„Was wollen wir uns noch zumuten?“

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Debatte über Entwicklung des Landes gefordert und versprochen

29 Mal fand die Oeko-Foire statt, dieses Jahr verzichtet das „Mouvement écologique“ auf die ökologisch-ökonomische Veranstaltung in den Messehallen und beschränkt sich auf eine intimere Veranstaltung im und am Oekozentrum Pfaffenthal.

Auf die traditionelle programmatische Ansprache verzichtete die Präsidentin des „Méco“, Blanche Weber, allerdings nicht und warf gestern vor interessiertem und verstärkt präsentem politischen Publikum eine Reihe von Fragen auf, die teils von Nachhaltigkeitsminister François Bausch recht prompt beantwortet wurden.

Im Zentrum ihrer Überlegungen stand die künftige Gestaltung des Landes, dies – Kommunalwahl oblige – auch auf Gemeindeebene. Die Kommunen seien von zentraler Bedeutung in diesem Prozess. Auf dieser Ebene könnten nachhaltige Modelle entwickelt und gelebt werden. Die Notwendigkeit der Bürgerbeteiligung, auf dieser und auf nationaler Ebene, war eines der Themen der Ansprache.

Keine konkreten Vorschläge von den Parteien

Die grundsätzlichen Entscheidungen über die Zukunft, etwa in den Bereichen Wohnen, Transport usw., würden allerdings nur halbherzig und wenig konsequent getroffen werden, so Weber. In Wahlkampfzeiten falle auf, dass viele Versprechen gemacht würden; so ziemlich jede Partei wolle gegen die dramatische Wohnungssituation vorgehen, konkrete Vorschläge über diese Absichtserklärungen hinaus seien allerdings kaum zu hören. Es würden sich dabei eine Reihe pertinenter Fragen stellen, die einer Antwort harrten.
Als Beispiele nannte die Präsidentin die offenen Themenbereiche: Wie werden wir künftig mit Besitzern leerstehender Häuser oder brachliegenden Baulands umgehen? … Wollen wir eine konsequente Landesplanung oder den Erhalt der Rechte Einzelner? … Wie weit dürfen wir in das Schalten und Walten der Wirtschaft eingreifen?

Das beständige Wachstum des Flughafens, aber auch die geplante Niederlassung des Internet-Giganten Google hinterfragt die Umweltorganisation (praktisch als Einzige) denn auch kritisch.

Das Nachhaltigkeitsministerium, das einige positive Akzente setzte (Tram, Wasserschutz usw.) habe aber im letzten Jahr der Legislatur noch einiges zu erledigen: Das Naturschutzgesetz müsse unbedingt noch durchs Parlament, das Gesetz zum Informationszugang (der Bürger) bei Verwaltungen müsse verbessert werden, ein konsequenter Aktionsplan Pestizide müsse her, das „PIB du bien-être“ als Gegenpart bzw. als Ausgleich zum Bruttosozialprodukt müsse Realität werden und der „Congé associatif“ müsse kommen.

Bausch kündigt Diskussionsrunden an

Minister François Bausch kündigte eine ganze Reihe von Diskussionsrunden an, die regionaler, aber auch nationaler Art sein werden und im Wahljahr 2018 zu einer breiten Zukunftsdebatte führen sollen.

In vier regionalen und einem nationalen „Laboratorium“ sollen jeweils 200 Bürger (aber auch die interessierten ONGs) einbezogen werden, um die Zukunftsgestaltung des Landes zu diskutieren. Die Nachtfluggenehmigungen, so eine weitere Ankündigung Bauschs, würden künftig restriktiver werden. Auch sei eine groß angelegte Kosten-Nutzen-Analyse aller Verkehrsmittel in Planung.

J.C. KEMP
26. September 2017 - 17.28

Verstehen Sie mich nicht falsch. Nicht, dass die Dinger mich stören! Die Cargolux ist ein wichtiger Witschaftsfaktor. Aber es ist Heuchelei pur, zu behaupten, man werde etwas dagegen tun.

Pendeler
25. September 2017 - 18.19

Här Kemp, zu Hepperdang wunt et sich ganz gudd an et muss een ee Wecker hun,soss vergesst een moies op ze stoen.

armand
25. September 2017 - 10.19

@michel konrad - warum man Sie so in die tonne tritt weiss ich nicht. um unser rentenniveau zu halten müssen wir weiter wachsen (leider). dass beim staat, aber nicht nur beim staat, hohe löhne gezahlt werden kann man nachlesen. dass die meisten leute ums verrecken nicht auf ihr dickes auto verzichten wollen (halt!! ich bin die letzten 10 jahre mit der 203 buslinie nach lux-ville zur arbeit gefahren :-(( ) ist auch eine tatsache, sieht man ja auch an den morgendlichen staus.

