Wie viel Mikroplastik versteckt sich in Luxemburgs Flüssen?

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Dass Plastik das Meerwasser verseucht, ist schon seit geraumer Zeit ein heiß diskutiertes Thema. Doch Wissenschaftler in Deutschland haben nun in einer groß angelegten Studie auch Makro- und Mikroplastik in den Flüssen entdeckt. Untersucht wurden unter anderem Rhein und Donau – mit samt allen Anrainerflüssen wie der Mosel.

Ein Beispiel für die aufgefundenen Plastikpartikel: Ein Mikroplastik aus Lack aus der Mosel

Das Fazit: Winzige Plastikmüllpartikel kommen inzwischen nahezu flächendeckend an der Wasseroberfläche von Fließgewässern vor. In drei Flusswasser-Proben aus Rheinland-Pfalz (von Rhein und Mosel) waren fast 63 Prozent der festgestellten Partikel im Wasser synthetischen Ursprungs. In der Oberflächenwasserprobe aus der Mosel wurden besonders viele Lackpartikel gefunden. Insgesamt lag die Belastung der Mosel bei 35,5 Partikeln pro Kubikmeter.

Die Messungen wurden zwar an der Flussmündung durchgeführt, doch es ist unwahrscheinlich, dass Plastik nur dort im Wasser ist. „Da die Resultate der Studie darauf hinweisen, dass das Problem fast flächendeckend in Deutschland auftritt, würde es mich schwer wundern, wenn die Mosel nicht belastet wäre“, heißt es von dem Pressesprecher des deutschen Umweltministeriums, Frank Lorho.

Die Studie zeigt die Belastung der deutschen Gewässer durch synthetische Stoffe

Luxemburg hat keine Daten

Wie viel Mikroplastik an der Oberfläche von Luxemburgs Flächen lauert, ist noch unbekannt. Denn in Luxemburg wurde eine gleichwertige Studie bisher nicht durchgeführt. Das Thema sei noch relativ neu und würde erst in den letzten Jahren intensiver diskutiert. Bisher lag der Fokus eher auf der Problematik des Mikroplastiks im Meer. Da ein Teil des Plastiks aber aus den Flüssen kommt, wurde dies auch am Rande angesprochen, heißt es vom zuständigen Wasserwirtschaftsamt in Luxemburg. „Wir haben uns intern schon Gedanken gemacht, um unsere Gewässer auch auf die Konzentration von Plastik zu überwachen. Da es aber bisher noch keine einheitliche Vorgehensweise gibt, ist ein solches ‚Monitoring‘ bisher nicht durchgeführt worden“, erklärt Anne-Marie Reckinger die Abwesenheit von Daten zum Mikroplastik in Luxemburg.

Es müssten erst wichtige Fragen geklärt werden: An welchen Orten soll gemessen werden? Welches Ziel soll das Monitoring haben? Welche Partikel werden in die Messungen einfließen? Beschränkt man sich nur auf Mikro- oder beobachtet man auch Makroplastik? Was ist die beste Methode, diese Plastikteile zu sammeln? „Es ist uns wichtig, dass unsere Studie mit anderen Studien vergleichbar ist. Aber das ist wegen den unterschiedlichen Vorgehensweisen bisher nur teilweise möglich“, sagt Reckinger.

Allerdings heißt das nicht, dass die Problematik von Mikroplastik im Flusswasser komplett ignoriert würde. Das Thema käme regelmäßig in den internationalen Rheinschutzkommissionen (IKSR), wo auch Luxemburg Mitglied ist, zur Diskussion. Außerdem setze sich in der Internationalen Mosel- und Saarschutzkommission (IKSMS) nächste Woche eine Arbeitsgruppe mit dem Thema Plastik in Gewässern auseinander. „Diese Versammlungen sind wichtig und interessant, da sich Luxemburg mit anderen Ländern austauschen kann, was in diesem Bereich schon gemacht wurde und wie sie dabei vorgehen.“

René Charles
17. März 2018 - 11.46

Was wir nicht sehen, darüber können wir uns ja nicht aufregen: wer sieht schon die winzigen Plastik-Kügelchen in den Waschmitteln, dem Duschgel oder in all den Produkten der Kosmetikbranche?

Luss
16. März 2018 - 11.16

Es fühlt sich ja auch niemand berufen, wenigstens den gröbsten Dreck zu entfernen. In einer Schleuse an der Untermosel treiben oft TONNEN an Dreck im Oberwasser. Jeder wartet auf eine "zu Tal-Schleusung", damit der Dreck weiter zieht. Bis zum nächsten ! Und irgendwann bis zum Rhein wo es nicht mehr weit ist bis ins Meer.Was wir nicht mehr sehen ist ja auch nicht mehr da !! Gees de un !!