„Vigilance accrue“: Große Herausforderung für die Police grand-ducale

„Vigilance accrue“: Große Herausforderung für die Police grand-ducale

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Reichlich Arbeit steht bei der Police grand-ducale ins Haus, gilt und galt es doch, im Vorfeld, während und im Anschluss an das Staatsbegräbnis dafür zu sorgen, dass der reibungslose Ablauf gewährleistet ist.

„Das Gros unserer Arbeit spielt sich am Palais, in und an der Kathedrale und während des Trauerumzugs ab“, so Frank Stoltz, „porte-parole en chef adjoint“ der Police grand-ducale. Dies sei aber nur ein Teil der Missionen, die die Ordnungskräfte zu erfüllen hätten, so Stoltz weiter. „Los geht es für uns eigentlich am Flughafen Findel, wo eine ganze Reihe der ausländischen Gäste ankommen. Die eskortieren wir dann in Richtung Palais.“ Stoltz spricht in dem Zusammenhang von einem „One day trip“. Im Klartext: Eine Reihe der Trauergäste wird nicht hierzulande übernachten, sondern eigens für das Begräbnis anreisen und anschließend wieder abreisen.

Sehr aufwendig sind laut Stoltz auch die Kontrollen der fahrbaren Untersätze, die im Rahmen des Begräbnisses zum Einsatz kommen. „Alle Wagen, mit denen die Gäste zur Kathedrale gefahren werden, werden mit Hunden auf Sprengstoff untersucht. Das nimmt eine Menge Zeit in Anspruch.“ Nach der Kontrolle werden die Autos auf einem gesicherten Platz abgestellt. Ein letzter Check findet dann noch heute statt. Auf Sprengstoff überprüft werden auch die Busse, mit denen die Medienschaffenden vom Pressezentrum im European Convention Center Luxembourg auf Kirchberg ins Stadtzentrum gelangen. Die Sprengstoffhunde kommen mit ihrem Spürsinn auch in der Kathedrale zum Einsatz.
Aufwendig gestaltet sich auch die Überprüfung der rund 400 Bürger, die einen Platz in der Kathedrale ergattert haben. Die müssen sich früh im hauptstädtischen Theater einfinden.

Dort werden sie kontrolliert, bevor sie mit Bussen in die Kathedrale gebracht werden. Die Plätze für die Trauerfeier waren innerhalb von nur einer Stunde allesamt vergriffen. Zahlreiche Polizisten in Uniform und auch in Zivil werden um das großherzogliche Palais, die Kathedrale und um die Strecke, die der Trauerumzug zurücklegen wird, präsent sein. Zahlen nennt Stoltz keine. Nur so viel, dass „zahlreiche Beamte unterwegs sein werden“. Aus diesem Grund wurden denn auch sämtliche Ruhetage gestrichen, damit überhaupt möglichst viele Polizisten zur Verfügung stehen.

Auch beim Personenschutz engagiert

Koordiniert wird die ganze Aktion von Findel aus, wo sich in der rue de Trèves, genauer in der Zentrale des 113, der „poste de commandement“ befindet. Dort laufen alle Informationen zusammen. Dort werden auch Entscheidungen getroffen, falls etwas nicht wie vorgesehen laufen sollte. Stoltz unterstreicht in dem Zusammenhang, dass es keine „konkrete Bedrohung“ gibt. Die „vigilance accrue“ sei aber der Bedeutung und dem Umfang des Ereignisses sowie dem „Level“ der Gäste angebracht. Stoltz spricht von einer großen Herausforderung für die Police grand-ducale.

Darüber hinaus wurde die Polizeipräsenz insgesamt in Luxemburger-Stadt verstärkt. Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass das Verkehrsaufkommen angesichts der Tausenden Bürger, die Großherzog Jean auf seinem letzten Weg begleiten werden, nicht zum Erliegen kommt. „Die Bürger wurden ja im Vorfeld ausreichend informiert. Es gilt, auf den öffentlichen Verkehr zu setzen“, so Stoltz weiter. Auch auf der „Plëss“, wo das Staatsbegräbnis auf einer Großleinwand zu sehen sein wird, wird die Polizei präsent sein.

Zur Hand gehen wird die Polizei auch dem „Service information et presse“ (SIP) bei der Betreuung der internationalen Fotografen. Zudem galt es im Vorfeld, den Bereich „garde rapprochée“ mit den Bodyguards der ausländischen Gäste zu koordinieren. „Das ist aber an und für sich nichts Neues“, so Stoltz, „da dies vom Ablauf und vom Ausmaß her ähnlich ist, wenn zum Beispiel ausländische Minister mitsamt ihrer Delegationen zu Gast in Luxemburg sind.“