Welchen Kurs nimmt „Irma“ jetzt?

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Mit mehr als 300 Stundenkilometern fegt Hurrikan "Irma" über die Karibik hinweg. Ganze Küstengebiete sind zerstört.

Der Hurrikan der Kategorie fünf bewegt sich auf den US-Staat Florida zu. Welchen Kurs „Irma“ nehmen könnte, haben die Experten des US-Hurrikanzentrums berechnet.

  • Am Mittwoch um etwa 1.00 Uhr Ortszeit (7.00 MESZ), zog „Irma“ über die Karibikinsel Barbuda, mittags hatte der Sturm die Jungferninseln erreicht, am Mittwochabend war der Sturm nördlich des US-Außengebiets Puerto Rico.
  • Am Donnerstag um 2.00 Uhr morgens (8.00 MESZ) befand sich das Zentrum des Hurrikans 225 Kilometer nordwestlich von Puerto Ricos Hauptstadt San Juan.
  • Etwa um 20.00 Uhr Ortszeit (Freitag 2.00 MESZ) könnte „Irma“ die britischen Turks- und Caicosinseln erreicht haben.
  • Setzt „Irma“ seinen bisherigen Kurs fort, würde der Sturm dann weiter Richtung Nordwesten und sich zwischen den Bahamas und der Nordküste der Dominikanischen Republik und Haiti bewegen. Um 20.00 Uhr Ortszeit (2.00 MESZ Samstag) könnte der Sturm nördlich von Kuba sein.
  • In den darauffolgenden 24 Stunden zieht „Irma“ den Prognosen zufolge weiter im Norden von Kuba in Richtung Florida. Die ersten Ausläufer könnten den US-Staat demzufolge am Samstag um 20.00 Uhr (2.00 MESZ Sonntag) erreichen.
  • Die Voraussagen werden ungenauer, je weiter sie in die Zukunft gehen. Bis Sonntagabend 20.00 Uhr (Montag 2.00 MESZ) sieht das Hurrikanzentrum den Sturm auf der Höhe der Stadt Palm Beach.
  • 24 Stunden später könnte „Irma“ sich entlang der US-Ostküste bis zur Grenze der Bundesstaaten Georgia und South Carolina bewegt haben.

Der extrem gefährliche Hurrikan hat in der Karibik mindestens zehn Menschen in den Tod gerissen und schwere Schäden angerichtet. Das US-Außengebiet Puerto Rico kam wohl vergleichsweise glimpflich davon: Der Wirbelsturm zog im Norden an der Insel vorbei und bewegte sich in Richtung der Insel Hispaniola und der Bahamas. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen könnten in den kommenden Tagen bis zu 37 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Hurrikans betroffen sein.

Auf der Insel Barbuda kam ein Baby ums Leben, sagte der Regierungschef von Antigua und Barbuda dem Sender ABS. Barbuda sei praktisch unbewohnbar geworden, „Irma“ habe dort 95 Prozent aller Häuser zerstört oder beschädigt. „Es ist herzzerreißend. Die ganze Insel steht unter Wasser“, sagte Gaston Browne. Auf Barbuda leben knapp 2.000 Menschen. Die Insel war von dem Hurrikan der höchsten Kategorie fünf direkt getroffen worden.

Im britischen Überseegebiet Anguilla kam ebenfalls ein Mensch ums Leben. Auf den französischen Karibikinseln Saint-Barthélemy und Saint-Martin starben acht Menschen. 23 Menschen seien verletzt worden, sagte der französische Innenminister Gérard Collomb am Donnerstag dem Radionachrichtensender Franceinfo.

„Es ist eine große Katastrophe. 95 Prozent der Insel sind zerstört“, sagte der Präsident des Territorialrats von Saint-Martin, Daniel Gibbs, in Radiosender RCI. Auch auf Saint-Barthélemy, das bei Urlaubern auch als Luxusinsel St. Barth bekannt ist, gab es schwere Schäden. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron kündigte finanzielle Hilfe an.

In Puerto Rico suchten 4.200 Menschen Schutz in Notunterkünften. Fast eine Million Menschen waren ohne Strom, 80.000 ohne Wasser, berichtete die Zeitung El Nuevo Dia. Obwohl der Sturm nicht direkt über die Insel zog, war Puerto Rico Sturmböen von mehr als 150 Kilometern pro Stunde ausgesetzt. Bäume wurden umgerissen, es gab Schäden durch Überschwemmungen.

„Irma“ ist der schwerste jemals in der Region registrierte Tropensturm mit Spitzen-Windgeschwindigkeiten von 290 Kilometern pro Stunde. Der Sturm bewegte sich mit 26 Kilometern pro Stunde Richtung West-Nordwest.

Mit „Irma“ ist die Gefahr aber nicht vorbei: Dahinter zog Hurrikan „José“ auf die Kleinen Antillen zu. Hurrikan „Katia“ im Golf von Mexiko erreichte am Mittwoch Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte. Die mexikanische Regierung gab eine Warnung heraus.