WM findet ohne Niederlande statt – Robben tritt ab

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Großer Jubel in Lissabon und Paris – tiefe Trauer in Amsterdam: Europameister Portugal und Frankreich haben die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland perfekt gemacht. Die Niederlande hingegen scheiterten erstmals seit 2002 wieder vor dem Endturnier. Direkt nach dem Spiel verkündete Bayern-Star Arjen Robben seinen Rücktritt aus der niederländischen Nationalmannschaft. Er wolle sich fortan „ausschließlich auf Bayern konzentrieren“, sagte der 33-Jährige.

Portugal setzte sich am Dienstagabend im Showdown mit der Schweiz 2:0 (1:0) durch und verdrängte die bisher perfekten Eidgenossen aufgrund der besseren Tordifferenz noch vom ersten Platz der Gruppe B. Frankreich, Weltmeister von 1998, machte den letzten Schritt zum Sieg in der Gruppe A durch ein 2:1 (2:1) gegen Weißrussland.

Für die Niederlande wurde das Scheitern in der Qualifikation trotz eines überragenden zweifachen Torschützen Robben beim 2:0 (2:0) gegen Schweden zur Gewissheit. Der dreimalige WM-Zweite, der mit sieben Toren Unterschied hätte gewinnen müssen, ist damit in Russland im kommenden Sommer zum Zuschauen verdammt.

Robben zeigte es seinen Kritikern noch einmal

Schon bei der EM-Endrunde im vergangenen Jahr war Oranje nicht dabei gewesen. Robben, der schon bei der Hymne mit seinen Emotionen zu kämpfen hatte, verabschiedete sich in Amsterdam unter dem wohlwollenden Applaus der Zuschauer. Für den Flügelspieler des deutschen Rekordmeisters war es ein logischer Schritt: Das nächste große Turnier, bei dem Robben für die Niederlande teilnehmen könnte, wäre die EM 2020. Dann wäre der Bayern-Star 36 Jahre alt.

Robben zeigte es seinen Kritikern am Dienstagabend noch einmal. Er, der unter Ex-Coach Carlo Ancelotti bei Bayern zuletzt nicht mehr gut gelitten war, spielte groß auf und verwandelte einen Handelfmeter in lässiger Manier zur Führung (16.). Fünf Minuten später setzte der Ausnahmestürmer mit einer herrlichen Direktabnahme einen drauf.

Am Dienstag fielen auch die letzten Entscheidungen hinsichtlich der Playoffs, in denen die letzten vier WM-Teilnehmer aus Europa ermittelt werden. Neben Schweden in der Gruppe A und der Schweiz in der Gruppe B gehört auch Griechenland dank des 4:0 (1:0) gegen Gibraltar zum Feld der acht besten Gruppenzweiten. Der Europameister von 2004 belegte den zweiten Rang der Gruppe H. Zu den besten Zweiten gehören auch Dänemark, Italien, Nordirland, Irland und Kroatien. Heraus fiel die Slowakei als schlechtester Gruppenzweiter der neun Qualifikationsgruppen. Die vier Europa-Playoffs werden am 17. Oktober ausgelost; die Spiele finden vom 9. bis 14. November statt.

Die Portugiesen brachte in Lissabon ein Eigentor des ehemaligen Hamburger Bundesligaprofis Johan Djourou (41.) auf den Weg nach Russland. André Silva (57.) legte nach und sorgte somit für Ruhe. Für Frankreich trafen die Offensivstars Antoine Griezmann (27.) und Olivier Giroud (33.) per Doppelschlag, Anton Saroka (44.) brachte Weißrussland nochmals heran.

Griechenland feierte am Ende einen klaren Sieg gegen den krassen Außenseiter Gibraltar. Vasileios Torosidis, zweimal Konstantinos Mitroglu und Giannis Giannotas erzielten die Tore. Gruppensieger Belgien kam zu einem klaren 4:0 gegen Zypern.

USA verpassen Teilnahme

Die Fußball-Nationalmannschaft der USA verpasste vollkommen überraschend eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Knapp elf Monate nach der Freistellung von Jürgen Klinsmann als Nationaltrainer verlor die Mannschaft von Nachfolger Bruce Arena das letzte Gruppenspiel bei Trinidad und Tobago mit 1:2 (0:2) und rutschte damit auf Platz fünf der Qualifikation in Nord- und Mittelamerika ab. Zum ersten Mal seit 1986 wird damit ein Turnier ohne die USA, denen auch ein Treffer des Dortmunders Christian Pulisic (47. Minute) nicht half, stattfinden.

Argentinien dabei, Chile draußen

Dank eines Dreierpacks des überragenden Lionel Messi schaffte hingegen der zweifache Weltmeister Argentinien doch noch die Qualifikation. Beim 3:1 in Ecuador erzielte Messi nach frühem Rückstand alle drei Tore (12., 20. und 61. Minute). „Er ist der beste Spieler der Geschichte“, meinte sein Nationaltrainer Jorge Sampaoli. Es bewege ihn, mit Messi zu arbeiten.

Neben Argentinien und dem schon lange qualifizierten Brasilien lösten zudem Uruguay und Kolumbien das WM-Ticket für Russland 2018. Der Copa-América-Sieger Chile verpasste dagegen die WM-Qualifikation. Denn Brasilien schlug Chile mit 3:0. Das 1:1 von Peru gegen Kolumbien ließ beide Teams vorbeiziehen. Für Kolumbien traf James Rodríguez vom FC Bayern München. Die Peruaner können als Fünfter in einem Vergleich mit Ozeaniensieger Neuseeland noch ein WM-Ticket lösen, es wäre die erste WM-Teilnahme seit 1982. In Lima kannte der Jubel keine Grenzen, als der frühere Spieler vom FC Bayern München und des Hamburger SV, Paulo Guerrero, in der 75. Minute einen Freistoß zum 1:1 versenkte.

In Chile war nach der Pleite vom Ende der „goldenen Generation die Rede“. Nationaltrainer Juan Antonio Pizzi bot seinen Rücktritt an.

 

Kaaskop
12. Oktober 2017 - 11.48

Danke Luxembourg ?

Sputnik
11. Oktober 2017 - 22.39

Schade für die Niederländer.