Von Tops und Flops: So lief die Hinrunde in der BGL Ligue für die Vereine

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13 Spieltage, 308 Tore, 45.164 Zuschauer. Die Hinrunde der BGL Ligue ist vorbei. Die Jeunesse ist der überraschende Tabellenführer, Düdelingen kämpfte mit den Europa-League-Strapazen und im Keller sieht es sehr düster für RM Hamm Benfica und Rümelingen aus. Eine Bilanz.

Die Top-Vereine

1. Platz: Jeunesse Esch (29 Punkte, 27:12 Tore): Die Überraschung der Saison. Von Beginn an lief es bei der Jeunesse. Der Sieg im Derby gegen die Fola (erster Erfolg seit 2012) verlieh Flügel und die drei Punkte im Spitzenspiel gegen den F91 stärkten das Selbstbewusstsein. Offensiv lief es wie am Schnürchen und die Abwehr kassierte erstaunlicherweise wenig Gegentore. Einziger Wermutstropfen: die 0:5-Schlappe zum Hinrundenabschluss in Niederkorn: Aber: Der Rekordmeister ist wieder ein Titelkandidat und das tut der BGL Ligue gut. Die Rückrunde wird ein Kampf werden und es wird sich zeigen, wie stark die Schwarz-Weißen wirklich sind.

Spieler der Hinrunde: Antonio Luisi. Er erwachte bei der Jeunesse wieder zum Leben.

2. Fola Esch (27, 32:13): Nur aufgrund eines phänomenalen Schlussspurts bekommt der zweite Escher Verein eine grüne Ampel in der Analyse. Die Fola startete mit drei Niederlagen in die Saison. Leidtragender war Trainer Thomas Klasen, der entlassen wurde. Jeff Strasser führte sein altes neues Team wieder zur gewohnten Konstanz. Sieben Siege in Folge holte die „Doyenne“ zuletzt, das Offensiv-Duo Hadji-Bensi trifft nach Belieben und die Abwehr verdient ihren Namen (vier Gegentore seit dem 1. Oktober).

Spieler der Hinrunde: Stefano Bensi. Wer nach zwei Kreuzbandrissen eine solche Form aufweist, verdient Respekt.

5. FC Déifferdeng 03 (23, 18:12): Der Neustart gelang den Differdingern besser als gedacht. Früher stand die Marke D03 für erfrischenden Offensivfußball, heute für brutale Effizienz. Die erfahrene Abwehrreihe mit gestandenen Differdingern wie Mathias Jänisch und Tom Siebenaler ist nur schwer zu überwinden und vorne wird die Last auf mehrere Schultern verteilt. Trotzdem scheint der Fusionsverein unter den besten fünf Mannschaften des Landes die schlechtesten Karten für eine Teilnahme an der Europa League zu besitzen.

Spieler der Hinrunde: Mathias Jänisch. „Mister Zuverlässig“ ist auch in dieser Saison der Dauerbrenner.

Das Mittelmaß

3. F91 Düdelingen (26, 39:21): Auch wenn die Meisterschafts-Ampel derzeit auf Orange steht, ist Düdelingen alles andere als Mittelmaß. Der F91 qualifizierte sich als erste luxemburgische Mannschaft für die Gruppenphase der Europa League und machte viel Werbung für die BGL Ligue im Ausland. Wegen der Doppelbelastung aus Meisterschaft und Europapokal waren die Leistungen in der BGL Ligue jedoch sehr sprunghaft. Besonders auffällig: Düdelingen kassierte in 13 Partien 21 Gegentore und verließ dreimal den Platz als Verlierer. In der Rückrunde tanzt der Verein von Noch-Mäzen Flavio Becca jedoch nur noch auf einer Hochzeit. Bei der Kaderstärke wäre alles andere als der fünfte Titelgewinn in Folge eine große Überraschung.

Spieler der Hinrunde: Danel Sinani. Hat in den letzten Monaten internationales Niveau bekommen.

