zu gestalten, dann werden die wenigen verbleibenden Züge wegen mangelnder Planung gestrichen…. Kein Wunder wenn es dann weniger Fahrgäste sind. Die Kunden werden natürlich in CFL Manier nicht im Vorfeld informiert und im Regen stehen gelassen. Und gestern parliert ein grüner Minister von neuen Bahnhöfen, das nennt sich grünes koordiniertes Wirken.

n der Parad
24. Januar 2019 - 14.11

....ein Armutszeugnis erster Klasse!Pfui Deibel,CFL!