Wieder steht der „Fonds du logement“ in der Kritik: Von Zahlenspielereien und Machtpolitik

Wieder steht der „Fonds du logement“ in der Kritik: Von Zahlenspielereien und Machtpolitik

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Der „Fonds du logement“ ist Opfer einer verfehlten Machtpolitik, insbesondere der DP, geworden. So lautet der Vorwurf, den der CSV-Abgeordnete Marc Lies am Dienstag im Parlament erhoben hat. Tatsächlich hat das Spitzenpersonal seit der Entlassung des damaligen Fonds-Präsidenten Daniel Miltgen im Mai 2015 mehrmals gewechselt. Trotz höheren Personalbestands sei die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen in den vergangenen Jahren zurückgegangen, so Marc Lies.

Angesichts der Fehlfunktionen sei der Fonds 2017 reformiert worden, erklärte DP-Sprecher Max Hahn. Schnelle Ergebnisse, insbesondere was zusätzlich geschaffenen Wohnraum anbelangt, seien realistischerweise in so kurzer Zeit nicht zu erwarten, hakte Yves Cruchten (LSAP) nach.

Als Beweis dafür, dass der Fonds schlecht arbeite, hatte der CSV-Sprecher die rückläufigen Zahlen bei fertiggestellten Wohnungen angeführt. Von der Planung bis zur Fertigstellung vergehen drei bis vier Jahre, entgegnete Wohnungsbauministerin Sam Tanson („déi gréng“) zu den dixit „Zahlenspielereien“ des CSV-Redners. 2016 seien tatsächlich 19 Wohnungen übergeben worden. Die seien folglich um 2012 geplant worden.

Im Reformjahr 2017 seien 133 Wohnung übergeben worden, 2018 genauso viele. Zwischen 2019 und 2023 würden rund 600 Wohnung fertiggestellt. In den folgenden 10 bis 15 Jahren seien das 3.800 Wohnungen. Den höheren Personalbestand erklärte Tanson u.a. mit der Notwendigkeit, die 2.000 Wohnungen im Besitz des Fonds zu verwalten.

Großteil des bebaubaren Geländes in der Hand weniger Besitzer

Die wesentliche Frage in der Problematik Wohnungsbau werde bei derlei Debatte nicht gestellt, so der LSAP-Abgeordnete unter Verweis auf eine rezente Studie des Liser (Luxembourg Institute of Socio-Economic Research), wonach der Großteil des bebaubaren Geländes in der Hand einiger weniger Besitzer liege.

Es sei Zeit, eine „Gerechtigkeitsdebatte“ zu führen. Cruchten brachte die Einführung einer Vermögenssteuer ins Gespräch. Ein Vorschlag, den der sozialistische Parteipräsident Franz Fayot als eine neben anderen Steuerungsmöglichkeiten wie etwa die Grundsteuer nicht ausschloss, um brachliegendes Baugelände zu mobilisieren. Statt langer Reden endlich handeln, forderte David Wagner („déi Lénk“). Auch vor Enteignungen sollte man nicht zurückzuschrecken.

Die am Dienstag auf der Tribüne erörterten Fragen waren erst vor wenigen Wochen in zwei Ausschusssitzungen des Parlaments diskutiert worden. Fragesteller Marc Lies habe sich jedoch an der Sitzung, die ausschließlich dem „Fonds du logement“ gewidmet war, nicht beteiligt, bemängelten Hahn und Cruchten.

bouferpapp
22. März 2019 - 15.02

Jetzt müssen die Landwirte wieder hinhalten. Und die Spekulanten, wie steht es um die ?

GERGES JANG
15. März 2019 - 12.18

Gery (Gerges Jang) Ech hun virun 5 Joar mein Haus un den Fonds du Logement verkaaf.Et steeht bis haut eidel,get neischt dra geschaft,get net gehetzt an net geleft.D'Haus woar kurz virun 2000 ofgebrand,an dun nei opgebaut gin.Elo reskéert et zeverkommen. Bei der grousser Wuhnengsnoet am Land,hät eng Famill 4-5Persounen genug platz gehat. Wievill Wuhnegten,wéi hei beschriewen gin et am Land.Dass fir sech zeschummen,wéi eis gewiehlten vertrieder mat den Oeffentlechen Gelder emgeht,an gudde wunnraum verkomme geeloss .get

Ben R
14. März 2019 - 11.43

respektif einen Knast in Sanem/Zolwer

Jang
14. März 2019 - 8.39

Eng total korrupt Gesellschaft.

Ohne Worte
14. März 2019 - 8.37

Dazu kommt noch, dass man in diesem Land Industriebrachen für teures Geld auf Wohnnutzungsniveau saniert - anstatt sie auf Industrienutzungniveau zu sanieren und sie weiterhin als Industriegebiete zu nutzen - und parellel auf der sauberen grünen Wiese, die sich eigentlich für Wohngebiete eignet, Industriegebiete errichtet.

Zahlen
13. März 2019 - 19.05

"Großteil des bebaubaren Geländes in der Hand weniger Besitzer" Das Wort, das Sie suchen, heißt 'Bauern'. Die brauchen das Land um Milchkühe zu halten, deren Milch niemand trinken will und schon gar nicht den Herstellungspreis zahlen, da unsere Hobbybauern nicht mit den Preisen von gut wirtschaftenden Betrieben aus dem Ausland mithalten können.

roger wohlfart
13. März 2019 - 15.19

Auflösen und mit neuem kompetentem und vertrauenswürdigem Personal neu anfangen! Diesem Trauerspiel muss doch endlich ein Ende gesetzt werden. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wie will man sonst innerhalb von 4 Jahren 600 Wohnungen resp. in den nächsten 10-15 Jahren deren 3.800 ( ! ) fertigstellen und verwalten? Dass ausgerechnet der Fragesteller Lies an der " Fonds de logement " Sitzung durch Abwesenheit glänzte, ist unverständlich und nicht seriös. Es sei dann die Grippe hat ihn daran gehindert.