Weidmann will nicht Präsident werden

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Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat kein Interesse daran, Nachfolger von Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, zu werden. Draghis Amtzeit endet in zwei Jahren. Er sei Zentralbanker und kein Politiker, sagte Weidmann in einem am Wochenende in der französischen Wirtschaftszeitung „Les Echos“ erschienenen Interview. Auch die Frage, ob wenn schon nicht er, dann ein anderer Deutscher Nachfolger von Draghi werden sollte, wies Weidmann zurück. „Das sind sterile Diskussionen, die nirgendwohin führen“, sagte er.

Weidmann zeigte sich skeptisch gegenüber Forderungen nach einem gemeinsamen Budget der Eurozone und einer Teilung der Risiken. „Das sind keine Ziele an sich. Man muss vorher darüber reden, welche Verantwortlichkeiten besser auf europäischer Ebene gelöst werden können und welche besser auf nationaler Ebene. So lange wie Mitgliedsstaaten in ihrer Finanzpolitik souverän sind, sind sie auch für ihre Schulden verantwortlich“, wies Weidmann die Idee einer Vergemeinschaftung der Schulden durch ein europäisches Budget zurück.

Macrons Ansatz ist vielversprechend

„Bestimmen wir, was wir gemeinsam tun wollen und erklären, warum das nötig ist, welche Vorteile wir daraus ziehen können. Ich glaube im Übrigen, dass die Stärke der Europäischen Union aus der Stärke ihrer Mitglieder kommt. Jeder muss sein Haus erst selbst in Ordnung bringen“, sagt Weidmann.

Beeindruckt zeigte sich der Präsident der Deutschen Bundesbank von der Geschwindigkeit, mit der der französische Staatspräsident Emmanuel Macron Reformen in seinem Land umsetzt. „Der Ansatz, den er gewählt hat, scheint mir viel versprechend zu sein“, sagte er. „Er ist ein Beitrag zur Verringerung der strukturellen Arbeitslosigkeit. Er flexibilisiert einerseits den Arbeitsmarkt und schützt andererseits den Einzelnen. Das entspricht in etwa dem, was wir in Deutschland vor einiger Zeit gemacht haben.“

Serenissima, en Escher Jong
5. November 2017 - 9.45

Verständlich, denn jetzt den ganzen "Schxxx" wieder hin zu kriegen den Herr Draghi mit seiner Politik der massiven Käufe von Wertpapieren angerichtet hat, zuzüglich der 0 Zinspolitik auf den Einlagen bei der EZB, ist eine wahre Herkulesaufgabe, wie beim König Augias: den Saustall auszumisten den Goldman Sachs Absolvent Draghi in dem Euro-Europa angerichtet hat .........

Fantastico
5. November 2017 - 9.18

Dass Weidmann das EZB-Amt als politisches Amt versteht, ist dessen prinzipiellem/vertragsmäßigem Ruf der politischen Unabhängigkeit nicht gerade förderlich! Nichtsdestotrotz braucht es einen Kandidaten der Draghis Negativzinspolitik zurückdreht!