Von Köchen und Kammern

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„Inscrire la profession de cuisinier sur la liste des activités artisanales n’est pas une bonne idée“, titelt Horesca-Generalsekretär François Koepp sein Editorial in der jüngsten Ausgabe des Verbandsblatts.

Handelskammer und Horesca, meint Koepp, würden sich deutlich von einer Initiative distanzieren, mit der die Köchevereinigungen Vatel-Club und Euro-Toques versuchen würden, den Beruf des Koches, ähnlich wie in Frankreich geschehen, als Handwerk zu definieren.

Dabei gehe es nicht darum, die (meist angestellten) Köche zu gewinnen, sondern in erster Linie um den Versuch, den Hotel- und Gaststättenverband bzw. seine Mitglieder von der Handelskammer loszulösen und diese der „Chambre des métiers“ anzugliedern.
Solche Versuche habe es bereits in der Vergangenheit gegeben. Diesmal sei die Offensive ohne Rücksprache mit den Verantwortlichen des Sektors geschehen, schreibt Koepp weiter im Editorial und erklärt im Gespräch, die „Fédération nationale des hôteliers, restaurateurs et cafetiers“ fühle sich durchaus wohl in der Handelskammer; ein Wechsel würde keineswegs angestrebt und würde nicht den Realitäten entsprechen. Nur etwa 200 Betriebe der Branche würden von Köchen geführt; die anderen mehr als 1.000 von Geschäftsleuten.

„Gewinnmargen verschwinden“

Gegen den Wechsel würden u.a. auch die höheren Kosten sprechen, die sowohl bei Mitgliedsgebühren als auch bei der Ausbildung anfallen würden. Alles, was die Gewinnmarge der Betriebe weiter einschränkt, würde er ablehnen, meint Koepp. Diese sei ohnehin nur mehr verschwindend gering und bewege sich bei lediglich sechs bis acht Prozent. Eine Ausnahme würden die chinesischen und italienischen Restaurants darstellen, die auf 20 bis 24 Prozent kommen könnten.

Jede weitere finanzielle Belastung riskiere für Betriebe fatal zu werden. Außerdem befürchte der Verband, dass seine Anliegen in einer größeren Entität eher vernachlässigt werden könnten bzw. dass die Horesca in Krisenzeiten zum „Bauernopfer“ werden könnte.
Kurz: Der Verband möchte keinen Wechsel und sieht den Vorstoß von Euro-Toques und Vatel-Club als Versuch, via Fragebogen einer Minderheit von Köchen den Status quo im Sektor aufzuheben.

„Keine Arbeitnehmervertretung“

Die Horesca sei nicht dafür da, die Interessen der Angestellten zu verteidigen, sagte ein sehr offener Generalsekretär, dafür gebe es die Arbeitnehmerkammer. Er wisse, dass die Löhne in dem Sektor recht niedrig seien, dennoch müsse man bedenken, dass die Branche immer noch Arbeitsplätze schaffe und viele Menschen in ihren Betrieben beschäftige, die sonst keinen Job finden würden.

Daneben würden sich weitere Probleme, wie jene der Ausbildungsberechtigung von Handwerkern der Kategorie B (in die Köche fallen würden), stellen: Lehrplätze würden unweigerlich verloren gehen, die Frage nach der Unterbringung von Praktikanten der Hotelfachschule würde sich stellen. Das aktuelle Ausbildungssystem für Köche (DAP und DT) sei zudem eine Garantie für Qualität und hohe technische Perfektion. Die Position der Horesca zur Mitgliedschaft von Köchen in einer Berufskammer bleibt damit klar ablehnend.

Peter Mutschke
6. November 2017 - 18.27

Herr Klautchen Dafür braucht man keinen Koch. Das kann jeder Dummy.Es wird auch vielerorts so gemacht aber ein Koch würde das nie so machen.Das ist unter ihrer Berufsehre.Ja so was gibt es noch.

de Klautchen
6. November 2017 - 17.58

De Patron mus spueren fir de Leasing vum Aston M.

Jeannot
6. November 2017 - 14.51

Si si Kënschtler! Si huelen e Biftek, behandelen en mat Hëtzt, sou dass et entweder ze vill oder net genuch duerch ass, dann nach e bësse gewiermten Zooss aus der Plastikstut aus der Provençale a schonn ass d'Konschtwierk fäerdeg.

Peter Mutschke
5. November 2017 - 19.55

Sorry nicht Loch sondern Koch Nicht Wort sondern Wort. War zu schnell...

Peter Mutschke
5. November 2017 - 19.51

Die meisten Leute haben keine Ahnung von dem was ein Koch leisten muss.Ihn als einen Verarbeiter von Rohstoffen zu nennen ist eine grobe Beleidigung. Ich habe viele Jahre nebenbei als Küchenhilfe gearbeitet. Ich kann was davon erzählen.Ein Loch muss nicht nur qualifiziert sein er muss sich auch durchsetzen können. Viele Chefs haben Dollarzeichen in den Augen und sehen nur den Profit. Es liegt aber auch an den Gesetzen. In Köln habe ich erlebt daß ein Wort erstmal 4000€ Gebühr an die Stadt zahlen muss bevor er das erste Bier zapft.Die exorbitanten Abgaben sowie die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften die Geld kosten das erst mal reinkommen muss und die ganzen Vorschriften die kaum einzuhalten sind.All das zerstört die Restaurant- und Kneipenkultur nachhaltig.Und in Luxemburg ist es nicht anders oder irre ich mich?

de Klautchen
5. November 2017 - 11.03

Und genau das was Sie Schreiben wollte ich mit meiner Aussage herbei provozieren, lieber Crisco. Ich bin Hobbykoch, besuche oft gute Restaurants, kenne die Luxemburger Szene ein bisschen, und gebe bestimmt dem "sehr offenen" Herr Koepp nicht recht.

Serenissima, en Escher Jong
5. November 2017 - 10.46

Koch ist ohne Zweifel ein ordentliches und anspruchsvolles Handwerk und sollte auch als solches anerkannt werden...alles andere ist Quatsch

Crisco
5. November 2017 - 6.38

Da schreibt jemand, der offenbar noch nie eine Restaurantküche von innen gesehen hat und keine Ahnung von den hunderterlei Auflagen hat, die dort erfüllt werden müssen. Noch professioneller geht nicht. Und auch als Kunde erwarte ich mir Profi-Qualität wenn ich ein Restaurant besuche, schon allein aus hygienischen Gründen. Zu dem Vorschlag, Köche der Chambre des métiers anzugliedern, würde ich aber gern mal die Meinung eines Kochs hören, und zwar eines Angestellten, der anonym und meist für wenig Geld in der Küche schuften darf, nicht von der Sorte, die selbst Patron spielt und deren Gechäftsziel darin besteht, nach spätestens einem Jahr einen roten Sportwagen anzahlen zu können. Leider kommen im Artikel nur Handelskammer und Horesca zu Wort.

Dorian
4. November 2017 - 22.31

Firwat ass dann e Schräiner en Handwierker? Hien handelt dach och just mat Holz, dat hien no senge Rezepter verschafft ier en et verkeeft.

Klautchen
4. November 2017 - 17.19

Kochen ist ein Hobby, ein Hobby braucht keine Gewerkschaft.