„Wir bekommen die nötige Zeit“

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Der Luxemburger Bob Jungels startet am Samstag bei der Vuelta. Im Interview erklärt er, was er sich von dem Rennen erwartet.

Bob Jungels wird erstmals seit 2014 am Samstag wieder bei der Vuelta an den Start gehen. Es war zuletzt ruhiger um den Quick-Step-Profi geworden, was dem 24-Jährigen dabei half, sich gewissenhaft vorzubereiten. Auch wenn das Gesamtklassement diesmal keine Rolle spielt.

Wie steht es um deine Form, so kurz vor der Vuelta?
Bob Jungels: Ich glaube ganz gut. Ich habe mein Trainingspensum so absolvieren können wie vorgesehen. Die Polen-Rundfahrt (Jungels wurde 12., Anm. d. Red.), die ja mein erstes Rennen nach einer Wettkampfpause war, hat mir richtig gut getan. Das ist mir im Nachhinein richtig bewusst geworden. Ich gehe jedenfalls mit der nötigen Frische in die Vuelta.

Im Vergleich zur ersten Saisonhälfte verläuft die zweite etwas ruhiger, mit weniger Rennen. Welchen Einfluss hat das?
Für mich auf jeden Fall keinen negativen Einfluss. Die Grundform vom Giro behält man ja bei. Außerdem hat man einige Fahrer gesehen, die nach dem Giro noch die Tour bestritten haben und dort eingebrochen sind (z.B. Mitfavorit Nairo Quintana, Anm. d. Red.).

Dennoch werden Fahrer wie Froome, Bardet oder Aru nach der Tour nun auch die Vuelta in Angriff nehmen …
Alles hängt davon ab, wie sie aus der Tour herausgekommen sind. Wenn sie nicht total am Ende waren und sich gut erholen konnten, denke ich, dass es einfacher ist, Tour de France und Vuelta zu kombinieren als Giro und Tour.

Woran liegt das? Zwischen Giro und Tour bleibt immerhin mehr Zeit zur Erholung als zwischen Tour und Vuelta.
Meiner Meinung nach an der Art und Weise, wie gefahren wird. Der Giro war dieses Jahr extrem intensiv und dann ist es schwierig, sich zu erholen. Vor allem wenn man dann mit den Fahrern mithalten möchte, die sich ausschließlich auf die Tour konzentrieren. Die Vuelta ist hingegen etwas anders, viele Fahrer nutzen sie als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft und peilen nicht direkt das Gesamtklassement an. Aber wie gesagt, es hängt alles davon ab, wie diese Fahrer die Tour verdaut haben.

Du hast die Vuelta bereits bestritten. Was zeichnet dieses Rennen in deinen Augen aus?
Ganz klar die vielen steilen Anstiege und spektakulären Zielankünfte. Ansonsten ist die Vuelta eher mit dem Giro zu vergleichen als mit der Tour. Man muss von Anfang an bereit sein, am 3. Tag geht es bereits hinauf nach Andorra. Ansonsten, glaube ich, wird es ein abwechslungsreiches Rennen mit vielen Fluchtgruppen, die gute Chancen haben, durchzukommen.

Im Gegensatz zum Giro peilst du diesmal nicht das Gesamtklassement an …
Nein, denn auch ich habe noch die Weltmeisterschaft als Ziel. Ich werde versuchen, mich auf der einen oder anderen Etappe in Szene zu setzen. Für das Gesamtklassmeent haben wir David de la Cruz, der letztes Jahr 7. wurde bei der Vuelta. Seit diesem Rennen hat er einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Du hast für drei weitere Jahre bei Quick-Step unterschrieben. Boten sich andere Alternativen?
Wenn man gut fährt, gibt es immer Teams, die an einem interessiert sind. Ab dem Moment, ab dem wir wussten, dass das Team weiterhin bestehen würde, war klar, dass ich bleiben würde. Die Verhandlungen waren demnach auch schnell abgeschlossen. Ich habe hier das Gefühl, dass man auf mich setzt und mir vertraut. Deshalb habe ich auch für drei Jahre unterschrieben. Wir sind eine junge Mannschaft, die weiterhin Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Und diese Zeit gibt uns Patrick Lefevere (Team-Manager, Anm. d. Red.). Mehr kann man als Fahrer nicht verlangen.