Miete frisst Lohn: Wohnen kostet Haushalte mit geringen Einkommen 42 Prozent davon

Miete frisst Lohn: Wohnen kostet Haushalte mit geringen Einkommen 42 Prozent davon
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42 Prozent, also fast die Hälfte, müssen Haushalte mit geringem Einkommen für ihre Wohnung ausgeben. Diese Zahlen wurden vom Statec im Rahmen des internationalen Tages zur Abschaffung der Armut, der gestern begangen wurde, mitgeteilt.

Das statistische Amt beschäftigte sich mit dem Thema der sozialen Kohärenz im Lande und stellte u.a. fest, dass das Armutsrisiko ohne monetäre Sozialtransfers 29 Prozent der Bevölkerung erreicht.

Nach Sozialtransfers beläuft sich diese Quote immer noch auf 18,7 Prozent. Die „Chèques-services“ senken das Armutsrisiko laut Statec um weitere ein bis zwei Prozentpunkte.

Groß- und Kleinverdiener

Die zehn Prozent der Bevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen haben im Schnitt 1.011 Euro pro Monat zur Verfügung, während diese Summe bei den zehn Prozent der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen bei durchschnittlich 8.159 Euro pro Monat liegt.
Alle zehn unteren Prozent erhalten drei Prozent des Gesamteinkommens, die oberen zehn Prozent dagegen 24 Prozent des Einkommenskuchens.

In den Jahren 2005 bis 2017 nutzte das wirtschaftliche Wachstum hauptsächlich den Einkommensstarken, stellt das statistische Amt weiter fest. Besonders die Jahre 2008 und 2009 verstärkten diesen Trend.

Das verbleibende Einkommen der einkommensschwächsten Haushalte, nach Mietzahlungen oder nach Abbezahlen der Kreditraten für das Eigenheim, war 2017 (58 Prozent des Einkommens) niedriger als 2012 (66 Prozent). Die ungleiche Verteilung der Einkommen verstärkt das Armutsrisiko bzw. die Armut im Lande. Auch 2017 schützte Arbeit in Luxemburg nicht vor Armut. Im Vorjahr waren 13,7 Prozent der in Luxemburg wohnenden Arbeiter von Armut bedroht. Diese Gruppe ist prozentual größer als in den Nachbarländern.
Vor staatlichen Interventionen durch Sozialtransfers und Renten belief sich das Armutsrisiko auf 47 Prozent der Bevölkerung; nach Alters- und Hinterbliebenenrenten sank diese Quote auf 29 Prozent.

Weitere Umverteilungsmaßnahmen führten zu dem Armutsrisiko von 18,7 Prozent. Rechnet man den Besitz der Haushalte hinzu, fällt das Risiko, in Armut zu landen, auf 5,7 Prozent der Bevölkerung.

Eine gute Nachricht verbreitete Statec gestern dann noch zum Thema Arbeitslosigkeit: Von allen Arbeitslosen, die im dritten Trimester 2017 ohne Beschäftigung waren, befanden sich ein Trimester später nur noch 39 Prozent in dieser Lage.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Arbeitslosen, innerhalb der kommenden Monate einen Job zu finden, liegt bei immerhin 46 Prozent.

Alle erwähnten Zahlen sowie weiteres Material können im gestern veröffentlichten Bericht „Travail et cohésion sociale“ nachgeschlagen werden (hier Download als PDF).

Dagobert Duck
17. Oktober 2018 - 21.13

"Abschaffungder Armut" ?? Mit unserem kapitalistischen Globalisierungssystem made in USA? Das ist eine Illusion. "Wir sollten die Chancen nutzen die die Globalisierung uns bietet." waren die Worte der Pfarrerstochter aus der Uckermark,sprich Angela Merkel. Und sie hat 6000.000 Arbeitslose zu verköstigen,Hartz4-Leute die 340€ im Monat bekommen.Im selben Moment schafft ein Josef Ackermann 6000 Arbeitsplätze bei der Deutschen Bank ab. Dafür bekommt er ein astronomisches Gehalt das man in der Öffentlichkeit nicht nennen darf. Ein Wiedeking,Manager von Porsche verdient im Jahr 80.000 000 Euro und macht nebenbei noch dubiose Geschäfte mit Aktien. So bekämpft man Armut. Mit der berühmten "Freien Marktwirtschaft", und die bestimmt auch die Wohnungspreise,haben wir ein Problem für alle die nicht mithalten können. Luxemburg wird zu einer Insel für die oberen 10.000,damit sollte man sich abfinden. Oder?

Jean
17. Oktober 2018 - 13.36

"Chèques-service, vélo, Tram, Pappecongé + reduzéiert Taxen op Tampon’en." Den Problem ass dass dovunner net jiddereen profitéieren kann.

Jang
17. Oktober 2018 - 13.03

Luxusbuerg wird immer mehr ein Riesenproblem für Kleinverdiener und Mittelständler. Eine Lösung seitens der Politik ist nicht in Sicht und wird es auch nie geben. Armseliges Luxusburg.

Patrick W.
17. Oktober 2018 - 10.01

Fir d' Wunnen quasi 50 % vum salaire ausginn... Dofir hu mer elo: Chèques-service, vélo, Tram, Pappecongé + reduzéiert Taxen op Tampon'en. That's the way it is.

SM
17. Oktober 2018 - 9.48

Wenn man das ermittelte lebensnotwendige Mindesteinkommen der STATEC-Studie (für einen 1-Personenhaushalt) zugrundelegt, gehört der RMG/REVIS um 600 Euro erhöht! Und dementsprechend auch der Mindestlohn!

Le républicain
17. Oktober 2018 - 8.52

Vielleicht kümmert sich dann endlich die neue Regierung um diese Thematik...? Bezahlbarer Wohnraum schaffen sollte die Priorität der neuen Regierung sein....