Werbung für Luxemburg

Werbung für Luxemburg
Im Rahmen der Berichterstattung über Steuerparadiese lobt „Le Soir“ die Vorteile des Platzes.

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am vierten Tag der LuxFiles-Serie in belgischen Medien beschäftigt sich die Zeitung Le Soir unter anderem mit den Geschäftspraktiken des eigenen Mutterhauses.

Auch die Rossel-Gruppe (zu der Le Soir zählt) sei in der Luxemburger Wirtschaft präsent, berichtete die Zeitung in ihrer Freitagausgabe. Dabei seien die meisten Luxemburger Unternehmen der Gruppe hierzulande zwar mit reellen Geschäftsaktivitäten präsent – aber nun mal nicht alle.

Da gebe es beispielsweise die 2005 in Luxemburg gegründete SA „Rossel France“, die in dem Moment gegründet wurde, als Rossel eine mehrheitliche Beteiligung in der französischen Zeitung La Voix du Nord gekauft hatte.

Gelder aus Panama

Dafür gebe es aber gute Gründe, wird der Geschäftsführer der Zeitung, Bernard Marchand, zitiert: „Damals war die Gruppe Rossel viel höher verschuldet und die Aktionäre wollten keine zusätzlichen Risiken eingehen.“ Die Luxemburger Holding habe also zum Zweck gehabt, die belgischen Aktivitäten der Gruppe zu schützen. Zudem habe sie es ermöglicht, Zugang zu den damals sehr wettbewerbsfähigen Dienstleistungen der Luxemburger Banken zu erhalten.

Weiter schreibt die Zeitung, dass der damalige Kauf nur durch Zuflüsse von Geldern aus einer Gesellschaft aus Panama möglich war. Hinter der Gesellschaft steckte ein ehemaliger Direktor der Firma, die La Voix du Nord verkauft hatte. An der Herkunft der Gelder gebe es aber nichts auszusetzen. Sie sei „irréprochable“, wie Deloitte Luxembourg bezeugt habe, wird Marchand weiter zitiert.

2014 gründete die Rossel-Gruppe (mit einem Partner) dann eine weitere Gesellschaft namens „Nice Matin Invest“ in Luxemburg, schreibt Le Soir weiter. Für diese Gründung habe es laut Marchand ähnliche Gründe gegeben wie bei der vorher genannten. Die Luxemburger Gesellschaft ermögliche ein besseres Risiko-Management, Finanzierung und Zusammenarbeit mit dem französischen Partner usw.

Sehr wettbewerbsfähig

Der aufmerksame Leser könnte glauben, Luxemburgs Finanzminister sei auf Werbetour für den Finanzplatz. Und weiter: „Luxemburg war schon immer sehr wettbewerbsfähig gewesen.“ Dabei erwähnt er die Banken, die Verwaltungskosten und die Aufsichtsregeln. Die Strukturierungen über Luxemburg hätten keine steuerlichen Folgen gehabt, behauptet er weiter. Letztes Jahr wurde die Luxemburger Gesellschaft aufgelöst.

Zum Abschluss behauptet er, diese Luxemburger Holdings seien nicht aus vermögenstechnischen („fins patrimoniales“) oder aus Gründen der Kontrolle gegründet worden. Diese Holdings seien einfach Filialen der in Belgien beheimateten Rossel-Gruppe.

Einerseits gilt es zu bemerken, dass es von journalistischer Ehrlichkeit zeugt, sich auch mit den eigenen Geschäftspraktiken zu beschäftigen – und diese auch zu veröffentlichen. Andererseits wird dem Leser der Eindruck vermittelt, dass bei den eigenen Geschäften in Luxemburg nichts Anstößiges zu finden ist. Dabei handelt das Mutterhaus von Le Soir eigentlich nicht viel anders als die von der Zeitung angeprangerten Unternehmen oder Gewerkschaften. Rossel nutzt einfach das effiziente Geschäftsumfeld, das Luxemburg bietet. Aber wenn andere das Gleiche tun, dann sieht die Zeitung ethische Probleme.

Serenissima en Escher Jong
1. April 2018 - 8.44

Das Luxembourg bashing geht immer weiter mal die Belgier, dann die Franzosen usw...man sollte all diesen Leuten mal sagen dass sie ihr eigenes Haus mal in Ordnung bringen sollten bevor sie über den Nachbarn herfallen.....auch in Belgien gibt es Steuer Magouillen und sogar in Frankreich kann man das eine oder andere Ding drehen...nur die kleinen Steuerzahler die haben nicht davon in keinem dieser Länder.......wir müssen immer schön brav blechen...