Wieder „Fuel Dumping“ über der Eifel

Wieder „Fuel Dumping“ über der Eifel

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Erneut hat ein Flugzeug mit einem technischen Problem über Rheinland-Pfalz große Mengen des Treibstoffs Kerosin abgelassen. Es habe sich um eine Boeing 747 der Lufthansa gehandelt, sagte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS) im hessischen Langen am Mittwoch. „Das kann ich bestätigen.“ Darüber hatte zuerst die Tageszeitung Die Rheinpfalz berichtet.

Die Maschine, die auf dem Weg von Frankfurt nach Orlando im US-Bundesstaat Florida gewesen sei, habe wegen Fahrwerksproblemen umkehren müssen. Um gefahrlos landen zu können, ließen die Piloten 75 Tonnen Kerosin über der Pfalz, dem Saarland, dem Hunsrück und der Eifel ab. Im vergangenen Mai hatte ein Flugzeug von Air Canada 54 Tonnen Kerosin über der Westpfalz abgelassen. 2016 wurden sechs Fälle von sogenanntem „Fuel Dumping“ über Rheinland-Pfalz gezählt.

Diskussion in Luxemburg

Der DFS-Sprecher wies darauf hin, dass es sich beim „Fuel Dumping“ um ein Notverfahren handele, über das allein der Pilot entscheide. Die Flugsicherung weise ihm nur ein Gebiet zu, über dem er das Kerosin versprühen könne. Die Mindesthöhe liege bei 1.830 Metern. Umstritten ist, wie viel Kerosin verdunstet und wie viel auf dem Boden aufkommt. Auf Antrag von Rheinland-Pfalz hat die Umweltministerkonferenz Anfang Mai die Bundesregierung zu einer erneuten Untersuchung des Umfangs und der Auswirkungen von „Fuel Dumping“ aufgefordert.

Auch in Luxemburg wird die Diskussion um das Notverfahren in der Luft verfolgt. In einer parlamentarischen Antwort (► Link) heißt es Ende August, dass es in Luxemburg strenge Regeln für einen Kerosin-Ablass gibt. Die Richtlinie AIP („Aeronautical Information Publication“), die auch in Luxemburg Gültigkeit hat, sieht vor, dass das „Fuel Dumping“ außer im Notfall nur über der Nordsee und über Flight Level 100 (rund 10.000 Fuß) durchgeführt werden darf.

Wird das Manöver während eines Notfalls eingeleitet, dann darf es – wenn nur irgend möglich – nicht über Siedlungen, nicht in der Warteschleife und nicht unter einer Flughöhe von 3.000 Fuß stattfinden.

► Lesen Sie auch:
Kein Kerosin-Ablass über Luxemburg

dpa/red

KTG
14. September 2017 - 15.24

Nur dass fast alles verdampft ist, bevor es den Boden erreichen kann. Lavoisier hat Recht, würde aber auch zu bedenken geben, dass "Johannes Tucholsky" nicht richtig zitieren kann. Der Spruch lautet nämlich vollständig so: "Rien ne se perd, rien ne se crée, tout se transforme". Der letzte Teil des Spruchs ist auch nicht unerheblich.

Jean-pierre goelff
14. September 2017 - 13.16

Ach je Luxemburg...kehrt doch vor ihrer eigenen Tür,und da gibt es mehr als genug Mist!

Johannes Tucholsky
13. September 2017 - 18.23

Auch das Kerosin welches "verdunstet" kommt irgendwann einmal auf der Erde an. "Rien ne se perd, rien ne se crée" nach Lavoisier.