Wie geht’s weiter mit der Klinik Niederkorn? Pläne bis 2024 sorgen für Diskussionen

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Als CHEM-Generaldirektor Dr. Hansjörg Reimer die Pläne seines Hauses mit den Niederlassungen in Düdelingen und Niederkorn präsentiert, ist der Saal des „Aalt Stadhaus“ voll.

Von unserem Korrespondenten Marc Gatti

Die gute Nachricht ist, dass die Zukunft des „Hôpital Princesse Marie-Astrid“ (HPMA) in Niederkorn bis 2024 gesichert ist. Außerdem ist die Klinik Kandidatin für das geplante „Zentrum der Umweltmedizin“. Da am bestehenden Gebäude Sanierungsarbeiten vorgesehen sind, könnte das Krankenhaus in einem Containerdorf auf Niederkorner Gelände untergebracht werden. Generaldirektor Dr. Hansjörg Reimer verkündete des Weiteren, dass es Ideen für ein Laserklinikum gebe, in dem nicht nur die Augenlaserchirurgie, sondern auch Gefäßveränderungen wie Besenreiser oder Hämorrhoidalleiden behandelt werden. Zudem stehe die Notaufnahme in Niederkorn allen Patienten ab zwölf Jahren weiter zur Verfügung.

Patient im Mittelpunkt

Zwar hat das neue Krankenhausgesetz von März 2018 als Vorgabe, verschiedene Dienstleistungen zu zentralisieren. Dazu gehört auch die Notaufnahme, die zuletzt wegen ihrer Öffnungszeiten für Unmut sorgte. Zwischen 21 Uhr abends und 7 Uhr morgens ist die „Urgence“ des HPMA neuerdings geschlossen. Wie aus den Zahlen des Generaldirektors hervorgeht, werden dort jährlich 21.500 Patienten behandelt, nachts sind es 3.179. Die im Schnitt neun Notfälle pro Nacht an das CHEM in Esch zu verweisen, steht für die Verantwortlichen außer Frage. Die Kapazitäten dort sind ausgeschöpft, weswegen die Patienten weiterhin in Niederkorn behandelt werden. Die einzige Änderung ist der Name: Es handelt sich nicht mehr um eine „Urgence“, sondern um einen „Passage en policlinique non-programmé“.

Dr. Reimer wies mehrmals darauf hin, dass in allen Szenarien der Zukunft der Patient im Mittelpunkt stehen muss. Bis zur Eröffnung des neuen „Südspidol“ in Esch-Raemerich Anfang 2025 werden in Niederkorn weiterhin die Orthopädie, die Traumatologie sowie die Rückenklinik beheimatet sein. Daneben behält das HPMA die Reanimation, die akute Geriatrie sowie eine allgemeine Innere Medizin bei. Zusätzlich können auch weiterhin Patienten in der Gastroenterologie, Neurologie, Palliativmedizin und Psychiatrie (Adiktologie) behandelt werden. Spezialabteilungen wie Urologie, Kardiologie, Pneumologie und die viszerale Chirurgie sind seit dem neuen „Plan hospitalier“ dagegen ausschließlich in Esch angesiedelt.

Fragen bleiben

Was mit dem HPMA in Niederkorn ab 2025 geschehen soll, ist noch unklar. Schenkt man den Ausführungen von Dr. Hansjörg Reimer Glauben, so könnte eine Grundversorgung in Niederkorn stattfinden, die IRM-, CT-Scanner- und Labor-Untersuchungen beinhaltet. Es steht allerdings bereits fest, dass das heutige Escher CHEM nach Eröffnung des „Südspidol“ abgerissen wird. Die Niederlassung Düdelingen soll dem Bau eines neuen Gebäudes für 120 demenzkranke Menschen weichen. Darüber hinaus soll dann ab 2025 in Düdelingen ebenfalls das sogenannte „Passage en policlinique non-programmé“ möglich sein.

Die vielen Fragen an CHEM-Generaldirektor Reimer machen deutlich, wie wenig gut die Kommunikation in der Vergangenheit funktioniert hat. Zahlreiche Fragen bei der Informationsveranstaltung drehen sich dabei um die langen Wartezeiten in der Notaufnahme. Offensichtlich ist das ein Politikum, da es momentan sowohl an Betten als auch an Manpower fehle, wie Reimer erklärt. Was die Pädiatrie angeht, stellt der Klinikdirektor klar, dass das Escher Klinikum lediglich über vier Betten verfüge, da das Krankenhaus Kinder nicht länger als 72 Stunden behandeln dürfe. Außerdem sieht das neue Krankenhausgesetz vor, dass Kinder bis 14 Jahre ausschließlich in der Kinderklinik in Luxemburg behandelt werden.

Bis zur Eröffnung des „Südspidol“ 2025 wird es mit Sicherheit noch viele Diskussionen geben, und das nicht nur im „Kordall“ …