„Wenn es nichts wird, braten wir eine Grillwurst“

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Georges Jacobs will eine "En Marche"-Bewegung in Luxemburg gründen.

Georges Jacobs ist kein Unbekannter in Luxemburg. Als Präsident des Jägerverbandes positioniert er sich immer wieder mit medienwirksamen Aussagen und sucht die Konfrontation mit Politikern. Das scheint ihm aber nicht mehr zu genügen. Jacobs will sich stärker einmischen und strebt die Gründung einer Partei an. Am Wochenende schaltete er eine Anzeige im Luxemburger Wort, in der er erklärte, dass er eine Bewegung nach dem Vorbild der französischen „La République en Marche“ ins Leben rufen will und dafür nach Unterstützern sucht.

Dass Emmanuel Macron in Frankreich gerade stark unter Beschuss steht, scheint Jacobs nicht zu stören: „Die Größe eines Mannes misst sich nicht an seinen Erfolgen, sondern an den Problemen, die er überlebt“, sagt er. Auch sonst findet Jacobs im Gespräch mit dem Tageblatt nur wohlwollende Worte für den französischen Präsidenten.

„Ich bin ein Bewunderer von Etienne Schneider“

Neben dem Format sollen auch die Ideen von Macron übernommen werden. „Die Bewegung soll stark proeuropäisch sowie gesellschaftspolitisch freiheitlich sein“, sagt er. Auch soll „aus jedem Luxemburger ein potenzieller Unternehmer gemacht werden“. Dafür müsse der Aspekt der Partei auf Dauer überwunden werden, weil er Energie koste und keinen Mehrwert generiere.

Neben Macron nennt der Allgemeinmediziner aus Colmar-Berg auch den luxemburgischen Vizepremier- und Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) als eines seiner großen Vorbilder. In einem Interview hatte Schneider vor einem halben Jahr auf eine Frage zu „En Marche“ geantwortet, dass er sich bei einem Sieg der CSV bei den Parlamentswahlen im Oktober ein linkes Bündnis vorstellen könne, um den konservativen Parteien entgegentreten zu können. Die Idee verlief im Sand, weil die anderen Parteien skeptisch waren.

Doch bei Jacobs kam sie an. „Ich bin ein Bewunderer von Etienne Schneider, und wenn so ein intelligenter Mann darüber nachdenkt, dann muss an der Idee etwas dran sein“, schwärmt Jacobs.

„Jetzt oder nie“

Bisher haben sich 40 Personen gemeldet. „Nicht nur Sympathisanten, sondern auch Menschen, die ernsthaft mitarbeiten wollen“, sagt Jacobs. Das Ziel sei es, Listen in allen vier Bezirken aufzustellen. Dafür bräuchte Jacobs 60 Personen, die bereit sind, zu kandidieren. Bis zum 15. August hat er Zeit, dann müssen die Listen eingereicht werden. Darauf angesprochen, ob es nicht etwas zu spät sei, sagt Jacobs: „Es ist jetzt oder nie.“

Finden sich genug Interessenten, dann soll in zwei Wochen eine Versammlung stattfinden, bei der die weiteren Schritte besprochen werden. Ihm ist bewusst, dass das ganze Unterfangen auch schiefgehen könnte. „Wenn es nichts wird, sind wir zwar traurig, dann haben wir es aber wenigstens probiert“, meint er. „Dann gehen wir zusammen etwas trinken und braten eine Grillwurst.“

Serenissima
27. Mai 2018 - 10.20

Was mehr Parteien was mehr Spass, also sollte man die Sache mal ruhig angehen, der Wähler hat ja dann die Qual am 14.Oktober...und villeicht geschieht dann auch noch ein Wunder und alle klassischen Parteien werden abgewählt werden und in die Wèste geschickt wie in Italien...

Grober J-P.
25. Mai 2018 - 9.32

D'Fëscher an d'Jeeër si Plättelefeeër, Tralala, lalala, lalala, la

German medlar
24. Mai 2018 - 13.46

LOL Wat fir ee Schoss an d'eegent Knéi

Name
24. Mai 2018 - 13.29

Grillwürste sollte man grillen, und nicht braten.

Fred
24. Mai 2018 - 13.03

A wéi e Numm soll déi Partei dann kreien,"En Marche la Monarchie", oder "En Marche la Chasse", Also ob jiddefall emol de Grill eraushuelen, de neien "Napoleon" alueden a wuarden ob déi next Sprangrozessioun.

Pit Senninger
24. Mai 2018 - 5.32

Ouni en charismateschen Leader ewei den Marcon get dat naicht. Schued

Carl Hebichon
23. Mai 2018 - 20.27

„... und braten eine Grillwurst“ Für so eine fortschrittliche Bewegung könnte es doch auch etwas Gesünderes sein (Gemüse, Veggieburger, meinetwegen Steak von Tieren die auf Weide gelebt haben oder eben (wie passend) Wild).

L.Marx
23. Mai 2018 - 18.38

Zum Einreichen der Listen reichen allerdings nicht die 60 Kandidaten. Dazu braucht es laut Wahlgesetz 250 Sympathisanten oder alternativ einen austretenden Abgeordneten. Vielleicht könnte Etienne Schneider da ja helfen. Der "intelligente Mann der schon über die Idee nachgedacht hat" dürfte aber wohl wissen, warum er es beim Denken belassen hat.