Wie ungleich ist Luxemburg?

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Das Thema der Ungleichheit ist in aller Munde. Die Zentralbank hat das Thema für Luxemburg unter die Lupe genommen.

Wie groß sind die Ungleichheiten in Luxemburg? Um diese Frage zu beantworten, unterteilt die Zentralbank ihre Rechnung in zwei Bereiche: Erst wird untersucht, wie hoch die Unterschiede beim Einkommen sind. Und in einem zweiten Schritt wird analysiert, wie hoch die Unterschiede beim Vermögen sind.

Erstens: Um die Ungleichheiten beim Einkommen zu errechnen, macht die Zentralbank zusätzlich den Unterschied zwischen Brutto-Einkommen und Netto-Einkommen. Beim Netto-Einkommen werden die Sozialtransfers mitgerechnet. Das Resultat: Im Jahr 2014 hat jemand, der zu den zehn reichsten Prozent der Einwohner Luxemburgs zählt, im Schnitt 7,4 Mal mehr verdient als jemand, der zu den übrigen 90 Prozent zählt. Nach den Sozialtransfers fällt die Zahl auf sechs Mal mehr.

Jemand, der zu den 20 reichsten Prozent der Einwohner Luxemburgs zählt, hat 2014 im Schnitt 3,7 Mal so viel verdient (vor Sozialtransfers) wie jemand, der zu den übrigen 80 Prozent zählt. Nach den Sozialtransfers fällt die Zahl auf 3,2 Mal mehr. Das, so schreibt die Luxemburgische Zentralbank in ihrem „Bulletin 1/2017“, zeigt, dass die Sozialtransfers ihre Rolle im Umverteilungprozess spielen.

Weniger „Gleichheit“ im Euroraum

Zweitens: Beim Vermögen seien die Unterschiede schwieriger zu messen, so die Zentralbank weiter. Das liege unter anderem daran, dass manche Haushalte ein negatives Vermögen haben können. Es sei aber ganz deutlich aus den Zahlen erkennbar, dass die Unterschiede beim Vermögen viel höher sind als die Unterschiede beim Einkommen.

So hielt jemand, der zu den reichsten zehn Prozent der Luxemburger zählt, im Jahr 2014 im Schnitt 344,3 Mal mehr Vermögen als jemand, der zu den übrigen 90 Prozent zählt. Eine Person, die zu den 20 reichsten Prozent der Einwohner Luxemburgs zählt, hatte 31,3 Mal mehr Vermögen als jemand, der zu den übrigen 80 Prozent zählt.

Mehr Gleicheit als im Rest der Eurozone

Dabei fällt auch auf, dass die Zahlen Luxemburgs „gleicher“ sind als in der Eurozone insgesamt. So hielt jemand, der zu den reichen zehn Prozent der Eurozone zählt, im Schnitt im Jahr 2014 insgesamt 503,8 Mal mehr Vermögen als jemand, der zu den übrigen 90 Prozent zählt. Jemand aus den 20 reichsten Prozent der Einwohner der Eurozone hatte im Schnitt 41 Mal mehr Vermögen als jemand aus den übrigen 80 Prozent.

Eine alternative Sicht auf die gleiche Thematik bietet der Gini-Koeffizient. Hierbei handelt es sich um ein statistisches Maß, das zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Der Gini-Koeffizient liegt immer zwischen „0“ und „1“. Der Wert „0“ bedeutet, dass jeder gleich viel besitzt. Der Wert „1“ bedeutet, dass nur eine Person das gesamte Vermögen besitzt.

 

Das Resultat: Im Jahr 2014 wurde in Luxemburg ein Gini-Koeffizient von 0,65 beim Vermögen gemessen. Im Euroraum lag er bei 0,69, in Irland bei 0,75 und in Deutschland bei 0,76. In Luxemburg ist das Vermögen demnach, trotz aller Ungleichheiten, etwas gleicher verteilt als in der Eurozone.

Leichter Rückgang der Ungleichheit

Noch eine andere Sicht auf diese Zahlen bietet die Statistik, die zeigt, welche Anteile vom gesamten Vermögen von welchem Prozentsatz der Bevölkerung gehalten werden (siehe Tabelle). Diese Zahlen zeigen, dass die fünf reichsten Prozent der Luxemburger Bürger 36,5 Prozent des gesamten Vermögens halten. Vor vier Jahren jedoch besaßen sie noch 40,2 Prozent.

Dies mag erklären, warum der Gini-Koeffizient in Luxemburg zwischen 2010 und 2014 von 0,66 auf 0,65 gefallen ist. In der Eurozone ist er in dem Zeitraum von 0,68 auf 0,69 gestiegen. Das bedeutet, dass die Ungleichheiten in Luxemburg leicht rückläufig waren, während sie im Euroraum insgesamt zugelegt haben.

JM
27. Juli 2017 - 22.23

Falls et sech bei deenen Zuelen em "rapports interdéciles" (resp. interquintiles) handelt, dann as d'Interpretatioun dovunner net richteg!

ronald
27. Juli 2017 - 14.11

Sorry mais deen Artikel ass indigest ! % % % d'Lieser erwarden sech konkret Zuelen mat denen se iergendeppes ufänken kënnen, sie sëch selwer kënnen an iergend eng Spart anuerdnen, an nët an eng Mathematikstonn era gesat.