Jek Hyde
25. September 2017 - 9.58

@ Serenissima. Ganz genau op de Punkt. Et gi leider vill Leit déi net (wëlle) verstoen.

Siggy Siko
25. September 2017 - 6.08

Tja dann trifft es sich gut, dass es Menschen mit Nobelpreise gibt, die sich intelligentere Gedanken über die Zukunft machen. Genau das was sie den Grünspechten vorwerfen, trifft auf sie zu, nämlich ideologische quasi religiöse Vernebelung. Die Konsequenzen ihres Denkens sind Altersarmut, systematische Verteilung des Reichtums von Unten nach Oben, globale Zinssklaverei, Kriege, Migrationswellen,Zerfall der Demokratien und nicht zuletzt ein ökologischer Supergau. Nun besitze ich keinen Diplom. Ich besitze aber Augen, Ohren und auch ein Gehirn!

Alexa
24. September 2017 - 22.26

Sorry mä dat sinn Folgen vun äerer messlongener Politik Doe Parteien und Staatsoberhaupten sinn do no hirem Landsléit ze kucken aan dat et Deitschland gutt geet virunallem den Deitschen

Carlo
24. September 2017 - 20.05

Kompliment dass Dir Iech d'Zäit huelt, nach op esou e populistesche Wischwasch eng klug Äntwert ze schreiwen.

Den Pingelechen
24. September 2017 - 19.05

@jeannosch Genau dat,esou ass d'Wiirklechkéet !

J.C. KEMP
24. September 2017 - 17.27

ad 'Nachtflug': jede Nacht starten zwischen 4 und 5 mindestens zwei 747 Cargo Maschinen. Man kann sich auf flightradar sehr gut darüber ins Bild setzen. Zielflughafen liegt in China, jede Nacht, Herr Minister, könnten diese Maschinen nicht am Tag starten? Vermutlich nicht, dann wäre die Ankunft mitten in der (chinesischen) Nacht. Entweder sind die Arbeits- oder die Überflugregeln dort strenger.

Serenissima
24. September 2017 - 17.23

Da ich ein ein Diplom in Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft habe und 25 Jahre in Finanzdienstleistungssektor gearbeitet habe kann ich nur bestätigen was auch für jedem mit gesunden Menschenverstand verständlich ist d.h. dass wir Wachstum in der Volkswirtschafts brauchen um weiter zu wachsen, mit Beibehaltung unseres hohen Lebens Niveaus; der Rest ist "day dreaming"; seitens der Grünspechte die in einer anderen Welt zu leben scheinen...

Jeannosch
24. September 2017 - 17.02

@konrad: Vorneweg ich bin kein Grüner, aber Ihren Artikel möchte ich nicht unkommentiert lassen.Ich möchte nicht unhöflich sein, aber einerseits solch populistisches Gezetere der so hohen Staatsgehälter, wobei ich darauf hinweise beim Staat arbeiten sehr viele Menschen mit 2000€ Grundgehalt, 52 W-Kündigung im Krankheitsfalle, nervt.Also differenzieren Sie bitte.Andererseits vertreten Sie die Ansichten der Arbeitgeber, die immer wieder nicht müde werden die Rentenmauer ins Zentrum ihrer Aufrufe zu rücken,doch im Endeffekt den Arbeitnehmer noch mehr ausbeuten wollen.Die dicken Autos hier im Land fährt das Kapital, die des Volkes fahren meistens auf Pump und halten so die Banken und Autohäuser am Leben.Unendliches Wachstum wird es auch nicht geben, die Grenzen werden einmal erreicht sein oder augenblicklich durch die EZB Geldpolitik ,der Wirtschaftswachstumes wegen,geschönt bis die Blase platzt und eine Rezession die konsumfreudigen Bürger, die geldgierigen Arbeitgeber, die immer lächelnden Politiker auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

michel konrad
24. September 2017 - 16.08

Heuchlerisch. Diejenigen die am meisten die Früchte ernten von dem Wachstum, gehen auf die Barrikaden. Hohe Pensionen, hohe Gehälter im öffentlichen Dienst müssen finanziert werden. Leider wissen die Wenigsten von denen wie VWL funktioniert. Volkswirtschaftslehre. Damit Luxemburg nicht in die Rentenmauer hinein rast wie sonnst wo in der EU, brauchen wir - leider - Wachstum. Umweltschutz und dicke Renten vertragen sich so schlecht wie Umweltschutz und dicken Autos. Ausnahmen mal dagelassen; die bestãtigen ja bekanntlich die Regel.