4. Progrès Niederkorn (25, 29:17): Wie die Fola kam auch Niederkorn erst zum Schluss und nach dem Trainerwechsel (Serredszum und Wolff für Amodio) so richtig in Fahrt. Vor allem die schlechte Form von Stürmer Aleksandre Karapetian machte dem Progrès lange zu schaffen. Seit es beim 30-Jährigen wieder läuft, geht es auch für die Gelb-Schwarzen bergauf. Durch den 5:0-Sieg gegen die Jeunesse ist Niederkorn wieder auf Kurs und hat sich im Kampf um die Europa-League-Plätze bestens positioniert.

Spieler der Hinrunde: Sébastien Thill. Vier Tore und sechs Vorlagen sprechen Bände.

6. Racing FC Union Lëtzebuerg (22, 22:13): The best of the rest. Der Racing spielte sehr lange vorne mit. Zwischenzeitlich nahm die Grettnich-Elf Platz zwei ein. An den letzten drei Spieltagen holte der Hauptstadtverein jedoch nur einen Punkt und stürzte auf Rang fünf ab. Insgesamt kann man beim Racing jedoch mit der Hinrunde zufrieden sein. Konstanz ist in Luxemburg kein Fremdwort mehr. Gespannt darf man sein, wie der Racing sich nach der Winterpause präsentieren wird. Grettnich rückt ins zweite Glied und die Mannschaft wird ab Januar von Profitrainer Frank Defays betreut.

Spieler der Hinrunde: Laurent Agouazi. Der Ex-Profi gibt dem Mittelfeld mehr Durchschlagskraft.

7. Union Titus Petingen (18, 16:26): Mit einem schwächeren Kader als vergangene Saison hat Petingen eine bessere Hinrunde gespielt als 2017/18 (15 Punkte nach 13 Partien). Der Fusionsverein ist auch in dieser Saison Mittelmaß und das führte dazu, dass Trainer Baltemar Brito in der Kritik stand und gestern entlassen wurde. Auch sein Nachfolger wird es schwer bekommen, denn der Kader gibt nicht genügend Qualität her, um mit den Spitzenteams zu konkurrieren. In der Rückrunde wird es für Petingen darum gehen, schnellstmöglich die zwölf fehlenden Punkte zu sammeln, die traditionell zum Klassenerhalt reichen.

Spieler der Hinrunde: Filip Bojic. Der Mittelfeldregisseur war auch der gefährlichste Petinger (4 Tore, 2 Assists).

8. UNA Strassen (16, 23:23): Durch einen Schlussspurt und drei Siege in Folge hat sich der Vorstadtverein von den Abstiegsplätzen entfernt. Wichtig: Die Erfolge gelangen gegen direkte Konkurrenten. Und eigentlich dürfte Strassen auch nichts mit dem Kampf gegen den Abstieg zu tun haben, denn die Qualität der Mannschaft reicht, um einen gesicherten Mittelfeldplatz in der Rückrunde anzustreben.

Spieler der Hinrunde: Ralph Schon. In dieser Saison konstant auf hohem Niveau.

9. US Mondorf (15, 20:21): Die Badstädter sind der Prototyp des Mittelfeldvereins. Auch in dieser Saison sind die Mondorfer jenseits von Gut und Böse. Der Trainerwechsel von Arno Bonvini zu Paulo Gomes wurde gut verdaut. Vor allem in den letzten Wochen griff die Methode des Portugiesen gut und wichtige Duelle gegen die Kellerkinder konnten gewonnen werden. Auch die Abgänge von Spielmacher Dejvid Sinani, Omar Natami und Samir Ketlas wurden gut kompensiert, so dass Mondorf wieder in Richtung Mittelfeldplatz steuert.

Spieler der Hinrunde: Marwane Benamra. Die Überraschung aus Frankreich trifft wie am Fließband.

