Wie das Landwirtschaftsministerium mit der Afrikanischen Schweinepest umgeht

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Entwarnung gab es gleich zu Beginn: Es gibt noch keinen Fall von Afrikanischer Schweinepest in Luxemburg. Dennoch sind alle Instanzen in Alarmbereitschaft. Als Vorbeugemaßnahme wird eine Überwachungszone auf einer Fläche von rund 30.000 Hektar entlang der belgischen und der französischen Grenze eingerichtet.

„Wichtig ist in dieser Phase, dass wir unsere Maßnahmen mit den ausländischen Akteuren, aber vor allem mit den nationalen abstimmen“, so Landwirtschaftsminister Fernand Etgen (DP) am Dienstag eingangs einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Wenn von nationalen Akteuren die Rede ist, sind unter anderem die Schweinefleischproduzenten, die Landwirte, Schlachthöfe sowie die Zulieferer gemeint. Aus diesem Grund nahmen denn auch deren Vertreter an der Task Force teil. Bereits im Februar hatten diese getagt, da die Gefahr bestand, dass das Virus auch auf Luxemburg übergreifen könnte.

Seit einigen Tagen ist diese Gefahr nun ganz real geworden, da einige Fälle von Afrikanischer Schweinepest im belgischen Etalle, 30 Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt, entdeckt wurden. Die Seuche wurde bei Wildschwein-Kadavern nachgewiesen. Hauptziel ist es nun hierzulande, die Verbreitung auf das Wildschwein sowie ein Übergreifen auf das Hausschwein zu verhindern, so Fernand Etgen weiter. Dies gehe nur, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Wichtig seien ausreichende Sensibilisierungsmaßnahmen und Informationen.

Pufferzone

Entscheidend sei es auch, die notwendigen hygienischen Maßnahmen, die sogenannte „bio-sécurité“, zu beachten, in erster Linie beim Transport von Futtermitteln hin zu den landwirtschaftlichen Betrieben. Als vorbeugende Maßnahme wird deshalb eine Überwachungszone auf einer Fläche von rund 30.000 Hektar entlang der belgischen und französischen Grenze eingerichtet. Diese geht von Arlon über die A6 in Richtung Luxemburg-Stadt sowie in Richtung Esch über die A4. Sandra Cellina von der Natur- und Forstverwaltung ist derweil optimistisch, dass es den belgischen Behörden gelingt, die Seuche einzudämmen und einzugrenzen: „Der Vorteil für uns ist die Autobahn sowie die Eisenbahnlinie. Sie bilden jeweils eine Art natürliche Grenze oder wenn man so will eine Art Pufferzone. Eine Gewähr ist dies aber nicht.“

Die Angst ist denn auch groß bei Romain Wester, dem Vertreter der Schweinfleischproduzenten. Wester sprach von einer schwierigen Situation: „Ich bin hocherfreut darüber, dass der Ernst der Lage gleich erkannt wurde. Das hat im Landwirtschaftsministerium Tradition und das ist gut so.“ In der Tat hätte ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Luxemburg und ein Übergreifen auf das Hausschwein fatale Folgen für die Schweinefleischproduzenten. Die Bilder, die einem dabei unweigerlich durch den Kopf gehen, sind die von Hunderten Tiere, die getötet werden müssen, und von Lkws, die die Kadaver auf den landwirtschaftlichen Betrieben entsorgen.

Schwere Virusinfektion

So weit sind wir aber noch nicht. Ganz im Gegenteil. Es gibt, wie bereits erwähnt, bislang noch keinen einzigen Fall von Afrikanischer Schweinepest bei uns. Und damit das so bleibt, sollen auch die Jäger ihren Teil dazu beitragen mit ihrem „code de bonne conduite“. Die am 13. Oktober beginnende Jagdsaison wird jedenfalls nicht verlegt. Die Jäger sind denn auch angehalten, für eine Reduzierung des Wildschweinbestandes zu sorgen. Zudem sollen aufgefundene Kadaver gemeldet werden und auf das Virus hin überprüft werden. Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die ausschließlich Schweine, also Wild- und Hausschweine, betrifft und für sie tödlich ist. 90 Prozent der Infektionen enden in der Tat mit einem Ableben der Tiere. Was die Symptome betrifft, sind es in erster Linie Fieber, rote Augen sowie ein torkelnder Gang. Der Tod tritt in der Regel nach fünf bis sechs Tagen ein.

Betroffen von der Schweinepest sind bislang acht osteuropäische Staaten sowie Russland und Belgien. Experten gehen davon aus, dass die Seuche aus Georgien herüberschwappte. Für den Menschen besteht indes keine Gefahr. Auch das unterstrich Fernand Etgen am Dienstag: „Es besteht überhaupt kein Grund, jetzt auf den Verzehr von Schweine- oder Wildschweinfleisch zu verzichten“, so der Minister unmissverständlich. Kein Grund für Panik also beim Konsumenten. Ob die Maßnahmen indes ausreichen werden, wird sich in den nächsten Tagen oder Wochen zeigen. Die Task Force wird jedenfalls weiter aktiv sein und eng mit den Akteuren aus dem In- und Ausland in Verbindung bleiben.

Viktor
19. September 2018 - 20.48

Et ginn net emol méi 100 Schwéngsziichter hei am Land. Ech huelen un, wann d'Leit elo d'Kotelett fir e puer Méint op der Säit loossen, da ruffen déi och erëm no dem Steierzueler senge Sue fir se ze 'retten'.