Wegen Hitze: Weltkriegsgranate explodiert bei Saarburg

Rund 70 Jahre schlummerte sie im Waldboden – dann ging sie hoch. Eine Phosphorhandgranate aus dem Zweiten Weltkrieg hat sich offenbar bei Zerf selbst gezündet. Der Grund? Die extreme Hitze.

Ein Autofahrer hat am Dienstag um 17 Uhr bei seiner Fahrt über die Landstraße 142 zwischen Zerf und Weiskirchen ein Feuer im Wald bemerkt und die Feuerwehr verständigt. Die Brandschützer stellten fest: Eine im Erdreich liegende Phosphor-Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg hatte sich selbst entzündet. Auslöser war offenbar die lang andauernde Hitze.

Laut Polizei lag die kleine Bombe seit dem Krieg im Straßengraben neben der L 142. Das Feuer hielt sich in Grenzen und breitete sich nur auf eine Fläche von zwei Quadratmetern aus.

Der Kampfmittelräumdienst konnte die Metall-Hülle der Granate nach dem Löschen sichern und abtransportieren, die Feuerwehr entsorgte die abgebrannten chemischen Bestandteile. Die Landstraße musste für vier Stunden gesperrt werden.

Zuletzt ging bei Saarburg im April eine Phosphorgranate aus dem Krieg hoch. Der Sprengkörper explodierte auf einer Baustelle in Irsch, als ein Bagger sie mit seine Schaufel traf.

Die Explosivität von Phosphor wurde bereits im Ersten Weltkrieg genutzt. Im Zweiten Weltkrieg setzten Deutschland, die USA und Großbritannien Phosphorbomben ein. Die Sprengsätze stellen auch heute noch eine große Gefahr dar, weil sich das Material allein durch den Kontakt mit Luft entzündet. Schon ein leichter Kontakt mit dem brennenden Phosphor verursacht bei Menschen schwere Verbrennung, auch die entstehenden Dämpfe sind giftig. Besonders makaber: Die Bombenbauer mischten den Phosphor mit Kautschuk, damit die brennende Masse am Körper klebt. Der Einsatz von Phosphorbomben ist heute verboten – allerdings nur gegen Zivilpersonen.

sen