10. Etzella Ettelbrück (15, 16:22): Der Aufsteiger ist auf Kurs und das Potenzial und die Konstanz der Mannschaft müssten reichen, um am Ende den Abstieg zu vermeiden. Die beiden Angreifer Mefail Kadrija und Kevin Holtz haben bewiesen, dass sie sich auch eine Etage höher durchsetzen können. Sorgen bereitete Trainer Claude Ottelé zuletzt die Abwehrreihe, die in den vergangenen fünf Spielen 13 Gegentore zuließ. Verlassen können sich die Ettelbrücker auf ihre Heimstärke. Zehn der 15 Punkte wurden „um Däich“ geholt.

Spieler der Hinrunde: Kevin Holtz. Hat sich in der BGL Ligue etabliert und macht größere Vereine auf sich aufmerksam.

11. Victoria Rosport (12, 16:29): Das Wagnis, erstmals einen Trainer nach Rosport zu holen, der nicht Deutsch spricht, ging vor allem zu Beginn der Saison auf. Pedro Resende profitierte auch davon, dass er mit Aleksandar Biedermann einen treffsicheren Stürmer zur Verfügung hatte. Der Victoria gelangen ein paar Überraschungsmomente wie der 2:1-Sieg gegen Niederkorn oder die Unentschieden gegen die Jeunesse (1:1) und Düdelingen (2:2). In den letzten fünf Partien sammelte Rosport aber nur einen Punkt und verabschiedete sich deshalb mit einer negativen Note in die Liga-Winterpause.

Spieler der Hinrunde: Aleksandar Biedermann. Seine acht Tore halten die Victoria im Rennen gegen den Abstieg.

Die Flop-Vereine

12. US Hostert (12, 14:32): Dass es sehr schwer werden würde, war klar. Die letztjährige Überraschungsmannschaft und Pokalfinalist verlor in der Sommerpause mit Achraf Drif, Thomas Battaglia und Guillaume Mura drei absolute Leistungsträger. Zudem verließ Abwehrspieler Julien Bertoux den Verein aus persönlichen Gründen in der laufenden Saison. Von Beginn an waren die „Gréngewalder“ in den Kampf gegen den Abstieg verwickelt, gingen aber in den meisten Duellen gegen direkte Konkurrenten als Sieger vom Platz. Die Erfahrenheit einiger Akteure wie Eric Hoffmann, René Peters oder Aldin Dervisevic könnte am Ende den Ausschlag geben und den Klassenerhalt sichern.

Spieler der Hinrunde: René Peters. Mit 37 Jahren noch immer Leistungsträger und Vorbild.

13. RM Hamm Benfica (9, 16:27): Rien ne va plus: So könnte man mit einem Satz die letzten Wochen der „Benfiquistas“ resümieren. Zwei Punkte aus sieben Spielen gab es zuletzt. Trainer Dan Santos konnte das Ruder nicht herumreißen, weil viele Spieler aus unterschiedlichen Gründen fehlten. Vom Potenzial her verfügt die Mannschaft vom Cents jedoch über den stärksten Kader aller Abstiegskandidaten. Aber das war auch der Fall, als RM Hamm Benfica im Mai 2014 den bitteren Gang in die Ehrenpromotion antreten musste.

Spieler der Hinrunde: Paulo Arantes. Der vielseitige Portugiese ist einer der besten Verteidiger der BGL Ligue.

14. US Rümelingen (8, 20:40): Von Beginn an wurde Rümelingen als schwächste Mannschaft der BGL Ligue eingeschätzt. Der Verein von Präsident Gérard Jeitz entschied sich vor der Saison für die Konstanz und gegen viele Neuzugänge. Frei nach dem Motto: Schaffen wir den Klassenerhalt, ist es ein Erfolg, steigen wir wieder ab, ist es kein Beinbruch. In der Rückrunde muss Rümelingen rund 20 Punkte holen, um doch noch einen Relegationsplatz zu erreichen. Unmöglich ist das nicht, unwahrscheinlich aber trotzdem.

Spieler der Hinrunde: Jules Diallo. Steuerte drei wichtige Tore zu den zwei Saisonsiegen bei.